23. November 2021

"Impfung ist kein Allheilmittel"

Interview geführt von

Vor 20 Jahren veröffentlichte die deutsche Thrashmetal-Institution Sodom das Album "M-16". Aus diesem Anlass kommt nun eine Jubiläums-Ausgabe des Klassikers auf den Markt.

Bandboss Tom Angelripper (58) blickt im Interview auf eine ungewöhnliche Promoaktion für das Anti-Kriegsalbum zurück. Außerdem äußert er sich zu den Vorwürfen gegen seine Band im Zusammenhang mit der Absage beim finnischen Steelfest und erzählt, warum er nicht gegen Covid-19 geimpft ist.

Hi Tom, was kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du an "M-16" denkst?

Puh, eigentlich ist "M-16" eine Platte wie jede andere von uns auch. Was das Album heraushebt, sind die Promo und die Recherche, die wir für "M-16" betrieben haben. Wir sind damals extra nach Vietnam gereist und haben später zur Präsentation der Platte extra Journalisten nach Bangkok einfliegen lassen. Wer macht denn schon so etwas? Das hat uns auch einen Haufen Kohle gekostet. Wir haben uns aber gesagt, komm, das machen wir jetzt einfach mal! Da hängen viele Erinnerungen dran. Die kamen jetzt wieder hoch, als ich mit unserem damaligen Promoter Manfred Eisenblätter das Booklet für die Deluxe-Version zusammengestellt habe. Der war damals überall dabei und hat ein riesiges Archiv von Dias und Fotos. Das haben wir gescannt und digitalisiert. Manni hat noch alles auf dem Schirm gehabt. Er wusste noch genau, wann und wo wir gelandet sind und was wir wann gemacht haben. Mich an Einzelheiten zu erinnern, fällt mir schwer.

Das war sicherlich viel Arbeit, die Extras für die Sodom-Box zusammenzustellen?

Ich bin eigentlich kein großer Freund von Re-Releases. Aber wenn das mit so viel Liebe fürs Detail gemacht wird, dann macht das Spaß, dann bin ich auch bereit, daran mitzuarbeiten. Außerdem muss man dazu sagen, dass es "M-16" damals nur als CD gab. Wenn eine alte Veröffentlichung nur lieblos neu gepresst wird, kann ich nur davon abraten, die zu kaufen. Dann schaue ich lieber bei Ebay vorbei und versuche, die Original-Pressung zu bekommen.

Die sind aber meistens sehr teuer. Auch die später erschienenen Vinyl-Neuveröffentlichungen von "M-16" sind bei Ebay und Discogs für weit über 100 Euro angeboten worden. Verfolgst du eigentlich die Preise, die für alte Sodom-Platten im Internet so aufgerufen werden?

Ich habe selber ein paar von unseren alten Scheiben auf Vinyl nachgekauft. Wir haben nächstes Jahr 40-jähriges Jubiläum. Deshalb habe ich mal nachgeschaut, was ich zu Hause noch so rumstehen habe. Früher habe ich viel von uns verschenkt und gemerkt, dass mir so ein, zwei Platten fehlen. Unter anderem die "Masquerade In Blood", die habe ich mir dann für 130 Euro bei Discogs gekauft. Die musste ich einfach haben. Jetzt habe ich die Erstpressungen auf Vinyl alle beisammen.

"M-16" war eure letzte Zusammenarbeit mit Produzent Harris John, wenn ich mich richtig erinnere.

Das war auch die letzte Platte, die wir als Band zusammen im Studio aufgenommen haben. Damals waren wir für drei oder vier Wochen im Studio in Lütte in Brandenburg. Dort hatte Harris einen uralten Landgasthof renoviert und das Studio eingebaut. Das war sehr idyllisch. Die Band war von morgens bis abends zusammen, und wir haben dort auch gepennt.

Wie hast du das Treffen mit den Menschen aus Vietnam vor Ort erlebt?

Zunächst wollten wir ein Konzert in Vietnam spielen. Manfred Schütz (damaliger Chef der Plattenfirma SPV, Anm. d. Red.) kannte einige Leute vor Ort. Wir haben in Saigon einige Tage verbracht und jemanden kennengelernt, der uns zu den Kriegsversehrten gebracht hat, die in einem Heim gelebt haben. Die haben alle im Vietnamkrieg gekämpft und sind schwer verwundet worden. Es war sehr interessant und emotional mit denen zu sprechen. Allerdings waren die Vietnamesen zunächst skeptisch, weil sie dachten, dass wir pro amerikanisch sind. Deshalb durften wir auch in Vietnam nicht auftreten, was sehr schade war. Es gab einen Laden, der "Apocalypse Now" hieß. Dort hätten wir gerne gespielt und ein Live-Album aufgenommen. Metaller waren dort aber verpönt. Lange Haare und Kutten sah man nicht auf der Straße, die Szene hat sich komplett im Untergrund bewegt.

