laut.de-Kritik

Religiös verklärter Metalcore mit Southern-Einschlag.

Review von

Mit religiösen Strömungen im Metal ist das immer so eine Sache. 99% aller satanistischen Bands kann man eh nicht ernst nehmen. Bei den wenigsten stehen dahinter auch religiöse Überzeugungen. Bei christlichen Bands sieht das anders aus. Hier geht mit dem musikalischen Output meist auch ein gewisser Missionierungsdrang einher. Konzentriert man sich aber ausschließlich auf die Musik, hat man mit Remove The Veil durchaus seinen Spaß.

"The Crux" an der Sache ist der wenig spannende Start. Allerdings besitzt die klare wie raue Singstimme von Mark Hendrix durchaus ihren Charme. Und "A Rage Scene Retold" stellt klar, dass es die Jungs bestens verstehen, Southern Rock'n'Roll-Riffs in ihre Songs einzubauen. Die klingen stellenweise fast schon nach Black Label Society, passen allerdings nur bedingt zum oftmals heiseren Gekeife.

Sowohl das mit einer mitreißenden Melodie ausgestattete "Wait To Wake" als auch der ziemlich an "Alcohaulin' Ass" von Hellyeah erinnernde Titeltrack unterstreichen, dass mehr Gesang und weniger Geschrei dem Album gut getan hätten.

Darüber hinaus gibt es mit "Burn It Down", "Watauga" und "How To Jump A Ravine" noch den ein oder anderen Metalcore-Track, von denen kaum einer ein zwingendes Moment besitzt. Dafür versöhnen sie mit "The Secret Syndrome", das nicht nur die Vorzüge des Sängers einmal mehr hervorhebt, sondern auch die Fähigkeit der Band, einfach tolle Southern-Riffs zu schreiben, die im Ohr hängen bleiben. Gelungenes Debüt.

Trackliste

  1. 1. The Crux
  2. 2. A Rage Scene Retold
  3. 3. Vampire
  4. 4. How To Jump A Ravine
  5. 5. Burn It Down
  6. 6. Watauga
  7. 7. Devil Child
  8. 8. Wait To Wake
  9. 9. The Revision
  10. 10. Another Way Home
  11. 11. The Secret Syndrome

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