Himmelfahrtsbedingter Wahnsinn im Hause 3sat: Auf dem Lerchenberg übernehmen die Rocker das Sendezentrum. Die laut.de-TV-Tipps: 27 Konzerte, ein Todesfall, Rattenpack, Rapperinnen und natürlich: Tracks.

TV (rai) - Gutes Musikfernsehen existiert noch immer, es ist nur zunehmend schwierig zu finden. Wir wühlen für euch im täglichen TV-Sumpf und fördern Sehenswertes zu Tage. Schluss mit furzenden Klingeltönen! Hier sind die laut.de TV-Tipps zum langen Wochenende von Mittwoch, dem 4. bis Montag, dem 9. Mai 2005:

Pop around the clock (Konzerte)
3sat dreht durch: Mehr als 26 Stunden lang gibt es zu Himmelfahrt: Konzerte, Konzerte, Konzerte. Die Mainzer öffnen ihr Musikarchiv und holen raus, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Der totale Wahnsinn im Timetable: 03.20 Uhr: Beyoncé (Wembley Stadium, London, 2003), 04.20 Uhr: Usher (Waterhouse Center, Orlando, Florida, 2002), 05.20 Uhr: Britney Spears (Miami, Florida, 2004), 06.15 Uhr: Mary J. Blige (House of Blues in Los Angeles, 2004), 07.15 Uhr: Jethro Tull (Hippodrome, GB, 1977), 08.30 Uhr: Genesis (Lyceum Ballroom, GB, 1980), 09.45 Uhr: Supertramp (Queen Mary College, GB, 1977), 11.00 Uhr: Chicago (Grainger Studios, Chicago, Juni 2003), 12.00 Uhr: Michael McDonald (Grainger Studios, Chicago, 2003), 12.45 Uhr: Concert for George (Royal Albert Hall, London, 2002), 14.00 Uhr: Cat Stevens (William & Mary College, Williamsburg, Virginia, USA, 1976), 15.00 Uhr: Johnny Cash and Friends (Tennessee State Prison, Nashville, USA, 1976), 15.45 Uhr: Willie Nelson & Friends (Wiltern Theatre, Los Angeles, 2004), 16.45 Uhr: Dixie Chicks (USA, 2002), 18.00 Uhr: Shania Twain (Chicago, USA, 2003), 19.15 Uhr: Zucchero & Friends (Royal Albert Hall, London, Mai 2004), 20.15 Uhr: Robbie Williams (Knebworth, Hertfordshire, England, August 2003), 21.15 Uhr: Michael Jackson (Madison Square Garden, New York, 2001), 22.15 Uhr: Phil Collins (Paris, 2004), 23.10 Uhr: Bon Jovi (Giant's Stadium, New Jersey, Juli 2001), 00.10 Uhr: Peter Gabriel (Fila Forum, Mailand, Mai 2003), 01.10 Uhr: Coldplay (Hordern Pavilion, Sydney, Australien, Juli 2003) 02.00 Uhr: Sheryl Crow (Fraze Pavilion, Kettering, Ohio, USA, Juli 2003), 03.00 Uhr: Tom Petty (Fillmore, San Francisco, 1999), 04.00 Uhr: Lynyrd Skynyrd (Nashville, Tennessee, 2003), 05.00 Uhr: The Darkness (Astoria Theater, London, November 2003), 05.45 Uhr: Avril Lavigne (HSBC Arena, Buffalo, New York, USA, 2003). Hölle! Noch Fragen? Dann: http://www.3sat.de/poparoundtheclock/
Mittwoch nacht, 3.20 Uhr bis Donnerstag nacht, 3sat.

Amadeus (Award-Show)
Der Amadeus ist der 'Austrian Music Award', also der österreichische Echo, welcher wiederum der deutsche Grammy ist. Und damit ungefähr genauso sehenswert. Aber - Achtung, Lichtblick! - der beste Radiosender der Welt mischt sich ein und prämiert den 'FM4 Alternative Act des Jahres'. Immerhin. Die Nominees: 3 Feet Smaller, Garish, Naked Lunch, Petsch Moser und Gustav. Sehr gut! Rettet die Wale!! Und stürzt das System!!!
Donnerstag, 21.55 Uhr, ORF1.