"Mit dem Helm sahen wir schon ein bisschen panne aus"

Haben sich die Treffen mit den Menschen vor Ort auf die Texte für "M-16" ausgewirkt?

Das hat mich emotional schon aufgewühlt. Und dann schreibt man natürlich andere Texte. Es ging nicht um die Fakten des Vietnamkrieges. Mir ging es mehr darum, zu schreiben, welchen inneren Krieg die Soldaten mit sich auszutragen hatten. Wir haben dort Menschen getroffen, die durch Napalm-Angriffe verbrannte Haut davongetragen haben. Die Leute waren aber trotz allem gut drauf. Denen haben wir erklärt, dass wir aus Deutschland sind und über den Vietnamkrieg schreiben wollen. Wir haben Bier geholt und mit ihnen gesoffen. Das war einfach interessant, mal in einer anderen Welt zu sein – raus aus der Komfortzone.

Wer kam damals auf die Idee, euch für die Promofotos in die Militärklamotten zu stecken?

Die Idee für die Fotosession hatte Manni gehabt. Wir haben uns die Tarnklamotten in Thailand auf einem großen Markt gekauft. Die Fotosession hat im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha stattgefunden. Mit dem Helm sahen wir schon ein bisschen panne aus.

Hast du einen Lieblingssong auf "M-16"?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Es gibt ein paar Songs, die wir noch in unserem Liveset haben: "Napalm in the Morning", "M-16", "I Am the War" oder "Among the Weirdcong". Die gehen alle gut auf, vor allem die Refrains. Bei den Leuten kommen die Stücke einfach geil an. Auch darum ist "M-16" besonders, weil wir immer wieder einige Stücke davon live spielen.

Warum ist bei "M-16" nicht euer Maskottchen Knarrenheinz auf dem Cover?

Das ist der Knarrenheinz nur ohne Helm.

Ach so. Das erste Mal ist der Knarrenheinz auf dem Cover von "Persecution Mania" aufgetaucht. War es damals schon klar, dass er auch danach immer wieder in Erscheinung tritt?

Das hat sich erst nach "Agent Orange" so entwickelt. Man ist damit in seiner Covergestaltung zwar etwas eingeschränkt, aber ein Maskottchen kann nicht schaden. Ich weiß gar nicht mehr genau, wer damals den Namen Knarrenheinz erfunden hat. Vielleicht war es Frank (Gitarrist Frank Blackfire, Anm. d. Red.).

Lemmy war bekannt dafür, sich sehr für Kriegsgeschichte zu interessieren. Hast du mit ihm mal darüber gesprochen, als ihr euch auf Tour über den Weg gelaufen seid?

Ich interessiere mich für Krieg und Geschichte generell. Besonders beschäftige ich aber mit Heimatgeschichte. Zu Hause habe ich eine riesige Sammlung von Postkarten und Fotos. Als ich Lemmy getroffen habe, hat er mir erzählt, dass er einen Offiziersdolch oder SS-Dolch aus dem 2. Weltkrieg sucht. Davon habe ich einem Kumpel von mir erzählt, der Militaria sammelt. Der hat mir den Dolch besorgt, den ich Lemmy auf einem Motörhead-Konzert im Backstagebereich überreicht habe. Obendrauf gab es noch einen Helm aus dem 2. Weltkrieg. Darüber war er total begeistert. Das sieht von außen natürlich etwas seltsam aus, wenn einer diesen Kram sammelt. Lemmy hat sich auch Uniformen aus dieser Zeit angezogen. Er war aber natürlich kein Nazi.

"Viele Leute reagieren schon beim Wort Meinungsfreiheit empfindlich"

Apropos Nazis: Auf die Geschichte mit den Steelfest in Finnland müssen wir natürlich auch noch mal zu sprechen kommen. Dort sollen 2022 rechte Black Metal-Bands wie Graveland, Infernal War, Satanic Warmaster oder Inquisition auftreten. Euch wird vorgeworfen, ihr hättet nur halbherzig und erst auf Druck von außen euren Auftritt dort abgesagt. Wie nimmst du dazu Stellung?

