Seite 1 von 13

Zoff um Jerusalema-Challenge

Der Konzern Warner Music forderte nun als Rechteinhaber nachträglich Lizenzgebühren. Focus zitierte am Wochenende einen Unternehmenssprecher mit den Worten: "Wir lieben die Tatsache, dass die Fans hinter 'Jerusalema' stehen. Aber wenn Organisationen in Deutschland den Song nutzen, um sich selbst zu promoten, sollten sie sich unserer Meinung nach eine Synchronisationslizenz sichern (...) In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass Künstler und Künstlerinnen für ihre Musik bezahlt werden, wenn sie von Dritten genutzt wird, um ihre Reputation zu steigern."

Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen soll der Aufforderung bereits nachgekommen sein, heißt es weiter. Über die Höhe der Forderungen ist nichts bekannt. Allerdings scheinen sich viele Beteiligte im Überschwang der positiven Challenge-Idee weniger Gedanken um die Urheberrechte gemacht zu haben, die anfallen, sobald man ein Video veröffentlicht und mit geschützter Musik unterlegt. In diesem Fall ist Master KG der Urheber, ein 25-jähriger Musikproduzent und DJ aus Südafrika, dessen Rechte Warner vertritt. Focus zitiert einen Rechtsanwalt aus Dresden, der die zu erwartenden Nachzahlungen, etwa für eine Dorffeuerwehr, als "wahnsinnigen Skandal" und "Abzocke vor dem Herrn" bezeichnet. Die Düsseldorfer Universitätsklinik wurde von Warner Music zwar ebenfalls zu einer Nachzahlung aufgefordert. Das Haus hatte das Video aber kurz nach Erscheinen schon wieder offline genommen. Dies habe man dem Konzern mitgeteilt und seither auch nichts mehr gehört, meldet Spiegel Online.

Seite 1 von 13

Weiterlesen

1 Kommentar