laut.de-Kritik

Tolles Live-Konzert bei extrem schlechtem Licht.

Review von

Nachdem Arjen Lucassen im Herbst 2005 mit der Veröffentlichung von "Embrace The Storm" ein tolles Album vorlegte, war eigentlich niemand über die Maßen überrascht. Das änderte sich schnell, als der Holländer verkündete, dass es sich bei Stream Of Passion um kein Projekt, sondern um eine Band handele.

Den Beweis trat der 2-Meter-Hüne auch bald an und präsentierte sich mit seiner quer über den Erdball verstreut lebenden Band dem europäischen Publikum. In Rijssen haben sie nicht nur Tonbänder, sondern auch Kameras mitlaufen lassen und zeigen eindrucksvoll, dass die Damen und Herren tatsächlich auch auf der Bühne als Einheit funktionieren. Das war nicht unbedingt vorhersehbar, entstand das Album doch eher im virtuellen Raum des Internets, denn in einem Studio.

Zwei Dinge fallen auf: Zum einen gehört der Lichtmensch direkt an seinen Eiern aufgehängt, denn die Beleuchtung ist denkbar schlecht. Von hinten kommen zwar ein paar nette Strahler zum Einsatz, die eine angenehme Atmosphäre verbreiten. Dass man auch von vorn beleuchten kann, um die Akteure einigermaßen zu erkennen, hat ihm wohl niemand erklärt.

Vor allem bei einer Einstellung aus der Totalen lässt sich auf der Bühne kaum etwas erkennen. Mal ganz davon abgesehen, dass man so maximal nur erahnen kann, dass die drei Damen auf der Bühne auch optisch was hermachen - in solch einem Fall muss einfach mehr Sorgfalt an den Tag gelegt werden. Zum anderen kommt man nicht umhin zu bemerken, dass der Sound mehr als nur perfekt ist. Da klingt wirklich alles wie im Studio, und auch bei den Damen sitzt jeder Ton.

Während erstgenannter Mangel ein großes Ärgernis ist und mit Punktabzug geahndet werden muss, ist letzteres verzeihlich aber nicht sonderlich authentisch. Wenn man davon absieht, bleibt "Live In The Real World" ein tolles Bild- und Tondokument. Neben der großartigen Gesangleistung von Marcela Bovio glänzt vor allem deren jüngere Schwester Diana, die nicht nur die Backing-Vocals, sondern auch ein paar Leads übernimmt.

So bei Songs wie "Computer Eyes", "Valley Of The Queens" oder "Day Three: Pain", die nicht vom Stream Of Passion-Debüt stammen, sondern von Lucas' Ayreon-, bzw. Star One-Projekten. Doch damit nicht genug, lässt es sich auch Damian Wilson (sozusagen der Stammsänger des Holländers) nicht nehmen, für "The Castle Hall" und "Into The Black Hole" kurz auf die Bühne zu springen und die Songs im Duett mit Marcela zum Besten zu geben.

Zwischen "Into The Black Hole" und die Coverversion von Led Zeppelins "When The Levee Breaks" hat sich noch die kurze Nummer "Cold Metal" geschoben, die auf der Setlist nicht erwähnt wird. Keine Ahnung, ob das Teil irgendwie vergessen wurde oder als kleines Special für aufmerksame Fans gedacht ist. Jedenfalls bildet das Konzert das Kernstück der DVD, denn die anderen Features sind nicht wirklich interessant.

Das "Behind The Scenes" Material ist in etwa so spannend wie alte Tütensuppe. Gleiches gilt für das "Making Of". Dafür ist wenigstens die Atmosphäre bzw. die Kulisse zu "Out In The Real World" eine richtig tolle Sache. Die übrigen Gimmicks ("Photo Gallery" und "Tour Diary") sind eher etwas für beinharte Fans.

Trackliste

Live In Concert

  1. 1. Intro
  2. 2. Spellbound
  3. 3. Passion
  4. 4. Waracle
  5. 5. Wherever You Are
  6. 6. Computer Eyes
  7. 7. Calliopeia
  8. 8. Valley Of The Queens
  9. 9. Haunted
  10. 10. The Charm Of The Seer
  11. 11. Deceiver/Songs Of The Ocean
  12. 12. Day One: Vigil
  13. 13. Day Three: Pain
  14. 14. Nostalgia
  15. 15. Out In The Real World
  16. 16. The Castle Hall
  17. 17. Into The Black Hole
  18. 18. When The Levee Breaks
  19. 19. Day Eleven: Love

Behind The Scenes

Photo Gallery

Video Clip: Out In The Real World

Making Of The Video Clip

Tour Diary

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