Ich kenne viele von diesen Bands gar nicht, die dort auftreten sollen. Wir hatten unsere Show schon im vergangenen Jahr bestätigt, da wussten wir noch gar nicht, wer alles spielt. Ich habe mir den Flyer angeschaut und Bands wie Venom Inc. und Samael gesehen. Als ich den gepostet habe, ging es mit dem Shistorm los. In meinem Facebook-Statement stand auch was von "freiheitlich demokratisch" und "Meinungsfreiheit". Viele Leute reagieren schon beim Wort Meinungsfreiheit empfindlich. Du darfst eine Meinung haben, die aber nicht zu weit rechts sein darf. Ich bin der Meinung: Du musst mit allen diskutieren, egal aus welcher Ecke sie kommen. Etablierte Metalmagazine aus Deutschland haben uns gesagt: "Wenn ihr da spielt, werdet ihr nie mehr im Heft auftauchen." Was uns alles vorgeworfen wurde: Dass wir absichtlich ein Festival gebucht hätten, auf dem rechte Bands spielen. Und dass wir die rechte Szene supporten würden ...

... aber genau das macht ihr doch, wenn ihr dort spielen würdet. Möchtest du dich von den Veranstaltern, die rechtes Gedankengut pflegen, instrumentalisieren lassen? Durch etablierte Bands wie euch oder auch Dismember und Venom Inc. suggerieren die eine Art Normalität, um unbemerkt ihre rechte Ideologie zu verbreiten.

Da hast du natürlich recht. Wenn wir da gespielt hätten, hätten wir eine gewisse Dazugehörigkeit gehabt, was problematisch ist. Wir sind natürlich nicht rechts. Ich bin von Haus aus Sozialdemokrat. Wir haben uns dann zusammengesetzt und mit den Agenturen von Samael und Venom Inc. gesprochen und sind übereingekommen, dass wir das Ding absagen.

Derzeit wird viel über Konzerte mit 2G- oder 3G-Zugangsbeschränkung diskutiert. Wie stehst du dazu?

Ich könnte bei 2G selbst nicht auftreten, weil ich nicht geimpft bin. Ich sehe generell schwarz für künftige Kulturveranstaltungen, egal ob es eine 2G- oder 3G-Regel gibt. Ich glaube, dass Veranstaltungen grundsätzlich auf der Kippe stehen und wieder abgesagt werden.

Was sind deine Beweggründe, dich nicht impfen zu lassen?

Ich bin jetzt kein Impfgegner oder Querdenker. Ich habe einfach Angst, dass mir durch die Impfung was passiert. Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich mich bei meinem Bluthochdruck nicht unbedingt impfen lassen soll. Ich weiß natürlich genau, dass ich dann als Musiker wahrscheinlich nicht auftreten kann.

Würdest du dich impfen lassen, wenn es wirklich so kommen sollte, dass du nicht mehr reisen und deswegen auf Tour gehen kannst?

Ich würde mich impfen lassen, damit ich meinen Job machen kann. Ich habe schon mit Frank Blackfire darüber geredet, der auch nicht geimpft ist. Was ist, wenn es losgeht mit Fliegerei, und wir im Ausland spielen wollen? Wenn dich als Älterer Corona trifft, kann es bestimmt heftig werden. Ich weiß aber nicht, ob die Impfung wirklich dagegen hilft. Auch geimpfte Leute können einen schweren Verlauf haben. Die Impfdurchbrüche nehmen immer mehr zu. Ich weiß auch nicht, warum nicht mehr an Medikamenten geforscht wird. Der Bruder von unserem Booker ist Chefarzt an der Charité in Berlin. Er hat erzählt, dass es Medikamente gegen Covid gibt. In den ganzen Talkshows wird komischerweise nie etwas über Alternativen oder Totimpfstoffe erzählt. Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass Impfgegner sagen, Biontech wollen die dicke Kohle einstecken und ihr Zeug verimpfen, obwohl immer mehr Nebenwirkungen der Impfung bekannt werden. Diese Informationen werden aber nicht an die große Glocke gehängt. Du findest sie nur im Internet. Dann weißt du aber nicht, ob das seriös ist oder nicht. Die Impfung ist kein Allheilmittel, und wir werden mit Corona leben müssen.

Ich würde gerne noch mal einen Schlenker zum Jahr 2001 machen als "M-16" erschien. Damals gab es die legendäre Tour der deutschen Thrash-Elite mit Kreator, Destruction und euch. Gibt es Pläne, das zu wiederholen?

Dazu gab es so oft schon Überlegungen. Vor zwei Jahren hatte ich mich mal mit Mille (Kreator-Bandleader Mille Petrozza, Anm. d. Red) und Schmier (Bandkopf von Destruction, Anm. d. Red.) getroffen und gequatscht. Also, ich wäre dabei.

