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Fazit

Es geht hier wirklich nicht darum, Alpa Gun in die Pfanne zu hauen oder auf ihn herabzusehen. Ziemlich sicher, dass sein Herz absolut am rechten Fleck sitzt und dass er mit dem Track wirklich nur in diesen nebulösen Diskurs einsteigen wollte und für sich ordnen wollte, was gerade keinen Sinn ergibt. Es ist ja auch ein komplexes Thema. Leider bedient er so viele Klischees und konspirativen Ideen, dass der Song in der Summe mehr Schaden anrichten wird, als er Gutes tut.

Das erste Problem ist die Vagheit, die in all seinen Aussagen steckt. Klar, wer sich nicht festlegt, was er genau sagt, kann nie zu hundert Prozent falsch liegen. Aber die Implikationen sind klar: Die Regierung lügt uns an, sie will Profit schlagen, Zwangsimpfungen, sie fälscht Statistiken. Glaubt nicht, was die Medien euch erzählen.

Ja, eine kritische Grundhaltung beim eigenen Medienkonsum ist wichtig und gut. Leider halten derartige Thesen selten die Waage und ersetzen etablierte Medien einfach nur durch weniger etablierte Medien, die dafür vogelwildes Zeug erzählen. Gesunde Medien-Skepsis bedeutet, die Quellen selbst anzusehen, zu prüfen, ob die Interpretation der vorliegenden Zahlen und Daten stimmig und einleuchtend ist. Zu durchleuchten, ob gerade etwas sensationalisiert oder heruntergespielt wird. Es wäre schön, den Umgang damit zu schärfen. Leider landen die Hörer von Songs so oft bei "Merkel ist eine Diktatorin", "Bill Gates und die Juden wollen die Welt beherrschen" und "die impfen uns Mikrochips ein". Ist das Medienkompetenz? Ist das gesunde Skepsis? Nein, das ist Filme-Schieben und Naivität.

Man muss naiv wie Sau sein, wenn man statt auf Presse, die Quellen manchmal falsch auslegt, auf Presse zurückgreift, die einfach gar keine Quellen hat. Aber genau das passiert erfahrungsgemäß, wenn die Kritik eines Songs so nebulös und abstrakt ausfällt. Sie hinterlässt das Gefühl, dass kritisch sein nicht beinhalten muss, konkret zu sein, und dass Skepsis keine besseren Argumente braucht. "Was Ist Die Wahrheit?" bietet wenig Fläche für sinnvollen Diskurs, aber sehr viel Brutraum für Blödsinn ohne Basis.

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1 Kommentar mit 4 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Zwar wird am Anfang noch gesagt, dass niemand die absolute Wahrheit innehat, aber genau das suggerieren Artikel wie dieser. Wer Dinge wie Weltorganisationen, Impfungen und Digitalisierung kritisiert, ist sofort "Vollidiot", "Schwurbler" oder ähnliches. Dabei ist es eine kommunikative Todsünde, Meinungen so abzukanzeln, denn diese Dinge kann man ja ruhig toll finden (in der Theorie sind sie es manchmal sogar), muss man aber nicht. Und es ist mein gutes Recht, nicht alles toll zu finden, was Globalisten und Elite mit uns vorhaben. Konformisten wie der Verfasser dieses Artikels kennen aber immer nur eine Denkweise.