laut.de-Kritik

Falls jemand noch nicht weiß, was Trashabilly ist ...

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Will man heutzutage von Musik leben, die sich dem Mainstream verweigert, braucht es schon den ein oder anderen Geistesblitz. Mit einer einzigen Band ist da meistens nicht viel zu holen, auch erscheint es ratsam, sich nicht auf eine einzige Stilrichtung festzulegen.

Diese Gefahr droht Ski mit Sicherheit nicht, ist der Mann als (Mighty) Ski-King doch schon lange als Entertainer unterwegs und holte sich mit seinen genialen Interpretationen diverser Johnny Cash-Nummern bereits den "Walk The Line"-Contest.

Neben seinem Leben als Solokünstler ist er auch unter dem Pseudonym Dead L-vis als Frontmann von Beloved Enemy aktiv und beinahe ebenso lange schon als Ski's Country Trash.

Damit rockt er so ziemlich alles von der Betriebsfeier über die Tattoo-Convention bis hin zum Festival. Mit "Trash Valley" steht nun das Debüt im Laden, auf dem sich Ski und sein kongenialer Partner Peter (Ex-Fiddler's Green) wieder von einer sehr abwechslungsreichen Seite zeigen.

Trashabilly nennen die Jungs ihren Sound, was im Grunde nichts anderes beschreibt als eine Mischung aus Hardrock, Country und einer Prise Rockabilly. Der Opener "Country Trash" sowie "Shoot Me Down" tendieren trotz leichtem Countryflair von Banjo und Slidegitarre in die Hardrock-Ecke. Bei Letzterem steuert Sarah Blackwood (The Creepshow) ein paar tolle Gastvocals bei.

Leichtes Laola-Feeling kommt beim gefühlvollen "Remedy" auf, doch ansonsten ist eher Partystimmung angesagt. Schließlich ist Ski's Country Trash vor allem eins: Eine bärenstarke Liveband. Und so machen Songs wie "Rose Of Ballymore", "Wonderland" oder "White Trash" mehr als deutlich, was die Jungs unter Trashabilly verstehen. Während die Sex Slaves-Coverversion von "Jack Daniels" richtig schön rockt, könnte man "Damn Right" fast schon als Speed-Dixie bezeichnen.

Wer zwischendurch ein wenig auf Entspannung setzen will, ist mit "No Other One" bestens beraten. Der Track, auf dem Sarah ebenfalls mit von der Partie ist, hat von der Hip Hop-Rhythmik und der relaxten Melodieführung schwer was von Everlast. Sehr geile Nummer. Ähnlich sieht es auch in den Strophen von "Candy" aus, wo Ski sich gesangstechnisch von Smokestack Lightnin'-Bernie unter die Arme greifen lässt.

Bei allem Spaß an der Musik fragt man sich aber doch, warum es immer wieder zur Zweitverwertung kommt. "Remedy" kennt man in leicht reduzierterer Form bereits von "Evolution". "Generation Download" und "Running Man" stammen in anderer Form aus dem Beloved Enemy-Fundus. Mal ganz davon abgesehen, dass das Eingangsriff von "That's Alright" ebenfalls schon einem anderen Song aus Peters Feder entwendet wurde.

Trackliste

  1. 1. Country Trash
  2. 2. Don't Shoot Me Down
  3. 3. Remedy
  4. 4. That's Alright
  5. 5. Rose Of Ballymore
  6. 6. No Other One
  7. 7. Wonderland
  8. 8. Jack Daniels
  9. 9. Damn Right
  10. 10. White Trash
  11. 11. Generation Download
  12. 12. Running Man
  13. 13. Spaceman
  14. 14. Candy
  15. 15. Burning Love
  16. 16. Join Me

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