Popowackelnd rappen sich zwei Oberösterreicher ins Finale des Eurovision Song Contests 2012.

Baku (aml) - Am Freitagabend stand die Entscheidung fest: Trackshittaz aus dem Mühlenviertel treten für Österreich beim Eurovision Song Contest 2012 an. In letzter Minute setzten sich Lukas Plöchl & Manuel Hoffelner gegen die Ballade des Travestiekünstlers Conchita Wurst durch und scheitern somit nach 2011 kein zweites Mal am Finaleinzug.

Was hierzulande als "Atzen" gefeiert wird, nennt sich in Oberösterreich "Rustikal-Rap". Mit ihrem Partytrack "Woki mit deim Popo" reihen sie sich in eine lange Tradition außergewöhnlicher Grand-Prix-Teilnehmer ein. Man denke nur an Lordi im Jahr 2006.

Bekennende Landeier

Vollgepackt mit Reimen wie "Blaua Hümmi, s'Weda schen is, d'Sunn de scheint ma auf'n Penis, im Bikini spün dans Tennis, und mei Willi möt si, gscheng is" ("Blauer Himmel, die Sonne scheint mir auf den Penis, im Bikini spielen sie Tennis und mein Willi meldet sich, schon ist es geschehen!") kommen sie vor allem bei den ganz jungen Fans richtig gut an. Denn die Trackshittaz pflegen stets ihre innige Liebe zur ländlichen Heimat. Alben wie "Zruck zu de Ruabm" sprechen für das Anti-Gucci-Image der bekennenden Landeier.

Ein bisschen Ghettofeeling

Im Gegensatz zu anderen österreichischen Reimemeistern wie Moneyboy gelten die Trackshittaz trotz ihrer weniger gangstermäßigen Texte als ernst zu nehmende Musiker. "Renn einem Bauern über die nicht gemähte Wiese - dann wird's gefährlich!", warnen die beiden etwa. Ein bisschen Ghetto in den harmonieheischenden Almwiesen. Wie vielversprechend. Ob sie aber nun wirklich wie versprochen mit dem Traktor zum Song-Contest fahren, bleibt offen.

Weiterlesen

laut.de-Porträt Trackshittaz

"Wir scheißen drauf, dass Hip Hop prinzipiell auf einem geilen, coolen Beat sein muss", umreißt Lukas Plöchl, Jahrgang 1989, die Haltung der Trackshittaz.

25 Kommentare