Es ist wieder so weit: Stefan Raab lädt zum Bundesvision Song Contest (Freitag ab 20:15 Uhr live auf ProSieben) und laut.de sagt euch, wer die besten Chancen hat, als Sieger aus dem Wettbewerb hervor zu gehen.

Berlin (alc) - 2006 wurden Seeed ihrer Favoritenrolle gerecht und sackten mit "Ding" den ersten Platz beim Bundesvision Song Contest ein. Die Berliner sind auch diesmal wieder zu Gast. Die Konkurrenz muss sich jedoch nicht fürchten, denn die Elf ist nur im Rahmenprogramm zu sehen, wo sie eine türkische Version von "Ding", "Oy Güzel-Ding", zum Besten geben wird.

Ob man sich 2007 aufgrund der Co-Moderation wieder die Ohren zuhalten muss, bleibt abzuwarten. Mit Johanna Klum (VIVA, Ex-Samajona) steht jedoch erneut eine potenzielle Katastrophe Gewehr bei Fuß.

Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den 16 Startern, die sich um die Krone des Raabschen Song Contests bewerben. Die stets geschmacksichere laut.de-Redaktion sagt euch jetzt schon, wer und vor allem wo der Bartel den Most herholt. Here are the results of the laut.de-Jury!

Baden-Württemberg: Tele fragten 2004 noch "Wovon Sollen Wir Leben". Jetzt gehen sie mit "Mario" ins Rennen, einem gefälligen Gitarrenpop-Track mit netten Gesangsharmonien und Saxophon-Einlagen. Leider etwas zu unprägnant für das Massenpublikum. Prognose: hinteres Mittelfeld.

Bayern: Die Redaktions-Lieblinge Anajo aus Augsburg klingglöckeln sich durch "Wenn Du Nur Wüßtest", einem äußerst liebreizenden Liebessong. "Lovesongs von gestern sind kalter Kaffee" heißt es da. Leider auch hier: keine Chance auf den Sieg. Aber trotzdem schön.

Berlin: Mia, die sich ja bereits einmal vergeblich am "richtigen" Eurovision Song Contest versucht haben, wollen es erneut wissen und veranstalten einen "Zirkus". Sie haben damit den wohl stärksten Song ihres aktuellen Albums in der Hinterhand und zählen - nicht nur aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades - zum Favoritenkreis.

Brandenburg: "Dreh Dich Um Und Geh" ist eine dieser hübschen Abrechnungsnummern, die mit munteren Melodien und einem bissigen Text der Ex hübsch in den Arsch treten. Der 60er Pop-Song von Beatplanet dürfte einige Sympathiepunkte sammeln, zum Sieg wird es nicht reichen.

Bremen: Lea Finn behauptet zwar "Ich Weiß Und Du Weißt", aber so recht wissen auch wir nicht, was diese Schunkelnummer soll. Die vom Text her auf Kopulation angelegte Nummer ist so farblos wie die Frau aussieht, die sie singt. Unter ferner liefen.

Hamburg: Everybody's Darling Jan Delay gehört bei der Vergabe der Krone ganz sicher zum engeren Favoritenkreis. Der fast schon AC/DCeske, nach vorne peitschende Rhythmus von "Feuer" rockt. Punkt.

Hessen: Liebeslieder von D-Flame hören sich immer an wie Samson auf Valium. Da macht die Ode an die Mama keine Ausnahme. "Mom Song" fällt durch. Mit einer Träne im Knopfloch. Mutti!

Mecklenburg-Vorpommern: Das hat uns noch gefehlt. Wer, wenn nicht Landeier aus der Mecklenburg-Vorpommeranser Einöde, machen heute noch einen Sound, der sich geschmackssicher zwischen 80ern, Großraumdisco-Bumstechno und DJ Ötzi wohl fühlt. Für Melotrons "Das Herz" ist er reserviert, der letzte Platz!

Niedersachsen: Die Wolfsburger Oomph! fragen im Verbund mit Die Happy-Frontröhre Marta Jandova "Träumst Du". Nichts Neues aus der Golf-Stadt: Bratzgitarren mit einem gewissen Pop-Appeal und ein paar Tropfen Pathos. Ein Top3-Platz ist drin.

Nordrhein-Westfalen: "Mädchen Und Rabauken" mit Trompeten und mit Pauken. "Was man nicht bekommt, das will man haben". Gilt auch für Pohlmann. Keine Chance.

Rheinland-Pfalz: Kalle vom M.A.R.S. groovt. Leider etwas lahmarschig. Da hilft auch Thomas D im Background wenig. Charmant, doch leider zu wenig "Aber Nice".

Saarland: Die ostfranzösischen Crossover-Nasen von B-Stinged Butterfly singen jetzt auf deutsch. Trotzdem: altbackener Sound wird nicht besser, nur weil man aus dem Saarland kommt.

Sachsen: Fourmusic schicken Manja mit dem Schlafzimmerblick und "Es ist die Liebe" ins Rennen. Die Dame kriegt nach einer Schnarch-Einleitung der übelsten Sorte mit einem netten Off-Beat gerade noch so die Kurve. Dennoch: Nichts zu holen für Manja.

Sachsen-Anhalt: Jenna + Ron sind "Jung Und Willig" und NDW-begeistert. Der Song hat das Potenzial zum Ohrwurm. Aber ihr kennt das ja: Man will, bekommt ihn aber nicht aus dem Kopf.

Schleswig-Holstein: Das war Echt nix, oder? Kim Frank besingt seine "Lara" und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, ganz oben zu landen. Auch wenn der Song selbst nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist.

Thüringen: Tja, Northern Lite. Hätten sich die Jungs mit "What You Want" beworben, die Wahl der Jury wäre entschieden, aber "Enemy"? Och nö, lass mal ...

Fazit: Wenn die Trophäe nicht in Berlin bleibt, geht der Pott in die Hansestadt, und zwar nach Hamburg.

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