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Faith No More: "Die Mauer muss uweck!"

Die aufstrebende kalifornische Band Faith No More hatte sich am 9. November 1989 mit ihrem neuen Album "The Real Thing" im Berliner Loft angekündigt. In der Die Ärzte-Biografie "Das Buch Ä" berichtet der heutige Ärzte-Bandmanager und damalige Loft-Veranstalter Axel Schulz davon, wie sich am Abend so ziemlich alles, was in der Szene Rang und Namen hatte, im Konzertsaal eingefunden hatte: "Kurz nach 19 Uhr kam ein aufgeregter Hausmeister des Metropol (in dem auch das Loft war) in unser Produktionsbüro und sagte sowas wie: 'Die Mauer ist weg.' Ich konnte das natürlich nicht glauben. Er aber bestand darauf, dass ich unser Büro-Radio anmachen solle (…) Daraufhin bin ich in die Künstlergarderobe gegangen und habe der Band erzählt, was hier in der Stadt gerade Weltveränderndes abgeht. Obwohl Faith No More ja Amis sind, haben sie wohl annähernd die Tragweite dessen verstanden. Als das Konzert gegen 21 Uhr begann, waren gut 300 Leute da, und die meisten wären sicher nicht dort gewesen, hätten sie gewusst, was gerade an der Mauer abgeht. Nun ging die Band auf die Bühne und improvisierte einen deutschen Rap-Text: 'Die Mauer muss uweck, die Mauer muss uweck …' Das Publikum hat das natürlich null verstanden und überwiegend mit Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen."

Depp Jones-Basser Michael Beckmann ergänzt: "Da ich die Nacht vorher durchgemacht habe, bin ich erst gegen 19 Uhr aufgestanden und dann direkt ins Loft. Ich habe also gar keine Radio- oder Fernsehmeldungen mitbekommen. Als Mike Patton das Konzert damit eröffnete, dass er Bananen ins Publikum schmiss, war ich endgültig irritiert. Einer der Gäste erklärte mir dann den Grund."

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