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"SSDF" ist das Akronym für "Schnelle Sachen die fahrn", denn, ich spoilere mal: Culcha Candela stehen auf schnelle Sachen, die fahrn. Damit wäre das intellektuelle Seil für die besoffene Fanschaft gespannt, die in Ermangelung des jährlichen Doppelpacks Malle-Urlaub plus Dorfdisko-Wochenende neue hochnotpeinliche Macho-Lyrics mit Aufreißer-Vibes brauchen. Über abgekupferten Trap-Sound samt Autotune wollen die Männlichkeitsfossile um Mateo natürlich rein in die Deutschrap-Playlists, denn eines haben diese BWL-Cracks natürlich längst gespannt: Sollte diese Ära wirklich einer Generation an Rappern gehören, die ohne Inhalte fett Kohle scheffeln, muss man sich da ranwanzen, schließlich sind Culcha Candela in dieser Disziplin sowas wie First Mover. Neuerlicher Beweis: "Ich mag schnelle Sachen die fahrn / Kickdown bis 310 km/h / drück durch bis zum Boden / ja wir fliegen vorbei / auf der Flucht vor den Fanboys von der Polizei".

Mehr Substanz hat jeder Beitrag bei "The Voice Kids". Gut, das erstaunt jetzt vielleicht auch nur bedingt, zumal diese Kaspertruppe bereits im Frühjahr "Rhythm Is A Dancer" mit DJ Antoine coverte und in bester Erinnerung an den eigenen Schulunterricht auf die Übersetzung "Rhythmus wie ein Tänzer" kam. Culcha Corona, wie wir die Berliner aufgrund mehrerer Schwachsinnstweets während des Lockdowns nannten, passt allerdings als Bandname besser denn je: "SSDF" ist so etwas wie das musikalische Äquivalent zur Corona-Demo in Berlin: Man glaubt einfach nicht, dass es Menschen gibt, die sich dafür nicht zu schade sind.

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