laut.de-Kritik

Rockige Kracher beißen sich mit MTV-Balladen aus den 80ern.

Review von

Noch bevor die aktuelle Scheibe "Pandemonium" überhaupt in den Regalen liegt, hat es seit langem mal wieder bei Pretty Maids gerappelt: Basser Kenn Jackson hat die Band nach über 19 Jahren verlassen. Seinem Platz hat nun King Diamond-Basser Hal Patino übernommen, der auf dem Album aber noch nicht zu hören ist.

"Pandemonium" legt mit Auszügen aus einer Rede von Obama zur aktuellen Umweltsituation los - selbst als reines Tondokument klingt der Kerl noch überaus vernünftig und visionär. Der Titeltrack besteht aber auch ohne diese Schützenhilfe locker, denn die Nummer hat ordentlich Power und rockt gut nach vorne weg. Diesen Weg schlagen sie auch mit "One World One Truth" oder "Cielo Drive" ein, die von Ronnie Atkins' rauer Stimme und den Riffs von Ken Hammer leben.

Leider haben sich auch wieder diverse Sachen ("I.N.V.U.", "It Comes AT Night" oder "Beautiful Madness") eingeschlichen, die über den Durchschnitt nicht hinaus kommen. Bei einer Band, die bereits so lange im Geschäft ist und zahlreiche Klassiker geschrieben hat, verstehe ich einfach nicht, warum die sich mit so was immer wieder zufrieden geben.

Die bitteren Stunden schlagen aber dann, wenn sie Kitschiges im Stile von "Little Drops Of Heaven" oder "Breathless" anstimmen. Das sind vielleicht MTV-Balladen aus den 80ern, wo noch Haarspray und Spandexhosen zum Tagesgeschehen gehörten. Außer den Müttern aus der Zeit wird da aber kaum mehr jemand zu abschwofen.

Warum nicht einfach mehr was im Stile vom locker-flockigen "Final Day Of Innocence"? Das hat einen guten Drive und verbreitet gute Laune. Rreicht doch schon aus, um sich gut zu fühlen.

Trackliste

  1. 1. Pandemonium
  2. 2. I.N.V.U.
  3. 3. Little Drops Of Heaven
  4. 4. One World One Truth
  5. 5. Final Day Of Innocence
  6. 6. Cielo Drive
  7. 7. It Comes At Night
  8. 8. Old Enough To Know
  9. 9. Beautiful Madness
  10. 10. Breathless
  11. 11. It Comes At Night [Remix]

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