Die burmesische Militärregierung hat das aktuelle Album "All That You Can Leave Behind" der irischen Band U2 verboten. Wer's trotzdem hört, riskiert 20 Jahre Haft.

Konstanz (ebi) - Rage Against The Machine stehen wie keine zweite Band für die kompromisslose Symbiose von Musik und Politik. Dass U2-Frontmann Bono den Auftritt der Polit-Rocker bei den amerikanischen MTV-Awards ankündigte, war da kein Zufall. Denn die irische Band ist ebenfalls für ihr politisches Engagement bekannt und nutzt ihre weltweite Popularität des öfteren, um auf gesellschafts-politische Missstände hinzuweisen.

So widmeten Bono, The Edge, Adam Clayton und Larry Mullen den Song "Walk On" der burmesischen Oppositions-Politikerin Aung San Suu Kyi, die sich für die Demokratie in ihrem Land stark macht und jahrelang unter Hausarrest stand und derzeit steht. Die Menschenrechts-Lage in Burma, in dem seit 1962 die Militärs herrschen, wird alles andere als positiv bewertet. Auf ihrer Web-Site rufen U2 nun mit einem vorgefertigten Brief dazu auf, gegen ein Treffen von EU-Ministern mit südost-asiatischen Vertretern im Dezember zu demonstrieren.

Die burmesischen Machthaber reagierten prompt und setzten das aktuelle Album auf den Index. Jeder, der "All That You Can Leave Behind" importiert oder sich besorgt, muss sage und schreibe mit einer Haftstrafe von drei bis 20 Jahren rechnen. Die Nutzung von Internet und Computer-Modems stehen in dem isolierten Land ebenfalls unter Strafe.

Bono und Co. haben die Zensur-Maßnahmen bisher nicht kommentiert. Die Band konzentriert sich derzeit auf zwei neue Video-Clips. "Stuck In A Moment You Can't Get Out Of" erscheint in Großbritannien voraussichtlich im Januar. "Walk On", der Stein des Anstoßes, soll in den USA als Single veröffentlicht werden. Die Proben zur Welt-Tournee haben ebenfalls begonnen.

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laut.de-Porträt U2

Die 80er und 90er Jahre sind aus musikalischer Sicht ohne sie undenkbar, ebenso Live Aid 1985 oder der Begriff Stadionrock. Sie kollaborierten mit B.B.

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