laut.de-Kritik

Nicht ganz so heilig wie befürchtet.

Review von

Stings letzte Platte war ja ausgerechnet am 11. September 2001 entstanden. An dem Tag hatte der ehemalige Bassist von Police in die Toskana geladen, wo der Live-Mitschnitt "All This Time" entstand. Die furchtbaren Ereignisse in New York konnte damals noch niemand einordnen, sie bewirkten allenfalls eine besonders intensive Stimmung. Auf Stings neuem Album "Sacred Love" aber ist der Einfluss der Terroranschläge allgegenwärtig.

"Ich wollte nicht konkret über dieses Ereignis schreiben, doch wenn ich mir die Songs anschaue, die ich seitdem geschrieben habe, finde ich in allen diese bedeutungsvolle Stimmung wieder. In der menschlichen Seele hat sich etwas geändert und wir sind alle davon betroffen, egal ob Amerikaner oder Engländer, ob Christen oder Moslems. Wir sind von einer bestimmten Energie erfasst worden und wir müssen heraus bekommen, was es genau ist", sagt Sting über die Lieder von "Sacred Love".

Der Titel des neuen Albums gibt die Richtung vor, es kann natürlich nur die Liebe sein, eine heilige wenn möglich, die die Menschen eint und rettet: "Every man, every woman, every race, every nation, it all comes down to this sacred love", heißt es im Titelsong. Und auch in allen anderen Tracks ist das Thema gegenwärtig, geht es in den Lyrics einmal nicht explizit und die Liebe, dann doch zumindest um das Fehlen derselben.

Passend zum Thema nähert sich Sting musikalisch dem Soul, was sich in "Whenever I Say Your Name" mit Mary J. Blige am Mikro in schöner Münze auszahlt: selten war ein Duett derart liebevoll arrangiert, selten haben zwei so grundverschiedene Stimmen so innig miteinander harmoniert. Die Ballade fällt allerdings etwas aus dem Rahmen, die anderen Stücke erinnern eher an die melancholischen und schön ausgearbeiteten Popsongs mit Jazz- und oder Swing-Einschlag von "The Dream Of The Blue Turtles".

Dabei zeigt Sting wenig Berührungsängste. So profitiert das mit spanischer Gitarre und Kastagnetten eingeleitete "Send Your Love" bald von flotten Rhythmen, die auch von Paul Simons Graceland-Projekt stammen könnten. Leicht exotische Klänge und Instrumente, immer unterlegt von einem tiefschwarzen Synthie-Bass, machen auch den Reiz von Songs wie "Stolen Car" oder "The Book Of My Life" aus, während "This War" sehr gitarrenlastig daher kommt. In "diesem Krieg" hat die ansonsten allgegenwärtige esoterische und "bedeutungsvolle" Stimmung einmal Pause, und wer hätt's gedacht: das ist überaus erholsam.

Trackliste

  1. 1. Inside
  2. 2. Send me your love
  3. 3. Whenever I say your name
  4. 4. Dead man's rope
  5. 5. Never coming home
  6. 6. Stolen car
  7. 7. Forget about the future
  8. 8. This war
  9. 9. The book of my life
  10. 10. Sacred love
  11. 11. Send me your love (Dave Aude Remix)
  12. 12. Shape of my heart (live)

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14 Kommentare

  • Vor 20 Jahren

    ...edlich mal wieder was ganz Besonderes von ihm. Hat mehr als 3 Punkte verdient. sehr subtiles, ruhiges, esoterisches Album, voller kleiner Höhepunkte. Musikalisch sehr wertvoll, absolut zu empfehen.

  • Vor 20 Jahren

    Hier muß ich leider das selbe schreiben wie bei Seal IV:
    ICH WARTE AUF DIE VERDAMMTE POST!!!!!!!!!!!!!!!
    Weil in dem Paket nicht nur die neue Seal drin ist sondern auch die neue Sting. Da war ich wieder mal so geizig und wollte ein paar Euro sparen und jetzt habe ich den Salat und warte immer noch.
    Aber sei’s drum. Ich habe alle Police Songs und auch alle Sting Platten und werde sie vermutlich sowieso geil finden, solange nicht dieser Crag David oder wie der Bubi heiß, mitsingt.
    Ich hasse den Coversong von Shape of my Heart!

  • Vor 20 Jahren

    Meine Anspieltips:

    - Dead mans rope
    - Never coming home
    - Stolen car
    - This war
    - The book of my life (grandios)

  • Vor 20 Jahren

    Ich werde es mir nach den letzten Posts wohl anhören müssen...;)

    Eigentlich sollte ein "gutes" Album (von wem auch immer) nicht unbedingt ein Dutzend Male und mehr gehört werden müssen, um letztendlich für "gut" befunden zu werden...;)

    Nicht, daß es nach den ersten 2 Songs sofort schnackeln müsste, aber allzu lange will ich nicht auf die "Erleuchtung" warten...:D

  • Vor 20 Jahren

    Wer Brand New Day toll findet wird auch an Sacred Love seinen Gefallen finden. Fans von Soul Cage, Ten....Tales und Mercury Falling (wie ich) werden ein wenig entäuscht sein.

  • Vor 20 Jahren

    macht mich doch nicht so neugierig.......

    musikalisch hat sich sting von meinem lieblingsalbum "ten summoner tales" ja leider sehr entfernt.

    reinhörn sollte ich trotzdem mal. ;)