Ein stichwortartiger Überblick über die Neuerscheinungen der kommenden Wochen.

Konstanz (mma) - Redaktionsvolontär Matze M. II wühlt sich wöchentlich durch den Neuveröffentlichungsstapel auf seinem Schreibtisch, um den stets geschäftigen laut.de-Autoren das eine oder andere Werk zur Rezension anzuempfehlen.

Seine sachdienlichen Hinweise an die Kollegen wollen wir Euch nicht vorenthalten.

Audrey - The Fierce And The Longing (30.5.)
Überraschend schneller Midtempo-Einstieg für das Damenquartett aus Stockholm. Insgesamt mehr Schlagzeug und weniger Streicher-Äther.

Porcupine Tree - Lightbulb Sun 2008 (16.5.)
Alex says: Endlich ist der Re-Release da. Mit Progrock-Perlen geschmückt, im aufgepimpten Soundformat und beiliegender Audio-DVD ist die lange vergriffene Scheibe jetzt wieder offiziell erhältlich. Ganz groß!

Alanis Morissette - Flavors Of Enlargement (30.5.)
Alex says: Alanis macht jetzt in Electro. Irgendwie anders, irgendwie komisch, aber auch irgendwie interssant. Irgendwie.

Radiohead - Best Of (30.5.)
Möller says: EMI verwurstet nach dem Weggang von Radiohead deren Erbe für eine Best Of-Doppel-CD. Die Tracklist ist erwartbar unspektakulär, dennoch eine gute Gelegenheit für Radiohead-Einsteiger, einen einfachen Überblick zu erlangen.

Booka Shade - The Sun & The Neon Light (23.5.)
Drittes Album.

No Age - Nouns (30.5.)
Jesus & Mary Chain, Velvet Underground, My Bloody Valentine und "Daydream Nation"-Sonic Youth - sie sind alle wieder da, um in den Körpern dieses L.A.-Duos herrlich zu lärmen. Sub Pop. Aufwendiges Booklet, schön bunt auch.

Atlas Sound - Let The Blind Lead Those Who Can See But Cannot Feel (16.5.)
hearteyes für den süßesten Albumtitel des Jahres. Soloding vom Deerhunter-Fronter. Er sagt: "The dream of one summer, this last summer I had. It's almost as if I had one continuous dream and the product of archiving it is the album you have here." Irgendwo auf der Tangente von Garage Rock und Ambient Electronic balanciert dieser Kranky-Release.

Matmos - Supreme Balloon (9.5.)
So langsam ist gut mit 8Bit-Krams oder was?! Wobei Matmos' cosmic-poppendes Synthie-Gemetzel echt Charme besitzt. Vorliegende Clique produzierte Björks "Vespertine" und Teile von "Medúlla".

V.A. – Princes Amongst Men (6.6.)
Balkan-Gypsy-Soundtrack zu Garth Wainwrights Buch "Balkanblues Und Blaskapellen".

Sebadoh - Bubble And Scrape (2.5.)
Schiedel says: Das einzige Deutschland-Reunion-Konzert letzten Sonntag in Berlin war leider nur mäßig. Da waren selbst die Ü30-Indie-Veteranten etwas entäuscht von der Hingeschmiertheit der Performance.

The Marble Faun – Disappearer (27.5.)
Straight Outta Rosenheim: Christoph Klingers Winzlabel rückt des Neu-Tübingers Debüt mal ganz frech auf Get Well Soon-Augenhöhe. "...die Lücke zwischen Bright Eyes und Radiohead". Kaum Bombast, dafür zerbrechliche Stimme, dezente Elektronik und uplifting Saitenklimperneien aus der Folktronica-Kammer.

Denis Fischer – Devil In Disguise (16.5.)
Chanson-Popper interpretiert "Because The Night", "Enjoy The Silence" und "Lust For Life". Supergay & trashig inszeniert.

Ben Becker – Die Bibel: Eine Gesprochene Symphonie DVD (9.5.)
Live im Tempodrom 2007. Die Bibel, nach Martin Luther. Die Kirche says: "Das Herz dehnt sich in Sehnsucht... wenn Ben Becker das neue Testament liest..." Keine Überraschung: melodramatisch bis zum Äußersten.

Paul Bryan – Listen Of (14.7.)
Deutscher Erstrelease einer brasilianischen 1973-VÖ auf Sonar Kollektiv. Beatles-inspirierte Folk Music für Sommertage.

Combineharvester – Mow Grass, Slit Throats, The Like (5.5.)
Weirdo-Psyche-Songwriter aus der Schweiz. Marlon McNeill plays Vocals. Guitars. Bass. Samples. Keys. Theremin. Fiddly Toys. Drums. Abseitig und spröde, umso charmanter.

