Die dritte Staffel fährt zehn neue Kostüme und ein frisches Rateteam auf. Schauspielerin Veronica Ferres summte als Biene nur eine Folge lang: Schade!

Köln (dani) - Mitten hinein in die letzte Staffel von "The Masked Singer" grätschte die Corona-Pandemie. Nach kurzer Pause kehrte das Format zurück und versüßte uns im Frühjahr den Lockdown doch wenigstens ein bisschen. Die Show, in der (mehr oder weniger) prominente Kandidat*innen versteckt in aufwändigen Kostümen ihre Sangeskünste zum Besten geben, erschien ja auch wie gemacht für eine Zeit, in der Maskentragen zum guten Ton gehört.

Schon am Ende von Staffel zwei versprach Moderator Matthias Opdenhövel die dritte Runde noch für dieses bekloppte Jahr 2020. Der Staffelstart könnte nun nicht gelegener kommen: Wieder erscheint jede Ablenkung von der unschönen Nachrichtenlage dringend nötig, und Maskentragen ist angezeigter denn je. Zehn neue Charaktere gehen ins Rennen, also schauen wir sie uns doch einmal an:

Die neuen Masken

Die Kostüme sind neu, ansonsten bleibt das meiste beim Alten. Matthias Opdenhövel führt durch den wegen der vielen, vielen Werbeunterbrechungen seeeehr langen Abend, macht aber durchgehend den Eindruck, Format und Teilnehmer*innen wirklich, wirklich gern zu mögen. Ein Rateteam versucht, den abstrusen Hinweisen und Gesangsdarbietungen die Erkenntnis abzutrotzen, wer wohl jeweils im farbenprächtigen Häs stecken könnte.

Die Kandidat*innen treten in Duellen gegeneinander an, per App darf das TV-Publikum abstimmen. Wer mehr Stimmen sammelt, kommt direkt eine Runde weiter. Die Unterlegenen stehen am Ende der Show in einer weiteren Abstimmung zur Wahl. Der Chharakter mit den wenigsten Stimmen fliegt raus und wird am Ende des Abends demaskiert. So weit, so bekannt.

Abstriche beim Rateteam

Umbesetzungen gab es beim Rateteam: Die wunderbare Ruth Moschner ist nicht mehr dabei, Rea Garvey auch nicht. Wir müssen uns mit dem Ersatzteam Sonja Zietlow/Bülent Ceylan begnügen - kein Vergleich. Die beiden bekommen in jeder Sendung einen Gast zur Seite gestellt. In dieser Ausgabe handelte es sich um Dieter Hallervorden, der in Staffel zwei im Chamäleon-Kostüm steckte.

Statt zu raten, lobte der schwer gealterte Komiker dann aber unterschiedslos jeden Auftritt in einer Weise betulich und gönnerhaft, als habe er sich in die "Mini Playback Show" verirrt. Hoffentlich bleibt sein Auftritt wirklich ein einmaliges Gastspiel. Hallervorden werde ich nicht vermissen - wohl aber die Biene, die den mit weitem Abstand abstrusesten Auftritt des Abends hinlegte. Die unerreichte Seltsamkeit überforderte aber offenbar das Publikum: Die Biene summte nur dieses eine Mal.

Trotzdem, trotz der Länge, trotz Ceylan und trotz Hallervorden, war das ganz hervorragendes Entertainment. Im Einerlei von Castingshows und gehässigen Unsympathische-C-Promis-zerfleischen-sich-gegenseitig-in-irgendwelchen-klaustrophobischen-Big-Brother-Settings-Formaten ist "The Masked Singer" vermutlich die beste Unterhaltungssendung, die wir derzeit haben.

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