Eine Online-Streiterei zweier Nachwuchs-Rapper aus London gipfelte in einer Schlägerei, bei der einer der Kontrahenten ums Leben kam. Nun wurde in der Sache ein Urteil gefällt.

London (max) - Im Februar dieses Jahres bekam Ofiyke Nmezu infolge einer Auseinandersetzung von seinem Kontrahenten einen Backstein an den Kopf. Zwei Wochen später erlag der 16-Jährige den Folgen der Verletzung. Auslöser für den Streit war ein online veröffentlichter Rap-Text, in dem der Aggressor zunächst einen Kollegen von Nmezu beleidigte, woraufhin es zu einer verbalen Online-Fehde kam. In Londons Norden, genauer Ponders End, gerieten die beiden dann im echten Leben aneinander. Das Ganze gipfelte im Tod des Unterlegenen.

Das Fatale daran: Sein Leben hätte mit 70 prozentiger Wahrscheinlichkeit gerettet werden können, wenn die Verantwortlichen in einem der beiden Krankenhäuser, die der Verletzte direkt nach dem Vorfall aufsuchte, seinen Kopf einer Tomographie unterzogen hätten. Da dies nicht geschah, bildete sich aufgrund einer Entzündung ein Abszess am Gehirn des Opfers, der nach kurzer Zeit zu dessen Tod führte, wie BBC berichtet.

Urteil gefällt

Der Zentrale Strafgerichtshof von London hat nun ein Urteil in diesem Fall gesprochen: Der 18-jährige Angeklagte, dessen Name aus rechtlichen Gründen nicht genannt wird, wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Richter Richard Hawkins glaubte ihm zwar, dass er Ofiyke nicht habe töten wollen, ein Angriff mit einem Ziegelstein sei aber schlichtweg zu riskant.

Seine 20- und 21-jährigen Komplizen, die bei der Polizei bewusst Falschaussagen gemacht hatten, um den Täter mit einem Alibi zu schützen, wurden zu zweijährigen Jugendhaftstrafen verurteilt.

Ob und inwieweit die mangelhafte Untersuchung der Londonder Krankenhäuser anzuklagen ist, wurde allerdings nicht verhandelt.

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