Sunrisetribe – Tribehauseffekt (14.6.)
Göttchen, darf man so schlechte Wortspiele außerhalb des Metal noch treiben? Drei Sänger hiphoppen und singen auf Reggae-Dancehall-Fundament.

Makako Jump – Lasciate La Mancia Al Portapizza (20.6.)
"Eine richtige Offbeat Party Band" aus Trieste. Titel heißt auf deutsch "Gebt dem Pizzajungen ein Trinkgeld".

Supabeatz – Sexy Hi Fi (20.6.)
BreakbeatFunkHouse. Junger Sizialianer lässt sich vom French Touch-Hype inspirieren. Nicht so übel, also durchaus zweckdienlich. Das Cover schreckt allerdings ab.

Mary Anne Hobbs – Evangeline (16.6.)
Die Marie moderiert auf BBC Radio1 eine Experimental-Sendung. Auf ihrem Spielbrett findet sich eine illustre Runde aus Dubsteb, Grime, Drone, Noise. Fast nur Exclusives.

Max Müller - Die Nostalgie Ist Auch Nicht Mehr Das Was Sie Früher Einmal War (20.6.)
Max Müller, Sänger von Mutter, entwirft am Rechner wunderschöne Ambient-Schwelgereien. Sakraler Feenstaub und Popmelancholie auf deiner Befindlichkeit.

Alexander Tucker – Portal (9.6.)
Eröffnet für Fuck Buttons. Wird als Melange aus Jim O'Rourke, Pink Floyd, Stockhausen und Steve Reich umschrieben. Für Fingerpicking-Freunde mit Hang zu avantgardistisch rauschendem Psychedelic-Schleier. Spex-Thema.

Santogold - dto. (9.5.)
Schuh says: Man muss M.I.A. nicht lieben, um auf Santogold abzufahren - aber es hilft. Debütalbum der New Yorkerin, deren Style-Wirrwarr aus Bhangra- und Dancebeats, Indie, Electro-, Dub- und Punk-Momenten in den USA grade mächtig abgefeiert wird. M.I.A. wohnte übrigens eine Zeit lang nur ein paar Straßen von Santogold entfernt.

Brant Bjork - Punk Rock Guilt (16.5.)
Zu lange mit Danko Jones getourt? Brant Bjork erinnert sich plötzlich seiner Punkwurzeln. Platte klingt trotzdem nicht nach MC5, sondern nach Brant Bjork mit mehr Jameson's Whiskey statt Gras. Nur acht Songs, dafür gehen zwei über zehn Minuten.

The Ting Tings - We Started Nothing (30.5.)
Kiki says: Sinnfreier Name für das aktuell als heißer Scheiß geltende Brit-Duo, das liefert, wonach das angesagte Volk schreit: Beat-Pop mit clubbigem Minimalelektro. Allgegenwärtig: The drums, the drums!

Eddys Metal-Stadl
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Circle Of Grin - Beauty Of The Beast (16.5.)
Die Kölner legen nach drei Jahren endlich nach und rocken sich auf ihrer neuen Scheibe durch ein Dutzend starker Songs. Wer von Die Happy enttäuscht war, findet hier wieder guten Alternative Rock aus Deutschland.

Moonspell - Night Eternal (16.5.)
Moonspell machen mal wieder das Licht aus und düstern durch die Gegend. Allerdings haben die Neuaufnahmen von "Under Satanae" wohl eine Frischzellenkur bewirkt, denn die Portugiesen gehen stellenweise mit ordentlich Dampf zu Werke.

Cryptopsy - The Unspoken King (23.5.)
Wer den Namen fünf Mal fehlerfrei und schnell hintereinander aussprechen kann, bekommt eine kostenlose Rückenmarksinjektion mit Flensburger. Ansonsten alles beim Alten: Technisch wird geknüppelt, bis die Kuh direkt Butter gibt.

Headhunter - Parasite Of Society (23.5.)
Schmier (Destruction-Basser/Shouter) hat tatsächlich seine beiden alten Kollegen Schmuddel (Gitarre) und Jörg Michael (Drums) reaktiviert und legt nach etlichen Jahren den dritten Longplayer vor. Klarer 90er-Thrash, ohne altbacken zu wirken.

Perzonal War - Bloodlines (30.5.)
Mit neuer Besetzung an Bass und Gitarre kam anscheinend auch wieder der Thrash zurück. Deutlich härter als "When Times Turn Red", aber immer noch mit geilen Melodien. Hoffentlich bald Live-Dates.

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