laut.de-Kritik

Die Messlatte für den Flüchtenden liegt hoch.

Review von

"Das ist die beste Arbeit, die ich jemals geleistet hab", frontet Rasco gleich zu Beginn. Keine leichte Aufgabe, denn Rascos Ausnahmestellung im Hip Hop-Underground ist unumstritten. Sein Debüt "Time Waits For No Man" gehört noch immer zu einem Vorzeigemodell für Independent-Produktionen. Und seine Zusammenarbeit mit Partner Planet Asia als Cali Agents ist bei allen Kritikern über jeden Zweifel erhaben. Die Messlatte liegt hoch, und Rasco reißt sie auch manchmal.

Für die Gästeliste hat sich der Rapper aus der Umgebung von San Francisco jedoch nicht lumpen lassen. Die Poduktion übernahmen zum Teil die New Yorker Beatminerz und der aus Seattle stammende Jake One. Als Gast-MCs kamen Charli2na, Rapper der Jurassic 5, Casual von der Oaklander Hieroglyphics-Crew und natürlich Rascos langjähriger Freund und Partner-In-Rhyme Planet Asia.

Rasco selbst beschäftigt sich auf "Escape From Alcatraz"gekonnt mit verschiedenen Themen. Etwa mit seinen ständigen Label-Problemen ("Get Free"), der Beziehung zu seiner Tochter ("All I Wanna Be") oder der Frage, was zu einer guten Party gehört ("U Got The Time"). Natürlich macht er auch wie in alten Zeiten auf dicke Hose. Bei "The Sweet Science" zeigt er mit Hilfe von Charli2nas funky Flow aber, dass er die Prahlerei noch lange nicht verlernt hat.

Trotz einigen einfallslosen Beats liefert Rasco auch bangende Instrumentals. Die hohen Flöten auf "Put Yout Hands Up" und der orientalisch-indisch angehauchte Banger "Makin U Move" stechen da hervor. Einer der Highlights ist sicher die Kollaboration mit Planet Asia. Wie zu Zeiten ihres Albums "How The West Was One" rocken die beiden Jungs unterlegt von hektischen, schnellen Streichern das Mic. Das Schmankerl am Schluss kommt in Form des dramatisch melancholischen Songs "All I Wanna Be". Die von der ehemaligen Sängerin der Gruppe En Vogue eingesungene Hook harmonisiert wunderbar mit den nachdenklichen Geigen.

Rasco ist mit "Escape From Alcatraz" sicher nicht das beste Werk seiner Karriere gelungen. Trotzdem präsentiert er sich abwechslungsreicher als noch vor einigen Jahren. Jetzt muss er sich lediglich noch von den mittelmäßigen Stücken des Albums trennen, und einem Klassiker steht nichts mehr im Wege.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Get Free (feat. Shake da Mayor)
  3. 3. U Got The Time
  4. 4. The Sweet Science (feat. Charli2na)
  5. 5. Put Your Hands Up
  6. 6. Interlude
  7. 7. My Life
  8. 8. Making U Move (feat. Reks)
  9. 9. We Get Live
  10. 10. San Fran To The Town (feat. Casual)
  11. 11. Let's Get Down Tonight
  12. 12. Interlude
  13. 13. Snakes In The Grass (The Jon Sexton Story)
  14. 14. Endless (feat. Planet Asia)
  15. 15. Real Hot
  16. 16. All I Wanna Be (feat. Kisha Griffin)

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