laut.de-Kritik

Wo andere zwei Riffs spielen, erklingen hier neun oder mehr.

Review von

Soilent Green sind wirklich eine Band, denen die Scheiße nicht einfach nur am Hacken klebt, sondern bei der man fast schon von einem Fluch sprechen muss. Das ganze Schlamassel, in das das Quartett die letzten Jahre hinein gezogen wurde (siehe Biographie), wäre für manch andere Truppe schon lange ein Grund gewesen, das Handtuch zu werfen.

Nicht so Soilent Green, die Jungs aus New Orleans sind immer noch da und mit neuem Label im Rücken haben sie auch ne neue Scheibe in der Hand. Leicht zugänglich ist bei der Band eigentlich nach wie vor nichts, was schon der ellenlange Titel klar machen dürfte. Auch musikalisch gibt es nach wie vor die widersprüchliche Mischung aus Hardcore, Sludge, Grindcore und Southern Rock auf die Ohren.

Allerdings ist es der zum Quartett geschrumpften Band bislang noch nie so gut gelungen, ihre Riffs und Stimmungen miteinander zu verbinden. Wo andere Bands ganze Songs auf ein oder zwei Riffs aufbauen, verwenden Soilent Green neun oder noch mehr und zwar aus den oben beschriebenen Genres. Anstatt nur ein paar Hardcore-Tracks, diverse Doom-Nummern der Marke Black Sabbath oder das ein oder andere Grindcore-Gebretter neben Southern Rock-Songs à la Down zu stellen, packen Soilent Green einfach alles zusammen.

Wer sich von der country-artigen Einleitung von "In The Same Breath" oder dem akustischen Einstieg zu "LoveSick" dazu verleiten lässt, an eine Country-Nummer oder Ballade zu glauben, ist natürlich komplett auf dem Holzweg. Der grundlegende Gedanke des kompletten Albums ist in den äußerst fetten Grooves zu finden, die manchmal zum gemütlichen, muskulaturbildenden Kopfnicken einladen, einem manchmal aber auch einfach dermaßen an den Hals springen, dass einem fast der Kopf von den Schultern fällt.

Wer sich einen ungefähren Einblick in das Werk verschaffen will, sollte in "Blessed In The Arms Of Servitude" oder in "For Lack Of Perfect Words" reinlauschen. Was das alles dann mit dem seltsamen Cover zu tun hat, das nicht unwesentlich an diese Danone-Gesöff-Werbung erinnert, weiß ich aber beim besten Willen auch nicht.

Trackliste

  1. 1. Mental Acupuncture
  2. 2. Blessed In The Arms Of Servitude
  3. 3. In The Same Breath
  4. 4. Antioxidant
  5. 5. Lovesick
  6. 6. Rock Paper Scissors
  7. 7. Superstition Aimed At One's Skull
  8. 8. For Lack Of Perfect Words
  9. 9. When All Roads Lead To Rome
  10. 10. All This Good Intention Wasted In The Wake Of Apathy
  11. 11. A Pale Horese And The Story Of The End

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