laut.de-Kritik

Percussion, Bläser, Orgel und Gesang mit dem Soul-Vibe der 60er.

Review von

Drums, Percussion, Bläser- und Orgelklänge: Wer sich im typischen Soul-Vibe der 60er zu Hause fühlt, den wird gleich bei den ersten Tönen von "Plain & Simple" wohlige Vertrautheit umfangen. Die lässt bis zum Ende nicht mehr los, versprochen.

Handwerklich noch so sauber dargebotene, mit reichlich Herzblut angereicherte Instrumentierung verkommt in dem Moment zur Nebensache, in dem Rachel Scharnberg die Stimme erhebt. Kaum zu glauben, dass dieses Mädchen gerade mal 20 sein soll.

Diese Sängerin springt auf den Retro-Zug nicht auf, sondern tönt vielmehr als habe sie die knappen zwei Dekaden ihrer Lebenszeit ausschließlich darauf verwendet, den Sound Aretha Franklins und ihrer Schwestern im Geiste aufzusaugen, zu verinnerlichen und für sich zu adaptieren. Ob mit dynamisch angerockten Passagen garniert, wie in "Do Your Worst", oder ganz zart, auf seelenvollen Balladengewässern dahin gleitend: Rachel beherrscht die Szenerie.

Ans Ende jeder Plattenseite (jawollja, "Plain & Simple" liegt für den geneigten Genießer auch im Vinyl-Format bereit) packen die Soul Criminals einen Intrumental-Track, in dem die Bläser in den Vordergrund rücken: eine angemessene Methode, den Blick wieder auf das astreine Können von Rachels Mitstreitern zu fokussieren.

Der Regie von Posaunist und Bandleader Michael Theissing-Tegeler erwachsen lässige Grooves. Der einzige Vorwurf, den sich dieses Album möglicherweise gefallen lassen muss: Es wandelt auf gar so bekannten Pfaden. Musikalisches Neuland beschreiten die Soul Criminals nirgends, sie bewegen sich durchgehend auf sicherem, von Kollegen wie der Average White Band oder aktuell den fantastischen Dap Kings abgestecktem Terrain. Experimente gibts nicht, dafür Bewährtes in Perfektion.

Wen Soul der alten Schule anödet, der mag das langweilig finden. Alle anderen dürften sich nach flotterem Einstieg mühelos mit Rachel und den Soul Criminals im zeitlosen Stehblues-Tempo verlieren - in "Pleasure & Pain", in guten wie in schlechten Tagen.

Trackliste

  1. 1. Plain & Simple
  2. 2. Speechless
  3. 3. Do Your Worst
  4. 4. Crying In The Rain
  5. 5. One For Ray
  6. 6. Turn The Music On
  7. 7. Pleasure & Pain
  8. 8. In The Park
  9. 9. Too Late

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