laut.de-Kritik

Der schwülglamouröse Kanadier weckt Hummeln im Hintern.

Review von

Tiga, die alte Gigoletta from good ol' Montreal darf jetzt endlich, nach Trevor Jackson aka Playgroup, auch mal hinter jene vielbemühten wheels of steel treten, um eine DJ Kicks für K7 zu kompilieren. Allerhand Meriten konnte sich der schwülglamouröse Kanadier in den letzten Jahren ja schon erarbeiten. Bei der Zusammenstellung dieser Mix CD bediente er sich dreier Plattenspieler, analoger wie digitaler Soundquellen und einem sogenannten Loop-Player, um seine Art, seinen Style dem Deejot Kicks Publikum vorzustellen.

Tiga mischt mit aufmerksamen Blick, öhem Ohr die Tracks nacheinander, ineinander, übereinander. Hier hat sich einer feste die Ärmel hoch gekrempelt und lässt seinem offensichtlichen Talent an Turntables und Mischpult freien Lauf. Dank der eingefädelten Loops aus dem Player und einem zusätzlichen Deck erscheint so manches Stück etwas anders als in der Originalversion.

Zum Beispiel funkt Antonellis minmale "Dubby Disco" wiederholt bei Le Tigre und Soft Cell dazwischen, die gütigerweise ohne die barocken Eskapaden des perfiden Schmachtfinken Almond auskommen. Ebenso fällt auch der Rest der Tracklist positiv auf, mit diversen Stilen à la 2Raumwohnung, Codec & Flexor, Charles Manier oder Märtini Brös gespickt, die mehr oder weniger offensiv an den Verstand jeder einzelnen Hummel in deinem oder meinem Hinterteil appellieren.

Zu guter Letzt trällert Tiga in der Figur des Mr. Hollywood von plastischer Chirugie, Hollywood, Ruhm und all dem dazu gehörenden Celebrity Quatsch, den wir unlängst auch schon von Frau Kittin serviert bekamen. Dennoch eine DJ Kicks, die sich sehen lassen kann.

Trackliste

  1. 1. Jolly Music - Radio Jolly
  2. 2. Chromeo - You're So Gangsta
  3. 3. 2Raumwohnung - Ich und Elaine
  4. 4. Traffic Signs - The Big Fake
  5. 5. Tutto Matto - You
  6. 6. Sir Drew - Shemale
  7. 7. Le Tigre - Deceptacon
  8. 8. Soft Cell - ...So
  9. 9. Antonelli Electr. - Dubby Disco
  10. 10. Break 3000 - Sacrifice
  11. 11. Tiga And Zyntherius - Dying In Beauty
  12. 12. Codec And Flexor - Time Has Changed
  13. 13. Carl A. Finlow - Devices
  14. 14. Stevie V. - Dirty Cash
  15. 15. Crowdpleaser And St-Plomb feat. Selfish In Bed - Rather Be
  16. 16. Water Lilly And St-Plomb - Shake A Leg
  17. 17. Volga Select - The Unconditional Discipline of The Bastard Prince
  18. 18. Offpop - Lowrider
  19. 19. M.A.N.D.Y. - Home Again
  20. 20. Schatrax - Mispent Years
  21. 21. Tiga - Man Hrdina
  22. 22. Swayzak - Ikea
  23. 23. Charles Manier - Bang Bang Lover
  24. 24. Maertini Broes - The Biggest Fan
  25. 25. Tiga - Madame Hollywood

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