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Xavier Naidoo – "Songs Sinn Dräume"


(Foto: VOX / Markus Hertrich)

"Songs Sinn Dräume" – "Songs Sind Träume". Eines von vielen Dylan-Zitaten, die sich seit jeher durch Wolfgang Niedeckens Diskografie ziehen. Vom Englischen ins Kölsche, vom Kölschen ins Hochdeutsche: Xavier Naidoo macht den Dolmetscher und präsentiert eine rhythmisch minimal aufgepeppte Version der 2008 erschienen Halbballade, die er schon in der ersten Strophe wieder abbricht.

Nanu? Textprobleme? Welches Televisonskalkül dahintersteckt, den Patzer samt Neustart auszustrahlen, wissen wohl nur die Herren Programmdirektoren. Auch im zweiten Versuch bleibt Naidoo seiner Übersetzungsarbeit nicht immer treu, dennoch merkt sogar Quotenschweizer Seven plötzlich, "was für ein schöner Text das doch eigentlich ist". Mit einer Träne im Knopfloch scheint Xavier selbst zwar nicht vollends zufrieden, doch Niedecken feuert mit dem Ritterschlag zum "besten Sänger Deutschlands" gleich mal erste Superlative raus.

Anderenorts (gut, vielleicht auch hier in der Redaktion) mag man gewillt sein, Naidoo für jedes Gebaren den goldenen Scheißestempel aufzudrücken, doch als gediegener Einstand geht sein Vortrag definitiv durch. Die Eindringlichkeit des Samy-Covers aus der letzten Woche oder seines BAP-Features auf dem 2005er-Jubiläumsalbum "Dreimal Zehn Jahre" wird er heute aber nicht gerecht.

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