In der zweiten Runde der Battle-Shows weint Smudo, und Samu Haber findet auf einer Skala von super bis super alles super.

Berlin (mhe) - Zweite Runde der Battles von The Voice Of Germany gestern Abend auf ProSieben: Auf der zum Boxring staffierten Bühne duellierten sich die Teamkollegen, die zwar zusammen, aber gleichzeitig gegeneinander singen. So werden individuelle Unterschiede deutlich, ein ums andere Mal spielte aber auch der gewählte Song dem einen deutlich besser in die Karten als dem Gegenüber.

"Ding-Dong Duelle"

Schon gleich im ersten Duell trafen mit Janina und Stephanie laut Fanta 2 "Yin und Yang" oder auch "Ding und Dong" aufeinander, was sich hauptsächlich auf den unterschiedlichen Taillenumfang der Damen bezog. Den Sieg heimste am Ende "Rampenmonster" Stephanie ein und schaffte damit den Schritt in die Knock-Outs.

In der Vorschau fuhren auf rotem Teppich auch die Kandidaten aus Samu Habers Team im schicken Auto des Seat-Sponsors vor. Daraus stiegen der angehende österreichische Jurist Johannes alias "Bruno Graz" und seine australische Konkurrentin Bec aus. Als Battle zwischen Erfahrung und Frische wird der Wettstreit mit Ed Sheerans "I See Fire" gelabelt.

Riesling gegen Rioja? WTF?

Unser "Lieblings-Finne" findet an diesem Abend auf einer Skala von super bis super alles super und hat auch für seine Zöglinge nur Lob parat. Der Sunnyboy der Show, der sich selbst auch stets mit seinem grantigen Gegenspieler Rea battlet, betreute auch zwei seiner Verehrerinnen: Floriana und Maja.

Hier übrigens die Etikettenverteilung von Mama Steffi: "Geiler, spritziger Riesling gegen schweren Rioja". Samu selbst verkünstelte sich derweil nicht so sehr und nannte das Aufeinandertreffen: "Nachbar-Lady gegen Rock'n'Roll" und betraute die beiden mit der Maroon 5-Hitsingle "Maps".

Sobald der zuständige Juror dann sein Urteil, wie hier für Maja, gefällt hat, reißt Thore Schölermann in Boxring-Manier den Arm des Siegers empor. Auch sonst glänzt der Moderator wieder mit gewohnt flach biedermeierlichem Charme. Anmoderationen wie: "Jetzt geht's ab – deshalb gibt es jetzt den Jetzt geht's ab – Battle" sind schon etwas anstrengend.

Einspieler zeigen dem Publikum auch die Probe-Sessions aus der Voice-Villa. Ganz abgeschottet können sich Coaches und Sänger hier vorbereiten. Bei Steffi Kloß saß da allerdings auf einmal ein als "Side-Coach" betitelter Alexander am Klavier und gab kurz seinen Senf zu Ben und Lauras "Titanium"-Versuch von David Guetta ab. Viel beachtlicher aber, dass selbst die Silbermond-Frontfrau auf Kollegen wie David Guetta setzt. Nicht gerade ein Titel, von dem Kandidaten träumen, wenn sie bei der als Rockerin engagierten Frau Kloß anheuern.

Muse-Song gekillt

Fast hätte "Time Is Running Out" das als willkommene Abwechslung zwischen Songs von Maroon 5, Cro und besagtem DJ wieder gut gemacht. Als man die beiden "Rockröhren" Anna-Lisa und Sabina gerade eine Ska-Akustik Version davon intonieren hört, ahnt man aber noch nicht, welche Verstümmelung der Titel auf der Bühne erfahren sollte.

Denn leider misslang es nicht nur der ansonsten soliden Backing-Band, den Bass-gewaltigen Muse-Sound auf die Studio-Bühne zu zimmern, sondern auch den Mädels, die Schlagkraft des Refrains zu transportieren. Neue Interpretationen sind ja erlaubt, aber die Harmonien zugunsten eines zweistimmigen Gesangs einfach pardauz über Bord zu werfen und umzuschreiben, tut nicht nur dem Muse-Fan weh.

Abgefeiert wurden beide allerdings dennoch von der Jurorenschaft. Ebenso wie der Baumkletterer Jonny und die 16-jährige Franziska im Generations-Clash. Coach Rea fand es wie fast alles "wow", und bis auf Samus leise Kritik an Franziskas Vibrato stimmten auch die anderer Juroren darin ein. Dabei war die "Calm After The Storm"-Nummer von The Common Linnets musikalisch gesehen ein echter Tiefpunkt.

Noch verwunderlicher allerdings, dass nach der wohl schlechtesten Leistung des Abends, die Florian und Erich mit Cros "Traum" für sich verbuchten, selbst Samu Haber hin und weg war: "Ich bin so happy, dass wir diese fantastischen Jungs in der Show haben. Wir haben mehr Party-Momente."

Dass Team Fanta nicht die eigenen Schützlinge in die Pfanne haut, mag ja noch verständlich sein, aber auch Rea gab zwar zu, kein Cro-Fan zu sein, schloss sich aber der positiven Rückmeldung an. War noch während der Blind-Auditions die Kritik oft undurchsichtig und zu hart, kann man nun das fast ausschließlich überschwängliche Feedback kaum nachvollziehen.

Smudo auf Wolke sieben

Den Steal-Deal des Abends sparte sich der Sender für das Finale auf und setzte damit auch gleich den emotionalen, vor den zahlreichen Werbepausen mehrfach angeteaserten Höhepunkt ans Ende, der bei Casting-Show Formaten bekanntlich im Tränchen verdrücken bemessen ist. Bei Philipp Poisels "Wolke 7", das die bayerischen Buam Moritz und Dominik mit Einzelkämpfer Philipp bestritten, musste Smudo eine Träne vor dem Kullern abfangen. Nach Reas Entscheidung für den Saarländer, sicherten sich die Fantas schließlich mit dem "Steal Deal" noch das süddeutsche Duo.

Smudo bestand dann auch noch darauf, den beiden persönlich mitzuteilen, dass seine Fast-Träne nur ihnen gebührte: "Willkommen. Ich sag's euch gleich: Ich musste wegen euch heulen. Ihr habt mich fertiggemacht!"

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