laut.de-Kritik

Streetpunk, der ganz locker in die Löffel zischt.

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Nachdem zwischen dem Debüt und dem letztjährigen "1984" doch ganze drei Jahre lagen, legen Roger Miret und seine Disasters inzwischen eine regelrechte Arbeitswut an den Tag. So liegt mit "My Riot" nun schon das dritte Album der Streetpunker vor und zischt auch ganz locker in die Löffel.

So sehr der Mann mit Agnostic Front auch Vorreiter der Hardcore-Szene war, so wenig versucht er mit den Disasters irgendeinen neuen Impuls zu setzen. Hier geht es ganz klar nur darum, den Spirit der Ramones, Sex Pistols und The Clash wieder aufleben zu lassen, bzw. zu erhalten. Dass dabei auch Freunde von den Ducky Boys, Social Distortion und von The Bones bedient werden, ist durchaus im Sinne des Erfinders.

Der Opener "Warning! Warning!" rockt ordentlich los und lässt sogar ein paar Klavierakkorde durchsickern. Daran schließt sich ein Titel wie "Roots Rock'n'Roll" natürlich nahtlos an. Zum Titeltrack gibt es das Video auf der Homepage zu bewundern. Allerdings ist das vom Gesang her nicht Rogers beste Leistung, auch wenn man sich eingestehen muss, dass er wohl nie ein begnadeter Sänger war und sein wird.

Aber was soll's, immerhin gibt es da ja noch die "Ramones"-Hyme, die nicht nur textlich mit jeder Menge Zitaten der legendären Punkrocker protzt. Da sich aber eh kein Schwein um irgendwelche Regeln schert, schiebt das Quartett mit "Janie And Jonny" noch ein Ska-Zitat und ne ordentliche Hammondorgel ein. Da passt "Everything I Do" schön dazu, das Roger wohl an irgendeiner Straßenecke mit der Akustikgitarre geschrieben hat.

"Ones Were Warriors" und "Straight Jacket" (das Roger liebevoll seinem Bassisten widmet) sollten live prächtig funktionieren. "Fuck You" ... äh, ja ... ist eben ein Fuck You. Leider ist es mir nicht so ohne weiteres möglich, herauszufinden, welche Dame "R.F.F.R." ihre sexy Stimme leiht, es könnte aber Patricia Day von den Horrorpops sein.

Auch während der restlichen vier Songs gibt es bei den New Yorkern keinen Aussetzer zu verzeichnen. Im Gegenteil. Mit der Reggae-Version von "Runaway" haben sie noch ein ungewöhnliches As im Ärmel und spielen dieses mit einem Lächeln im Gesicht aus. Wer schon während der Bad Boys For Live Tour Geschmack an Roger Miret gefunden hat, kann sich nun also mit "My Riot" eine satte Scheibe Streetpunk abholen.

Trackliste

  1. 1. Warning! Warning!
  2. 2. Roots Rockn' Roll
  3. 3. My Riot!
  4. 4. Noho Soho
  5. 5. Ramones
  6. 6. Janie And Johnny
  7. 7. Everything I Do
  8. 8. Ones Were Warriors
  9. 9. Straight Jacket
  10. 10. Fxxx You
  11. 11. R.F.F.R.
  12. 12. Pride
  13. 13. Emily
  14. 14. Another Generation
  15. 15. TV News
  16. 16. Runaway Regaae Remix

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