Nts - " Hey Lovely"

Poprockige gute Laune Musik für den Sommer - so präsentieren sich die vier Newcomer von Nts (Not The Same) aus Karlsruhe auf ihrem Debütalbum "Hey Lovely". Schnörkellos, knapp und kurz. Aber auch gut?

Die erste Singleauskopplung "Pardon Prinzessin" kombiniert den ursprünglichen Gitarrensound der Badener mit Hip Hop und Ragga-Elementen. Eine charttaugliche Kombination von der man sich aber nicht fehlleiten lassen darf. Der Großteil der Platte hört sich nämlich an wie Pyogenesis zu ihrer besten Zeit: Funpunkanleihen kombiniert mit Harmonievocals und "Du-Dup"-Chören in bester Beach Boys-Manier, sowie gelegentliche Entgleisungen ins Krachige. Das ergibt einen runden Sound, der schnell ins Ohr geht. Die eingängigen Texte in den Refrains tun ihr übriges dazu.

Hervorzuheben an "Hey Lovely" ist die Bilingualität. Scheinbar mühelos wechselt die Band zwischen Englisch und Deutsch. Ganz ungezwungen und normal hört sich das an. "Mein Wochenende" ist eine Ode an die Freizeit, den Spaß und an das "es mal richtig krachen lassen". Gleich im Anschluss kritisiert "Water Ain't Blue" eine graue, materialistische Gesellschaft, die man so nicht hinnehmen soll. Insgesamt dominiert in den Texten jedoch die typische Party- und Pubertätsproblematik: Abfeiern, anmachen, abschleppen ("Bodymovin", "All About Girls").

Trotz einiger Durchhänger gegen Ende der Scheibe - "Hey Lovely" ist zum Beispiel ein schwacher Bloodhound Gang -Abklatsch - schneidet das Debüt wegen der spaßigen Partyattitüde und den schmeichelnden Arrangements als Sommeralbum gut ab. Das bereits 2001 veröffentlichte "Ich Und Du" - eindeutig der beste Track - lässt sogar hoffen, dass wir von diesem Quartett noch mehr zu hören bekommen.