last.fm stellt ab heute seinen kompletten Musikkatalog Free-On-Demand zur Verfügung. Dabei gibt es alle Titel in voller Länge. Des weiteren bekommen labelfreie Bands die Möglichkeit, ihre Songs über den Sender zu verbreiten.

London (doer) - Web 2.0-Riese last.fm bietet ab heute Songs in voller Länge und auf Anfrage an. Der Clou: Das Internetportal bietet damit nicht nur Titel von rund 150.000 Independent-Labels an, sondern auch jene der sehr gefragten Künstler, die bei den vier deutschen Majorfirmen Universal, EMI, SonyBMG und Warner unter Vertrag stehen.

"Heute werden wir die Musikindustrie neu erfinden", schreibt der Sender in einem Blogeintrag. Die On-Demand-Funktion bezieht sich vorerst nur auf die USA, Großbritannien und Deutschland. Weitere Länder sollen aber folgen.

Die Freigiebigkeit ist selbstverständlich nicht uferlos: Drei Mal darf ein Titel kostenfrei gehört werden, anschließend fordert man zum Download des Tracks über einen Verkaufspartner wie iTunes auf.

Des weiteren soll bald ein kostenpflichtiges Abonnement folgen, mit dem man die Songs im Netz beliebig oft in voller Länge hören kann.

Laut Mitbegründer Martin Stiksel verfolgt last.fm langfristig das utopische Ziel, "jeden Song, der jemals aufgenommen wurde, online zu stellen". Auch labelfreie Acts können ihre Tracks auf den Server laden.

Die Online-Community stellt sogar in Aussicht, diese dafür zu bezahlen. Pro gehörtem Track bekommen die Interpreten umgerechnet 0,0035 Cent. Ab einem Betrag von 7 Euro, das entspricht 20.000 Aufrufen, wird das Geld an die Acts ausgezahlt.

Gegenüber der Austria Presse Agentur ergänzte Stiksel: "Ich kann mir auch eine Erweiterung auf Videos, Serien und Filme vorstellen".

last.fm wurde 2002 von Stiksel gemeinsam mit zwei Kollegen in London gegründet und im Vorjahr für umgerechnet über 200 Millionen Euro an den US-Medienriesen CBS verkauft. Das Unternehmen finanziert sich größtenteils durch Werbung.

Im Januar 2008 ist außerdem ByteFM an den Start gegangen. Der Hamburger Online-Radiosender konzentriert sich mit seinen moderierten Shows auf popkulturelle Inhalte, spielt Live-Mitschnitte von Konzerten und berichtet von kleinen und großen Acts aus Deutschland und dem Rest der Welt.

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Urteil Gericht schützt Filesharer

Das Amtsgericht Offenburg hat die Rückverfolgung von IP-Adressen durch die Staatsanwaltschaft untersagt. Dies dürfe nur auf richterliche Anordnung hin geschehen. Außerdem ordnete das Gericht das Anbieten einiger weniger Songs in Tauschbörsen der Bagatellkriminalität zu.

20 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    @chenne (« @gedapagué (« ich chekk nich was daran jetzt neu is. das ging doch vorher schon alles, titel in voller länge. vor allem auch mehr als 3 mal ohne zu bezahlen.
    nur die play-symbole hamse jetzt von blau/orange nach grau/schwarz geändert.

    revolution :???: »):

    in voller länge waren doch vorher nur die wenigsten zu hören... außer im shuffle modus in den playlists oder in den verschiedenen "radiostationen", und dort auch nicht auf wunsch sondern auf shuffle ;) »):

    die wenigen die ganz zu hören waren konnte man aber so oft man wollte abspielen. jez nur noch 3 mal. nennt mich pessimist, ich find dit nüscht toll.

  • Vor 16 Jahren

    Ich find's toll.

    Mein eigener Radio-Sender spielt Tracks, von denen ich es nie für möglich hielt, dass die seitens last.fm auch jemals vorrätig seien.

    Mittlerweile gilt ja schon wirklich die Regel: je undergroundiger desto höher die Wahrscheinlichkeit bei last.fm abspielbar zu sein. :)

    Wobei, dass auch schon leicht an meinem Snobeffekt (http://de.wikipedia.org/wiki/Snobeffekt) beladenen Ego nagt.
    Bei den Artists/Bands bei denen ich früher immer einer von wenigen "erlesenen" "Kennern" war, sind mittlerweile hunderte, teils tausende von Hörern bekannt....Indie-vidualismus ade. :|

    Und das mit der 3x abspielen-Kondition tangiert mich nicht. Ich hör bei last.fm meist ausschließlich meinen eigenen Radiosender im Labor bei der Arbeit. Dafür brauch ich mich noch nicht mal extra einloggen. Über Cookies kriegt last.fm zwar mit, wer wie oft was wo gehört hat; und will dann später erst wieder "Personal Radios" abspielen, wenn man zum kostenpflichtigen "Subscriber"-User aufgestiegen ist, aber das lässt sich bestens umgehen, in dem man einfach einen anderen Browser oder gar Rechner für nutzt.

    Und solang ich dort mind. 12 verschiedene Rechner, mit jeweils 2 Betriebsystemen zu je 2 bis 3 unterschiedlichen Browsern habe, wird' das wohl noch ein weilchen Dauern, bis all meine Optionen diesbezüglich erschöpft sein sollten. :smug:

  • Vor 16 Jahren

    Ach ich finde das mit dem Snobeffekt nicht so toll. Im Gegenteil: ist doch ne tolle Möglichkeit andere Leute auf der ganzen Welt kennen zu lernen, die auch solche Musik hören. Und man fühlt sich nicht mehr ganz so alleine mit seinem Indie-vidualismus :)