Selig etablierten sich 1994 mit ihrem selbstbetitelten Debüt und der Single "Ohne Dich" als feste Deutschrock-Größe. 1999 erfolgte die Auflösung, nur um zehn Jahre später mit "Und Endlich Unendlich" erfolgreicher denn je zurückzukehren. Seitdem verließ zwar Keyboarder Malte Neumann die Hamburger, …

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  • Vor 3 Jahren

    Schön, dass ich der Erste sein darf, der dieses Album schriftlich beurteilt.

    Zu mir: ich bin Selig-Fan der ersten Stunde und verfolge die Band seit Mitte der 90er-Jahre und war auch bereits auf Konzerten der Band.

    Ich möchte beginnen die Songs erstmal einzeln durchgehen, bevor ich mein Fazit erstelle.

    Hier die Songs:
    1. Süßer Vogel
    Ein definitiv ungewöhnlicher Songs, der im 60er/70er-Jahre Hippiesound daherkommt. Aber nach mehrmaliger Hören bekommt der Song echten Ohrwurmcharakter. Toller Text zudem.
    Gelungener Song = 4/5 Sterne

    2. Alles ist so
    Düsterer Midtemposong, wie er auf jeden Album seit dem Comeback zu finden ist. Nichts besonderes, aber sehr typisch für Selig. Highlight ist eine kurze Rappassage von Jan in der Mitte des Songs.
    Bleibt nicht hängen = 2/5 Sterne

    3. Myriaden
    Der Song beginnt wie ein alter Coldplaysong mit sanften Gitarrenklängen. Aber Myriaden entwickelt sich zu einem Höhepunkt des Albums. Tolle Seligballade mit nettem Beat und eingängigen Refrain. Hier wird jeder Fan schnell mitwippen und mitsingen.
    Großartiger Song = 5/5 Sterne

    4. Spacetaxi
    Definitiv der ungewöhnlichste Song des Albums. Funkige Klänge im Jamiroquai-Stile und mit Stefan-Raab-Refrain lassen den Song wirken als wollten Selig beim ESC antreten. Hoffen wir, dass sie dies nicht tun. Der Stil passt nicht zu Selig und lässt den Song daher ziemlich dahinplätschern.
    Mißlungenes Experiment = 1/5 Sterne

    5. SMS K.O.
    Der nächste Song beginnt wie Teil 2 von Ohne dich. Eine relativ kitschige Trauerballade rund um Trennungsschmerz nach SMS-Trennung. Der Gesang wirkt hier ein wenig anstrengend und übertrieben hochtönig und jammernd, was den Song etwas die Qualität nimmt. Gelungen ist das Gitarrensolo gegen Ende des Songs, was aber die Gesamtnote nicht mehr entscheidend beeinflusst.
    Hier wäre mehr möglich gewesen = 3/5 Sterne

    6. Angesicht zu Angesicht
    Erneuter ruhiger Song mit treibendem Beat und wenig Instrumentalisierung. Der Refrain ist gelungen und eingängig, aber der Rest plätschert ohne großen Höhepunkt so vor sich hin.
    Nichts besonderes = 3/5 Sterne

    7. Selig
    Der einzige wirkliche etwas härtere Rocksong des Albums. Aber grundsätzlich ein typischer Seligrocksong, wie sie vor allem nach ihrem Comeback einige geschrieben haben. Dadurch, dass es auf diesem Album der einzige schnellere Rocksong ist, hat der Song aber hier ein gewisses Alleinstellungsmerkmal und gefällt dadurch.
    Typischer Seligrocksong = 4/5 Sterne

    8. Paradies im Traumrausch
    Nach dem einzigen Rocksound schweifen Selig hier wieder in ruhige Gewässer ab. Dieser Song kommt sehr schlagerähnlich daher. Sensibler Gesang und eine Melodie wie aus dem ZDF-Fernsehgarten lassen diesen Song sehr verspielt und kitschig wirken.
    Könnte man mit bei F.Silbereisen auftreten = 2/5 Sterne

    9. Postkarte
    Ein netter 2 Minuten Gitarrenakustiksong, wie er gut für den Lagerfeuerabend geeignet wäre. Text und Melodie sind aber gut abgestimmt und lassen den Song daher qualitativ wertig erscheinen.
    Gelungener Unpluggedsong = 4/5 Sterne

    10. So lang gewartet
    Ein weiteres Highlight wartet in Song 10 auf die Fans. "So lang gewartet" beginnt lässig und steigert sich vor allem im Refrain zu einer klasse Ballade. Der Song begeistert mit einem emotionalen, tollen Gesang von Jan und tollen Streichereinlagen im Refrain sowie einer tollen Bridge in der Mitte.
    Wunderschöne Ballade = 5/5 Sterne

    11. Zeitlupenzeit
    Ein echt cooler Song kommt nun mit Zeitlupenzeit. Der Song gefällt mit groovigem Beat und einem Refrain, der schnell im Kopf ist und zum Mitsingen anregt. Der Song macht Spass und der Gesang von Jan mit seiner typischen tiefem Stimmlage gibt den Song den richtigen Kick.
    Gelungener, moderner Poprocksong = 4/5 Sterne

    12. Du
    Das Album wird abgerundet durch einem weiteren Highlight des Albums. "Du" kommt mit seinem Text auf sanften Klavier- und Drumbeats wie ein Gedicht daher und wird superemotional von Jan vorgetragen. Beim heulenden "Duuuuu" möchte man direkt mitmachen und die sich steigernden Gitarren geben dem Song die nötige Dramaturgie.
    Ein echtes Gedicht, einfach toll = 5/5 Sterne

    Albumfazit:
    Mit dem Album werden Selig allen Seligfans eine große Freude bereiten, weil die Band es wieder geschafft hat echte Highlights für die Fans zu schreiben. Der Sound ist aber typisch für Selig und die Band wird damit sicher nur wenige neue Fans gewinnen, weil die Radiohits wie schon auf den Vorgängeralben fehlen. Insgesamt ist das Album ruhiger von den Sounds als seine Vorgängeralben, aber grundsätzlich etwas eingängiger von den Melodien. Einige Songs haben das Potential auch live zu Dauerbrennern zu werden. Aufgrunddessen gebe ich dem Album insgesamt 4/5 Sterne.

  • Vor 3 Jahren

    Immer noch eine der besten Bands, die Deutschland zu bieten hat, werd nur mit der sterilen Produktion noch nicht warm, aber mal sehen.
    Insgesamt solides Spätwerk, es sticht weder positiv noch negativ stark etwas vor, mal sehen, wie die Platte sich entwickelt.

  • Vor 3 Jahren

    Klingt insgesamt wie eine interessante B-Seiten-Sammlung. Mir fehlen die Hits und der rote Faden.