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Krautrock-Pionier: Manuel Göttsching ist tot

Manuel Göttsching, Gründer von Ash Ra Tempel, bedeutender Vertreter der Krautrock-Bewegung und Techno-Miterfinder, ist im Alter von 70 Jahren am 4. Dezember in Berlin gestorben. Er sei friedlich im Kreise seiner Familie eingeschlafen, meldet seine Seite ashra.com. Göttsching gründete mit Klaus Schulze und Hartmut Enke 1971 Ash Ra Tempel, das gleichnamige Debütalbum entstand in Zusammenarbeit mit Conny Plank. Berühmter ist der Gitarrist jedoch für seine Soloalben: Nach seinem Ausstieg veröffentlichte er 1974 "Inventions For Electric Guitar", ein Klassiker, übertroffen nur von "E2-E4" aus dem Jahr 1981. Das Album, das erst 1984 auf Klaus Schulzes Label an die Öffentlichkeit kommt, ist Minimal-Sound im besten Sinne und seiner Zeit um Jahre voraus. Darauf spielt er nur zwei Akkorde und dehnt diese über knapp eine Stunde lang mit Soundeffekten und Melodien auf Gitarre und Synthesizer meisterhaft aus.

Es gilt heute als eines der wichtigsten und einflussreichsten Werke der elektronischen Musik. Auch als Sample oder in Compilations (etwa von Sven Väth) tauchten Sounds der Platte auf, Carl Craig veröffentlichte 1994 "Remake (Duo)", eine Technoversion von "E2-E4". Der britische Guardian nannte ihn 2013 im Bezug auf seine Verdienste um die Entwicklung von Techno "The Göttfather". Zuletzt sah man den Musiker 2021 gemeinsam mit Hans Joachim Roedelius auf der Bühne im Berliner HAU, berichtet radio eins. Derrick May und Thomas Fehlmann kondolierten bereits. Ruhe in Frieden.

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