Woran hängt es, dass es nicht klappt?

Ich bin mit Schmier und Gerre (Tankard-Sänger, Anm. d. Red.) im regen Austausch. Mille hat sich etwas abgesetzt. Das muss einfach einer mal in die Hand nehmen. Es muss ja nicht gleich eine Tour über sechs Wochen sein. Das ist schwer, weil jeder seine eigenen Aktivitäten hat. Aber wir könnten doch eine dicke Show in unregelmäßigen Abständen organisieren – mal in Moskau, mal in New York oder sonstwo. Das wäre doch mal geil: Kreator, Sodom, Destruction und Tankard in einem kleinen Club ohne großes Tamtam. Das ist mein Traum, so was würde ich gerne mal wieder machen.

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7 Kommentare mit 25 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Es ist tröstlich, dass es noch Musiker gibt, die sich trauen, Bedenken (die ja angesichts zahlreicher bereits registierter Impfschäden mehr als legitim sind) im Zusammenhang mit sogenannter Covid19-Impfung zu äußern. Beklagenswert ist dagegen die Tatsache, dass auf Musiker immenser Druck ausgeübt wird, ihre Auftritte abzusagen, nur weil auf Festivals Bands auftreten sollen, die eine andere politische Meinung vertreten als jene, die allgemein als korrekt anerkannt wird. Mit METAL hat dieses Verhalten überhaupt nichts zu tun. Vielmehr ist das der letzte Nagel im Sarg von Heavy Metal. Und dass Journalisten wie Sie, Herr Bossaller, meinen, Musiker zur Rechenschaft ziehen zu müssen, weil sie auf Meinungsfreiheit bestehen, und mit üblichen mittlerweile völlig abgedroschenen Schlagwörtern (rechtes Gedankengut, Instrumentalisierung… ) operieren, zeigt mir, in welch untröstlichem Zustand sich die Musikjournallie momentan befindet.

    • Vor 2 Jahren

      Wo genau hat der Herr Bossaller jemanden zur Rechenschaft gezogen?
      Das „rechte“ Thema kann es kaum gewesen sein denn dort ging es nur um ihre Zusage auf einem Festival mit rechten Bands zu spielen.
      Als das Impfthema zur Sprache kam ist Herr Bossaller sehr schnell zu einem anderen Thema übergegangen, was ich sehr gut verstehen kann es macht nämlich gar keinen Sinn mit Impfskeptikern zu diskutieren.
      Hast du eventuell ein anderes Interview gelesen?

    • Vor 2 Jahren

      Ich kann Dir nicht zustimmen, dass es keinen Sinn hat, mit Impfskeptikern (oder sonst jemandem) zu diskutieren. Demokratie (wenn sie diesen Namen verdient) lebt davon, dass man miteinander diskutiert und Argumente austauscht, statt dass man einander abstempelt. Und selbstverständlich haben Impfskeptiker, ganz gleich ob es Laien sind oder in dieser Frage kritisch eingestellte Ärzte und Wissenschaftler, mehr als genug Argumente. Jedenfalls ist weitere Spaltung der Gesellschaft (die ja jetzt schon so spürbar ist wie kaum jemals zuvor) nicht zu vermeiden, wenn nicht endlich miteinander diskutiert wird.
      Worauf ich mich mit meinem Vorwurf, dass der Journalist den Musiker zur Rechenschaft gezogen hat bzw. das meinem Empfinden nach machen wollte, bezogen habe, ist die Stelle im Interview, an der Tom die Situation mit der Zu- und Absage des Auftritts dargestellt und die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit ins Spiel gebracht hat. Er hat unmissverständlich klar gemacht, dass ihm mit der Zusage nichts ferner gelegen hat, als “die rechte Szene” (Zitat Tom) unterstützen zu wollen, obwohl ihm das seitens bestimmter Einflussgruppen (“etablierte Metalmagazine”…) vorgeworfen wurde. An dieser Stelle hat der Journalist, statt endlich locker zu lassen, aus meiner Sicht absolut oberlehrerhaft agiert und Tom belehren wollen, dass er sich mit dem Auftritt doch istrumentalisieren lassen würde. Diese Stelle habe ich als absolut übergriffig empfunden, weil meines Erachtens auf Teufel komm raus versucht wurde (und das mit Erfolg), Zustimmung zu erzwingen.
      Ich möchte noch einmal meinen Standpunkt betonen, dass Metal und das Moralapostelgehabe und noch viel schlimmer der Druck, wie seitens “etablierter Metalmagazine” und anderer Einflussgruppen ausgeübt, miteinander nicht zu vereinen sind. Mehrnoch, und ich drücke mich absichtlich plakativ aus, ist Metal ohne Freiheit im Allgemeinen und Meinungsfreiheit im Besonderen, nichts als tot. Dass “etablierte Metalmagazine” und andere Journalisten bzw. andere Einflusspersonen, ihre Autorität ausnützen, um Druck auf Musiker auszuüben und sie zur Absage der Teilnahme an einem Festival zu zwingen, ist nicht nur ein Armutszeugnis für den Musikjournalismus, sondern ein Armutszeugnis für ein Land, das von sich behauptet, demokratisch zu sein.

