Xavier Naidoo: Der Sängerstreit von Rostock

Während Rostock weiter über einen Auftritt Naidoos debattiert, wurden die meisten Termine seiner Open Air-Tour auf 2022 geschoben.

Rostock (ebi) - Rostocks Oberbürgermeister hat zum zweiten Mal sein Veto gegen ein Auftrittsverbot für Xavier Naidoo eingelegt: Die Bürgerschaft der Hansestadt hatte den Auftritt des Mannheimers am 22. August in der Stadthalle u.a. wegen seiner Nähe zur QAnon-Bewegung und rassistischer Ressentiments abgesagt.

OB Claus Ruhe Madsen hält den Beschluss für verfassungswidrig. Zuvor hatte auch die Stadtverwaltung rechtliche Bedenken geäußert. Öffentliche Einrichtungen wie die Stadthalle müssten den Gleichheitsgrundsatz wahren. Kein Veranstalter oder Künstler dürfe ausgeschlossen werden, weil der Vermieter deren religiöse oder politische Ansichten nicht teile, zitiert der Spiegel aus einer Mitteilung der Stadt. Die Causa Naidoo hatte Rostock bereits im vergangenen Jahr beschäftigt.

Nach Madsens Widerspruch muss sich die Bürgerschaft nun ein drittes Mal mit dem Thema befassen. Ändere die Gemeindevertretung ihre Meinung nicht, könnte der Fall beim Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern landen, so der Spiegel.

Großteil der Open Air-Tour auf 2022 verschoben

Derweil verschob Live-Nation bereits vor gut zwei Wochen weitere Naidoo-Konzerte: "Die Open Air-"Hin und Weg"-Tournee 2021 wird aufgrund der weiterhin bestehenden Corona-bedingten Beschränkungen auf den Sommer 2022 verschoben. Die genauen Termine für die Konzerte in Mönchengladbach, Loreley, Murten, Regensburg, Salem, Füssen, Emmendingen, Kassel, Halle, Rostock und Berlin werden sobald wie möglich bekanntgegeben", zitiert die Rheinische Post den Konzertveranstalter.

Der Auftritt in Ulm/Wiblingen (Klosterhof) wird auf der Live-Nation-Website nun am 18. Juni 2022 gelistet. Einzig für Regensburg (Schloss St. Emmeram) in wenigen Wochen (23. Juli) sind derzeit noch Tickets im Vorverkauf.