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Neil Young: "Pono"-Kampagne geht durch die Decke

Rust never sleeps: Wenn der 68-jährige Neil Young sagt, mit seinem Audioplayer Pono würde ein neues Kapitel des digitalen Soundzeitalters anbrechen, klingt das erst einmal witzig. Und dann noch ein Abspielgerät in der handlichen Form einer Blumenvase. Doch seit letzter Woche lacht niemand mehr. Neil Youngs Pono-Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter hatte nach einem lumpigen Tag die anvisierte 800.000 Dollar-Marke im Handstreich geknackt und lag bei etwa zwei Millionen. Mittlerweile sind es schon so gut wie vier.

Youngs jahrelanges Credo, das MP3-Zeitalter liege im Sterben, schien sich zuletzt zwar immer mehr zu bewahrheiten. Allerdings lag dies vor allem am Aufwind der Streamingdienste und nicht an einer dem Apple-Sektentum vergleichbaren Meute an Pono-Jüngern vor Youngs kalifornischer Villa. Apropos Sekte: Trotz des furiosen Kampagnenstarts ist das 64 GB-Gerät (plus Speicherkartenslot) in erster Linie für die überschaubare Menge an Soundfetischisten konzipiert, die mit der Klangqualität einer MP3-Datei unzufrieden sind.

Der Player ist Youngs Antwort auf die für ihn seit Jahren untragbare Tatsache, dass MP3s nur fünf Prozent aller im Studio aufgenommenen Daten an den Hörer übermitteln. Die Rocklegende sieht darin einen noch größeren Betrug am Musik-Fan, als es dieser schon Anfang der 80er Jahre in Form der eingeführten CD erdulden musste, die ebenfalls nur ein minderwertiges Abbild der Master-Aufnahmen aus dem Studio darstellen kann.

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12 Kommentare mit 23 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Interessante Idee. Ein Freund von mir hat sich von einem bekannten Musikanlagenhersteller einen ähnlichen Player geholt und ich war ziemlich überrascht, wie gut FLAC Dateien sich angehört haben. Kostete aber auch mehr als 400 USD. Mit solch einem kleinen (?Touch-?)Screen bin ich mal auf die ersten Reviews gespannt.

  • Vor 10 Jahren

    so ein unsinn. wenn man auf teuren anlagen bei ner normalen kodierung keinen unterschied zwischen mp3 und CD hoert, dann ganz sicher auch nicht irgendwo unterwegs

    • Vor 10 Jahren

      "...als es dieser schon Anfang der 80er Jahre in Form der eingeführten CD erdulden musste, die ebenfalls nur ein minderwertiges Abbild der Master-Aufnahmen aus dem Studio darstellen kann."
      im vergleich zu was eine CD minderwertig ist, wuesste man auch gerne..!

  • Vor 10 Jahren

    Da spricht ja wirklich ein Fachmann. Nicht.

    Aufnahmen im hochwertigen Studio werden gern auch mit 96 kHz und 32 Bit aufgenommen, die CD bietet aber "nur" 44,1 kHz und 16 Bit. Natürlich ist die Aufnahme damit hochwertiger!

    Wenn Du auf einer "hochwertigen" Anlage den Unterschied zwischen mp3 und CD nicht hörst, dann ist die "hochwertige" Anlage bei Dir Perlen vor die Säue.
    Kann natürlich auch an der Musik von Scooter und DJ Bobo liegen...

    • Vor 10 Jahren

      wie schoen, ein fachmann ;) kannst du mir noch erklaeren, wozu der endverbraucher ein sampling von 96khz benoetigt, wo das ohr ueber 20khz im normalfall nichts wahrnimmt? soweit ich weiss, kommt am ende eh ein tiefpass drueber, da die hoeheren frequenzen nur stoerende interferenzen erzeugen wuerden.

      es gilt nicht "hoehere zahl muss besser sein".

  • Vor 10 Jahren

    mir fiel gerade ein artikel ein, den ich vor laengerem zum thema pono gelesen hab. wer physik-grundlagen hat, kann einiges ueberspringen: http://people.xiph.org/~xiphmont/demo/neil…

  • Vor 10 Jahren

    @speeddymcs
    ich biete Dir an bei mir Zuhause in Aschaffenburg vorbei zu kommen und ich Rippe eine CD, wandle in MP3 und wir spielen das ganze danach auf meinem CD ab (der kann auch MP3) der Unterschied ist immens und ich fürchte mich da vor keinem Blindtest oder so. Um solche Unterschiede zu hören benötigt man jedoch ordentliches Hi-Fi.