    • Vor 2 Jahren

      "An dieser Stelle hat der Journalist, statt endlich locker zu lassen"

      Aber, aber! Demokratie lebt doch davon, dass man miteinander diskutiert und Argumente austauscht...! :rolleyes:

      "Ich möchte noch einmal meinen Standpunkt betonen, dass Metal und das Moralapostelgehabe [...] miteinander nicht zu vereinen sind."

      Und wer behauptet das? Du?
      Ich sage, sie sind sehr gut miteinander vereinbar. Oder wie sonst erklärst du dir hunderte unpolitische Metalbands da draußen?

      "Mehrnoch, und ich drücke mich absichtlich plakativ aus, ist Metal ohne Freiheit im Allgemeinen und Meinungsfreiheit im Besonderen, nichts als tot."

      Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass Festivals und/oder Musikmagazine rechtes Gesocks dulden müssen. Es liegt in deren eienem Ermessen, was sie tolerieren und was nicht. Nun wollen freilich die allermeisten nicht mit rechtem Gesocks assoziiert werden und bitten sich das konseqenterweise aus. Woran liegt das wohl...?

    • Vor 2 Jahren

      Was dein erstes Zitat von mir angeht, so möchte ich nur sagen: ehrlich miteinander diskutieren und Argumente austauschen ist das Eine, belehren wollen,übergriffig werden, Worthülsen und Schlagworte zum Einsatz bringen, um Zustimmung zu erzwingen, ist etwas ganz Anderes.
      Zum zweiten Zitat möchte ich nichts sagen, weil sich mir der Sinn hinter deinen Ausführungen nicht ganz erschließen will.
      Zum Letzteren möchte ich sagen, dass ich es nicht in Ordnung finde, Menschen als “rechtes Gesocks” oder sonstwas abzustempeln. In dieser Gesellschaft empfinde ich es als ein gewaltiges Problem, dass Menschen verlernt haben, miteinander zu sprechen. Es scheint nur darum zu gehen, jemandem einen Stempel aufzudrücken und ihn auszugrenzen, um nur ja nicht mit ihm assoziiert zu werden. Ich komme woanders her und empfinde diese Uniformiertheit des Denkens in Deutschland als sehr einengend und einfach nur traurig. Man hantiert hier mit lauter schwammigen Schlagworten wie “rechts”, ohne zu hinterfragen, was das Wort eigentlich bedeutet. Aber wozu hinterfragen, wenn man mit einem einzigen Stempel eine Person oder eine ganze Gruppe von Personen ausgrenzen kann, nicht wahr? Dann braucht man sich ja auch nicht die Mühe zu geben, sich mit einem Menschen als Menschen mit seinem eigenen Ich, seiner Individualität und seiner Einzigartigkeit zu befassen.
      Ich wünsche Euch vom Herzen einen schönen Abend noch!

    • Vor 2 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 2 Jahren

      Und schon wird auch der Impfbefürworter in eine Ecke gestellt.
      Und aus diesem Grund diskutiere ich über dieses Thema nicht mehr.
      Nur soviel, ich für meinen Teil habe Impfskeptiker niemals in eine rechte Ecke gedrängt.
      Allerdings lasse ich eine andere Begründung der Skeptiker als die
      Angst vor Nebenwirkungen oder Langzeitschäden nicht gelten.
      Ängste sind eben selten rational und letzten Endes nur von einem selbst zu überwinden.
      Aber jetzt hab ich in meiner Inkonsequenz doch wieder zuviel darüber geredet/geschrieben, dabei ging es mir doch nur darum dass es hier keinen Fall von
      Impfgegner = rechts gegeben hat und damit deine Anschuldigungen gegen Herrn Bossaller absolut haltlos sind!

  • Vor 2 Jahren

    Nicht impfen lassen, aber Angelripper heißen. Wie peinlich.

  • Vor einem Jahr

    Bleibt einfach so. Political incorrect ;-)
    Ich freu mich auf euch in der Schauburg