Der TV-Musiksender VIVA stellt ab Montag auf ein Entertainmentprogramm mit Comedy-Shows um. Dieter Gorny sieht darin eine "logische Weiterentwicklung".

Hamburg (mus) - In Zukunft sollen weniger Musikvideos, dafür mehr Comedy-Shows das VIVA-Programm dominieren: "Das neue VIVA-Programm ist die logische Weiterentwicklung dessen, was Viva in den letzten zehn Jahren erreicht hat." So Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender von VIVA, der schon seit längerem neidisch auf erfolgreiche MTV-Comedy-Formate wie "Jackass" blickt.

Vergleicht man die Marktanteile bei jungen Zuschauer, ist Viva mit 1,5% erst nach dem Marktführer MTV mit 2% platziert. Auch legte MTV bei den Werbeeinnahmen zu, während Viva Umsatz einbüßte. Ist der Senderumbau also nur eine Reaktion auf den Konkurrenten und seine tabulosen Schock- und Reality-Shows? Jedenfalls scheint sich VIVA künftig verstärkt an MTV orientieren zu wollen.

Zu sehen sein sollen auf VIVA unter anderem eingekaufte ausländische Proramme wie die "Da Ali G Show" und "Crank Yankers". Ali G ist der selbst ernannte coolste Gangsta-Rapper auf Erden, frech und provokant. Crank Yankers sind eine amerikanische Telefon-Show, die VIVA kostengünstig mit Untertiteln versehen will. Im Hinblick auf den Jugendschutz argumentierte Gorny im Stern: "Das Programm ist frech, aber es geht weniger handfest zur Sache als bei der Konkurrenz". Damit soll er bei den Medienwächter in Düsseldorf durchgekommen sein.

Als Eigenproduktion startet VIVA eine so genannte Telefon-Show namens "Fleischmann TV", in der Zuschauer anrufen und live mit einer Zeichentrick-Figur reden können. Daneben werden Sendungen aus dem Fundus der VIVA-Produktionsfirma "Brainpool" ins Programm genommen wie zum Beispiel Folgen von "Elton TV", die bereits auf Pro Sieben liefen.

Auch "Deutschland sucht den Superstar" wird weiterhin von Viva begleitet. Dem geplagten Musik-TV-Konsumenten drohen also weitere Live-Auftritte der Superstars bei "Viva Interaktiv", die schon in der Vergangenheit für Rekordquoten gesorgt haben.

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