Randale bei "Unser Star Für Oslo": Die überforderte Jurorin Nena bewarf Gastgeber Stefan Raab mit ihrem Wasserglas. Für Maria-Lisa und Meri ist der Traum von Oslo beendet.

Köln (mis) - In einem Punkt folgt selbst Stefan Raabs Show "Unser Star Für Oslo" eisernen Casting-Gesetzen: Bei denjenigen, die ihr Weiterkommen verspielen, fließen auch mal Tränen. Im Gegensatz zum geifernden Voyeurismus-Format DSDS werden diese Szenen natürlich nicht gezeigt, man erfährt es eher nebenbei.

In der gestrigen, ersten Ausscheidungsshow des von Raab neu konzipierten Eurovision-Vorentscheids mussten Maria-Lisa Strassburg und Meri Voskanian gehen.

Zumindest im Falle Strassburg war das wenig überraschend, setzte sie mit dem fürs Mainstream-Publikum eher anstrengenden My Chemical Romance-Beitrag "Helena" leider klar aufs falsche Pferd. Ihre wenig überzeugende Darbietung könnte aber auch ihrer Kehlkopfentzündung geschuldet gewesen sein.

Nena: Unqualifiziert bis dämlich

Voskanians tadellose Alicia Keys-Nummer geriet dagegen sicher nicht schlechter als Katrin Walters dröges Duffy-Cover "Warwick Avenue", weshalb anzunehmen ist, dass es die Armenierin war, die ihre Emotionen nach der Entscheidung nicht mehr zurück halten konnte. Zumal sie 2007 bereits erfolglos für ihr Heimatland am Vorentscheid teilnahm.

Der Zuschauer durfte sich derweil schon vor der Telefonabstimmung entspannt im Sessel zurück lehnen, denn wer auch immer letztlich für Deutschland in Oslo antreten wird, Nena ist es zum Glück nicht. Vom ersten redundanten Wortbeitrag an unterminierte die 49-Jährige ihre eigentliche Bestimmung als Jurorin mit unqualifizierten bis dämlichen Ansichten ihrer antiautoritären Weltanschauung.

Nenas Wasserglas-Attacke

Meistens fühlte sich die Schulabbrecherin von einem Vortrag "total inspiriert", davon abgesehen "steht es mir gar nicht zu, dich zu beurteilen" und überhaupt sei Kritik gar kein Maßstab, da ja "jeder sich selbst darstellen muss".

Spürnase Raab roch in diesem Totalausfall eigenen Jury-Castings recht schnell Entertainment-Qualitäten und begann, seine Nebensitzerin behutsam zu sticheln, bis diese ihren buddhistisch-kommunenhaften Gleichmut für einen Wasserglas-Wurf Richtung Raab zurückstellte. Dieser duckte sich in Erwartung der Dinge sportlich weg.

König Boris hanseatisch knapp

Mitjuror König Boris von Fettes Brot sah seine Aufgabe darin, die Kandidaten hanseatisch knapp und ehrlich durchzuwinken - eine Methode, die angesichts der hochklassigen Darbietungen kaum diskutabel erschien. Mal empfahl der Performance-Anhänger eine "Arschbombe" (Katrin Walter), mal prophezeite er eine "rosige Zukunft" (Kerstin Freking) oder wünschte sich kalauernd "ein Fettes Brot-Cover" (Leon Taylor).

Everybody's Darling Lena Meyer-Landrut

Star des Abends war einmal mehr Lena Meyer-Landrut, die sich in ihrer nonchalanten Fuck Off-Haltung etwaige Strapazen der morgendlichen Englisch-Abiklausur erst gar nicht von den Moderatoren andichten lassen wollte.

Stattdessen führte sie ihren Song in lässigster Profi-Manier auf und ließ ihren erklärten Fan Raab anschließend erneut rätseln, wie und wo man nur solch nerdige Bands als Vorlage finden kann. Ihre jazzig-swingende "Diamond Dave"-Version von der kalifornischen Gruppe The Bird And The Bee weckte im Zuschauer spontan großes Interesse am Original, dies vielleicht einer der Haupt-Unterschiede zu Strassburgs Wahl.

