laut.de-Kritik

Der Nachschlag zu "Metal Commando".

Review von

Mit "Metal Commando" veröffentlichten Primal Fear im vergangenen Jahr ein bockstarkes Album, das reihenweise positive Kritiken einheimste und die höchsten Chartplatzierungen der Bandgeschichte nach sich zog. Das 13. Studioalbum der von den Schwaben Ralf Scheepers und Mat Sinner gegründeten Powermetal-Band wirkt noch ein Jahr später nach und erhält in der 5-Track-EP "I Will Be Gone" seine Fortsetzung.

Die in verschiedenen Vinyl-Ausgaben und einer CD-Digi-Single veröffentliche Scheibe beinhaltet das bislang unveröffentlichte "Vote Of No Confidence", ein Gitarren-Instrumental mit dem Titel "Rising Fear" sowie die Bonus-Tracks der limitierten Auflage von "Metal Commano": "Leave Me Alone" und "Second To None".

Im Zentrum der Mini-LP steht die vom Vorjahres-Album neu aufgenommene Ballade "I Will Be Gone". Für die Neuversion erhielt Sänger Scheepers Unterstützung der früheren Nightwish-Sängerin Tarja Turunen. Die finnische Metaldiva mit der klassischen Gesangsausbildung verleiht dem Stück noch mehr Glanz und harmoniert bestens mit Scheepers. "Ich liebe diesen Song, der mir persönlich sehr dabei geholfen hat, meine Verbindung zur Rockmusik in diesem Jahr aufrecht zu erhalten. Ich hoffe sehr, den Leuten da draußen bringt unsere Zusammenarbeit ein wenig Licht und Freude in diesen schwierigen Zeiten", kommentierte Turunen ihren Gastbeitrag.

Auf "Vote Of No Confidence", dem einzigen neuen Stück der Single, beweist Front-Sirene Scheepers als Solist, dass er zu einem der besten Powermetal-Sänger in Deutschland gehört. Der hymnenhafte Track bietet aber auch den drei Gitarristen Alex Beyrodt, Tom Naumann und Magnus Karlsson genug Platz zur Entfaltung. Das Trio schüttelt sich knackige Riffs, Licks und Hooks nur so aus dem Ärmel. Das Instrumental "Rising Fear" baut sich langsam auf und hätte in verkürzter Form besser als Intro fungiert.

"Leave Me Alone" ist der härteste und schnellste Track. Er bietet allerdings kaum Abwechslung und der Refrain ist überrepräsentiert. "Second To None" ist da von ganz anderem Kaliber: Das Lied ist mit seinem stampfenden Rhythmus ein echter Headbanger, wie ihn jeder traditionsbewusste Heavy Metalfan liebt. Dazu passt auch die etwas klischeehafte Zeile "be wild, stay young". Die locker eingestreuten Soli zeugen von Qualität, und Scheepers kann seiner urwüchsigen Stimme freuen Lauf lassen. Fazit: Drei starke Nummer stehen zwei verzichtbaren Songs gegenüber.

Trackliste

  1. 1. I Will Be Gone
  2. 2. Vote of No Confidence
  3. 3. Rising Fear
  4. 4. Leave Me Alone
  5. 5. Second to None

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1 Kommentar mit 2 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Eine leidenschaftliche, umfassende und sehr gut geschriebene amazon-Rezi.
    Ich verstehe dies mal als subversiven Ausdruck von Abfälligkeit gegenüber Power Metal. Einfältiger dürfte es musikalisch kaum gehen.

    • Vor 6 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 5 Monaten durch den Autor entfernt.

    • Vor 5 Monaten

      Also, Mir persönlich ist Powermetal in den meisten Fällen und bei den meisten Bands zu Klischee beladen.
      Aber ich finde dass PF diesbezüglich ziemlich gut die Balance hinbekommen.
      Wie auf jeder Platte von PF gibt es ein bis zwei Songs die leider dieses Crazy bedienen, aber ansonsten liefern die Jungs immer feinste Metal Musik ab, die nicht nur aufgrund der fantastischen Stimme von Ralf Scheepers einen sehr guten Wiedererkennungswert hat.