laut.de-Kritik

Geschmachtet wird woanders!

Review von

Wie schafft man es eigentlich, in zwei erstklassigen Bands zu singen, für die man proben, Songs schreiben, aufnehmen und touren muss, gleichzeitig für Metal Blade zu arbeiten und auch sonst eigentlich nie auf der faulen Haut zu liegen? Hat Andy B. Franck 'ne Zeitfalte im Arsch?

So langsam aber sicher muss man davon ausgehen. Zwar hielten sich die Touraktivitäten von Symphorce seit Anfang 2004 doch schwer in Grenzen, aber dafür ging’s bei Brainstorm in den letzten Jahren mächtig zur Sache. Das dürfte nun auch bei Symphorce der Fall sein, denn mit "Godspeed" wollen die Schwaben wohl endlich durchstarten.

Nach einem kurzen Intro mit der Akustikgitarre, startet "Everlasting Life" eigentlich recht vielversprechend, auch wenn ich mich frage, warum sie Drummer Sascha nicht mal endlich von der Leine lassen. Mit doppelter Schlagzahl sollte der Song schneller abzischen als mein Chili durch 'nen nervösen Magen. Dass der Mann durchaus ein paar interessante Ideen zum Sound beisteuern kann, zeigt er schließlich im folgenden "No Shelter" mehr als deutlich.

Mit "Nowhere" scheint die Band zunächst ein paar ruhigere Töne anzuschlagen, aber der Song ist nichtsdestotrotz sehr kraftvoll. Geschmachtet wird woanders, aber nicht bei Symphorce. Die setzen lieber auf ein paar Experimente, die leider nicht immer so voll aufgehen, wie bei dem mit einer richtig coolen Slidegitarre gespielten "The Mirrored Room".

"Haunting" ist ein Song, der manch einem fast schon den Angstschweiß auf die Stirn triebt, denn die Nummer kratzt durch manche Gitarrenspur schon heftig an der Nu Metal-Tür. Das wollen wir doch lieber sein lassen, auch wenn sich Andy gesanglich recht gut schlägt und sich selten so viele Freiheiten nahm wie auf "Godspeed". Egal, ob er mit diversen Backing Vocals wie bei "Black Water" arbeitet, oder einmal mehr wie Dave Mustaine bei "Your Cold Embrace" klingt.

Endlich mal richtig auf die Nuss gibt es mit "Wounds Will Last Within", auch wenn man sich fragt, warum Andy soviel Verzerrung auf seine Stimme legen musste. Das hat der Kerl nun weiß Gott nicht nötig, wie das ebenfalls heftige "Without A Trace" beweist. "Crawling Walls For You" geleitet uns schließlich sehr ruhig und getragen aus dem Album. Die Zeiten der mehrdeutigen Titel scheinen bei Symphorce wohl vorbei zu sein, dafür sind sie in Sachen Experimente und Stilgrenzen deutlich variabler geworden. Kann sich in der Art durchaus sehen und hören lassen.

Trackliste

  1. 1. Forsight
  2. 2. Everlasting Life
  3. 3. No Shelter
  4. 4. Nowhere
  5. 5. Haunting
  6. 6. Black Water
  7. 7. Wounds Will Last Within
  8. 8. Your Cold Embrace
  9. 9. Without Trace
  10. 10. The Mirrored Room
  11. 11. Crawling Walls For You

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