Porträt

laut.de-Biographie

Rad.

Es war die San Francisco Bay Area, in der Herbie Hancock seine Headhunters fand. Es war die San Francisco Bay Area, wo Prince Sheila E., Rosie Gaines und Larry Graham rekrutierte. Aus der San Francisco Bay Area stammen Bands und Artists wie Tower Of Power, Sly & The Family Stone, Meshell Ndegeocello oder Santana. Und aus der San Francisco Bay Area stammt auch Rose Ann Dimalanta, kurz Rad.

A Heavy Dose Of Oakland Funk - Rad hält, was sie verspricht. Ihr Album "East Babe" (2007) hält alle Zutaten bereit, die das Funk-Herz höher schlagen und die Beine zappeln lässt: Messerscharfe Breaks, exzellente Hooklines, staccatierte Clavinet- und Orgel-Licks, treibende Bass-Linien, nach vorn orientierte Drum-Grooves, eine Stimme zum Verlieben, dezente Philly-Anleihen, prägnante Solo-Einlagen und die "verrücktesten Synkopen seit 1972" (Teleschau).

"Hier höre ich genau das, was ich mir von Herbie Hancocks letzter Headhunters-Tour erhoffte", trifft ein Rad-Fan den Nagel auf den Kopf. Rad tut, wovon andere träumen: Sie zelebriert den Funk. Denn auch wenn es manchmal den Anschein hat, zum Thema sei schon alles gesagt, führt uns Rad mit ihrer Mixtur aus Jazz, Soul, Funk und R'n'B vor Augen, welche Qualitäten dem Funk nach wie vor inne wohnen.

Ihre Mitstreiter rekrutiert sie aus der Champions League des Syncopated Funk. Gitarrist Ray Obiedo spielte zu "Thrust"-Zeiten in Herbie Hancocks Band und mit George Duke. John Blackwell, der auf "East Babe" zu hören ist, trommelte sechs Jahre bei Prince, bei der Live-Umsetzung wirbelt jedoch Billy Johnson die Sticks. Er sorgte schon bei Santana und Maze für den rechten Groove. Eric Leeds bereicherte mit seinem Saxophonspiel die Performances von Prince und Madhouse, und Marc van Wageningen zupfte den Vier-Saiter bei Sheila E. und Tower of Power. Der "East Babe"-Percussionist Michael Spiro arbeitete seinerzeit für Ella Fitzgerald, Bobby McFerrin und Carlos Santana.

Ihr groovendes Handwerk lernt Rad zwar von Kindesbeinen an ("I grew up totally listening to R'n'B and Funk"), dennoch ist ihre Jugend geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Jazz. Mit 15 studiert sie das Spiel von Bill Evans, mit 17 inhaliert sie das Real Book, die Bibel aller Jazzer. Zu diesem Zeitpunkt denkt sie noch, sie würde Jazzpianistin werden. Doch eines Tags kommt der Punkt, an dem sie vom verkopften Jazz-Verständnis die Faxen dicke hat. "Ich ging nach Hause, zog meine Jeans an und hörte Earth, Wind & Fire. Und ich realisierte, dass ich mich bei Musik mit konstantem Groove wirklich zu Hause fühle. Denn eigentlich will ich gute Tanzmusik machen."

In den frühen 90ern nimmt ihr Vorhaben Gestalt an. Sie verbringt, angefangen in Hamburg, einige Jahre in Europa und lernt ihren Mann, den Produzenten Michael Kirsch, kennen. 1992 veröffentlicht sie ihr Debütalbum "Radified", dem zwei Jahre später "Gotta Be" folgt. Eines Tages zieht es die beiden jedoch zurück zur San Francisco East Bay. Seither pendeln sie zwischen Kalifornien und Südfrankreich, ihrer zweiten Heimat, hin und her.

Ihren deftigsten Karriereschub erlebt Rad, als sie in den 00er Jahren eine Zeit die Tasten bei der New Power Generation, der Band von Prince, drückt. Nach einem Jahr im Paisley Park, extensiven Tourneen und TV-Auftritten mit Prince, verlässt die Keyboarderin und Sängerin jedoch vor der "Musicology"-Tour 2004 die Truppe, um sich auf die Geburt ihrer Tochter zu konzentrieren. Im Anschluss an die Babypause beginnt sie mit den Arbeiten für "East Babe", mit dem sie sich sowohl in Amerika als auch in Europa als Queen Of Funk etabliert.

Alben

Surftipps

  • Rad.

    Die offizielle Netzpräsenz.

    http://www.radmusic.com

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