King Boris fand die richtigen Worte: "Ich fände die Vorstellung reizvoll: Westerwelle und Co. reiten unser Land in den Abgrund und du fährst für uns nach Oslo."

Durstewitz erneut überzeugend

Neben Meyer-Landrut sieht König Boris zu Recht den erneut überzeugenden Christian Durstewitz (Daniel Merriweather) weit kommen und den trotz seiner deutschsprachigen Titelwahl deutlich kritisierten Leon Taylor (Silbermond).

Schwer werden dürfte es nächste Woche für die Arschbomben-Anwärterin Katrin Walter und den etwas zu Sunnyboy-haft wirkenden Cyril Krueger. Aber wer vermag das angesichts all der verschiedenen Talente unterschiedlichen Alters schon so genau zu sagen? Wenn manchmal sogar Zweijährige mehr Inspiration versprühen als so manche 30-Jährige, zumindest in Nenas Welt.

Hoffnungsvolle Künstler-Mischung für Oslo

Fakt ist: Stefan Raab, der sich selbst von 99 Luftballons nicht in seiner geliebten Detailkritik stören lassen würde, hat eine hoffnungsvolle Künstler-Mischung für Oslo beisammen, die sich längst die Credibility der Nicht-Casting-Anhänger gesichert hat. So lobte König Boris nach der Show treffend: "Was mich an der Sendung ein bisschen stört: Es geht zu viel um Musik und die Kandidaten werden zu wenig gedemütigt."

Fotos

Fettes Brot, Nena und Lena Meyer-Landrut

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13 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    "Unser Star für Oslo" ist nur eine nette Variante von DSDS. Ich finde es gut, dass dort niemand beleidigt wird. Einen angemessenen, kritisierenden Ton findet aber auch niemand. Da geht man lieber auf Kuschelkurs mit Interpreten und Publikum und verkauft das als Niveau.

    Ich erinnere mich an Westernhagen, der dem Kandidaten sagt, er "habe versagt, aber auf eine nette Art und Weise" und an Yvonne Catterfeld, die lieber drei Kandidaten auf die Frage nach einem Favoriten ein schlechtes Gefühl gibt als wenn einer am Ende heult, nur weil sie eine Meinung hatte.

    Der Unterschied zu DSDS ist teilweise offensichtlich: Bei RTL wurde nach Pop-Optik gewählt und die Talente vorher rausgewählt, bei Raab haben 10 Leute ein bisschen Talent, aber nur 2-3 wissen, wie man eine Show macht bzw. das Publikum begeistert. In den bisherigen Shows habe ich nicht oft von meinem Buch aufguckt, weil mich wirklich jemand umgehauen hat.

    Ich traue dem ein oder anderen aber eine Karriere wie Stefanie Heinzmann zu - dafür steht Raab einfach.

  • Vor 14 Jahren

    "Unser Star für Oslo" ist nur eine asoziale Variante von DSDS. Ich finde es gut, dass dort jeder beleidigt wird. Einen unangemessenen, unkritischen Ton findet aber auch jeder. Da geht man lieber auf Krawall gebürstet gegen Interpreten und Publikum loas und verkauft das als unterstes Niveau.
    Ich erinnere mich nicht an Westernhagen, der dem Kandidaten sagt, er "habe undefined undefined undefined , aber auf eine beschissene Art und Weise" und an Yvonne Kackerfeld, die lieber drei Kandidaten auf die Frage nach einem Favoriten ein gutes Gefühl gibt als wie wenn wo einer am Ende lacht, nur weil sie keine Meinung hatte.
    Der Unterschied zu Raab ist teilweise undefined: Bei RTL wurde nach Klassk-Optik gewählt und die Talente vorher reingewählt, bei DSDS haben 70 Leute undefined viel Talent, aber nur 22-33 wissen nicht, wie man eine Show macht bzw. das Publikum undefined langweilt. In den bisherigen Shows habe ich oft von meinem Telefonbuch aufguckt, weil mich wirklich niemand umgehauen hat.
    Ich traue niemandem aber eine Karriere wie Stefanie Heinzmann zu - dafür steht DSDS einfach nciht.
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