Tracks: Moby, Kills, Keane und Pornokaraoke (Magazin)
Unsere Lieblingssendung widmet sich heute unserem Titelthema Moby. So ein Zufall. Also: Erstmal laut.de-Interview lesen und dann vergleichen, was Freund Richard den lieben Arte-Kollegen erzählt hat. Sehr schön. Außerdem: Schwule Künstler sprechen Klartext. Tracks befragt Gay Artists wie Rufus Wainwright, Ari Gold und natürlich die notorischen The Hidden Cameras zu Gleichheit und Brüderlichkeit in der Musikindustrie. Desweiteren: Die Hamburger 'Newcomer' The Big Bang (featuring Amon Düül-Basser Lothar Meid), die Langsamkeitsentdecker Low, das Boy-Girl-Duo The Kills, und Aufmucken gegen Rechts. Abgerundet wird das feine Programm von einem Beitrag über den Lieblingstrendsport der RedaktionskollegInnen Mengele und Butscher: Pornokaraoke!
Donnerstag, 23.10 Uhr (Wdh: Samstag, 17.50 Uhr), ARTE.

Fallen Angel: Gram Parsons (Doku)
Am 19. September 1973 starb der us-amerikanische Sänger und Songwriter Gram Parsons im Alter von nur 26 Jahren in einem Motelzimmer in Kalifornien an einer Überdosis. Dieser sehenswerte, auf der Viennale und dem Münchner Filmfest 2004 hochgelobte Film von Gandulf Hennig erzählt die unglaubliche Lebensgeschichte des legendären Musikers, der als Erfinder des Country-Rock gilt. In zahlreichen Interviews mit Freunden, Wegbegleitern und Kollegen wie Keith Richards, Emmylou Harris oder Peter Buck (R.E.M.) zeichnet er die Karriere Parsons' nach: die Gründung seiner ersten Band Flying Burrito Brothers, seine Zeit bei den Byrds, seinen Einfluss auf die Musik der Rolling Stones, seine Rolle als Entdecker von Emmylou Harris und seinen tragischen Tod samt der bizarren Folgen.
Donnerstag nacht, 0.45 Uhr, WDR-Fernsehen.

Alive And Swingin' - A Tribute to the Rat Pack (Show)
Es wird reichlich viel geswingt in letzter Zeit. Robbie darf das, keine Frage, aber einige andere ... egal: Stefan Raab verswingte vergangene Woche alles was ihm über den Weg lief und ProSieben hat daran Gefallen gefunden. Am Samstag zeigt der Sender ein Konzert aus der Frankfurter Jahrhunderthalle vom Donnerstag dieser Woche. Xavier Naidoo, Sasha und Rea von Reamonn verkleiden sich als 'Rat Pack' (Sammy Davis Jr., Frank Sinatra und Dean Martin) und interpretieren, unterstützt von der HR-Big-Band, Standards wie "Everybody Loves Somebody", "The Lady Is A Tramp" oder "As Time Goes By" . Die Einnahmen der sündhaft teuren Gala (Eintritt: 500,- Euro) gehen an die Kinderhilfs-Stiftung "Saving An Angel". Als Joey Bishop-esquer Pausenclown fungiert Michael Mittermeier. Hey, es ist für einen guten Zweck! Und die Klassiker halten das aus.
Samstag, 20.15 Uhr, ProSieben.

Kleines Fernsehspiel: Will einmal bis zur Sonne geh'n (Doku)
Zweiter Film in der Reihe "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein". Der Dokumentarfilm von Petra Mäussnest aus dem Jahr 2000 begleitet die Rapperinnen Cora E., Pyranja und Brixx, die sich in der fast ausschließlich von Jungs dominierten HipHop-Szene einen Namen gemacht haben. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten hat die Jungregisseurin die Drei zuhause in Berlin, Rostock, Köln und Heidelberg begleitet. Die Jury des Niedersächsischen Medienpreises 2002 fand: "Gelungen ist der Autorin ein gleichermaßen aufschlussreiches wie unterhaltsames und lebendiges Porträt, das die drei Protagonistinnen als selbstbewusst agierende und daher positive Identifikationsfiguren darstellt und einen Einblick in ihr Lebensgefühl bietet - ein Gegenentwurf zur derzeit populären inszenierten 'Popstar-Kultur'." Word!
Montag nacht, 0.00 Uhr, ZDF.

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