    • Vor 10 Jahren

      man benoetigt im wesentlichen gute lautsprecher. leider ist ein echter blindtest sehr aufwendig zu realisieren (unmerkliches umschalten). aufgrund von einbildung bringt es auch ueberhaupt nichts, wenn du selbst die signalquellen zu hause vergleichst.

    • Vor 10 Jahren

      um dieser Einbildung vorzubeugen, decke ich die Geräte ab und lasse mir von jemanden beide Zustände vorführen ohne dass ich weiss wann welche "Quelle" spielt. Dabei dokumentieren wir alle Zustände und vergleichen diese danach. Für jemanden der sich nicht mit HiFi beschäftigt muss ich das total wahnsinnig anhören xD

      Und für einen solchen vergleich wird schon mehr als nur gute Lautsprecher benötigt. Der DA-Wandler des CD-Players muss die Qualität der unkomprimierten Aufnahme an den Verstärker weitergeben. Und dieser sollte den Lautsprecher im Griff haben...

    • Vor 10 Jahren

      und du hast zwei identische ketten, die du fliessend hin und herschalten kannst, ohne klickgeraeusche, umstecken, cd wechseln..?

      wie gesagt, in den halboeffentlichen blindtests der zeitschriften wurden die qualifiziertesten "bewerber" unter sehr aufwendigen, moeglichst idealbedingungen getestet. grob: ein tonmeister, dessen job im hinhoeren besteht, konnte als einziger mit statistischer signifikanz einen unterschied hoeren, und das auch nur bis 192kbit, wenn ich mich richtig entsinne.

      klar, ein chinaplayer fuer 20 euro neupreis sollte man vielleicht nicht unbedingt verwenden--ansonsten sind DA-wandler aber nunmal seit jahrzehnten standardware..trotzdem lohnt es sich fuer hersteller natuerlich, 2000 euro geraete herzustellen, weil es immer dumme mit genug geld gibt

    • Vor 10 Jahren

      ich lasse mir das Stück mehrere Male auf der Selben Anlage vorführen ohne dass ich dabei weiss welches Format gerade Spielt und danach vergleichen wir die Übereinstimmung.

      Ich sprach von dem Unterschied zwischen MP3 und CD, 192kbit kann mein DA-Wandler nicht.

      Aber wenn du so drauf bist dann hat die Unterhaltung weiter keinen Sinn. Es werden auch Autos seit über 100 Jahren gebaut und trotzdem gibt es eine Preisspanne zwischen 10k und Millionen. Gibt halt Leute die Qualität zu schätzen wissen...

    • Vor 10 Jahren

      "Aber wenn du so drauf bist dann hat die Unterhaltung weiter keinen Sinn." genau das gleiche denke ich mir auch. es gibt wie gesagt in jedem forum leute die sagen "ich hoere es doch aber".. nur das gegenteil zu beweisen ist verdammt aufwendig. und letztendlich, wozu--die liebe zur musik vereint schlussendlich ja doch alle!

      da du technisch scheinbar nicht massiv bewandert bist ("Ich sprach von dem Unterschied zwischen MP3 und CD, 192kbit kann mein DA-Wandler nicht."-->mp3s haben verschiedene bitrates.. bitte nicht mit khz verwechseln!) brauche ich da ja auch nicht viel argumentieren.

      was willst du mit dem auto-vergleich bezwecken? ich glaube dir, dass man fuer mehr geld ein besseres auto bekommt. ich bin auch bereit zu glauben, dass es marginal bessere DA wandler in teureren geraeten gibt--nur hat der rest der kette weit groessere auswirkungen auf den sound. qualitaet weiss auch ich zu schaetzen, und haette ich das geld, wuerde ich in einen teureren, schoenen, gut verarbeiteten player investieren. mit sicherheit aber nicht ueber tausend euro, wo dann mit laufruhe argumentiert wird... wie viel bezahlt man fuer "hifi" roehrenendstufen.. obwohl das in sachen klangtreue der letzte scheiss ist. teurer ist nicht immer besser.

      zur info: dieser mensch kann auch sehr gut erklaeren, finde ich. http://www.elektronikinfo.de/audio/cd.htm

    • Vor 10 Jahren

      ja hast Recht, ich meinte natürlich 192khz...

      und der Autovergleich hinkt auch, sorry hab heut iwie nen schlechten Tag.

      Du hast ja Recht, am ende zählt es, dass man Spass an der Musik hat. :)

    • Vor 10 Jahren

      absolut.. guter klang ist mir generell wichtig, aber es kann genauso geil sein, songs for the deaf (was an sich schon reudig gemastert ist) in ner abgenudelten autoanlage aufzudrehen und durch die sonne zu brettern 8-) oder beim putzen oder sonstwas im hintergrund mal n album bei youtube zu streamen..