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5 Fragen am Mia Morgan

Was würdest du heute tun wenn du was Anständiges gelernt hättest?

Mia Morgan: Ich wäre gerne Lehrerin für Ethik und Englisch geworden. Oder Buchhändlerin. So oder so bin ich mir aber sicher, dass ich trotzdem irgendwie Musik machen würde. Dann wohl eher privat, heimlich, traurig. Kann mir kein Leben vorstellen, in dem ich mich nicht irgendwie musikalisch und/oder literarisch betätige.

Wer ist schuld, dass auf Festivalplakaten so wenig Musikerinnen stehen? Die Festival-Veranstalter, die Fans oder die Musikkultur als Ganzes?

Da könnte ich jetzt einen ganzen Essay drüber schreiben. Mit dem Finger auf jemanden oder eine bestimmte Gruppierung zeigen, brächte nichts. Die Musikkultur als Ganzes ist, wie leider so vieles, von patriarchalen Strukturen geprägt. "Rockstar" ist noch immer ein Begriff, den wir mit einem klassisch maskulinen, selbstbewussten, exzentrischen Mann konnotieren. Ich sehe, dass sich gerade arg Mühe gegeben wird, das zu ändern, und das begrüße ich sehr. Mehr Frauen* im Lineup sollten zu einer Selbstverständlichkeit werden.

Mit welchem Künstler*in würdest du gerne kooperieren?

Das ist ein offenes Geheimnis. Tatsächlich habe ich aber mit den meisten Künstler*innen, die ich für ihr gegenwärtiges Werk bewundere, schon irgendwie zu tun. Ich bin von vielen KünstlerInnen begeistert und freue mich auf kreativen Austausch mit allen, mit denen ich einen gemeinsamen Nenner finde.

Welche Platte ist total überbewertet?

Klar könnte ich jetzt über so ziemlich alles, was gerade vorn in den Charts ist, herziehen, aber es scheint eben genug Menschen zu gefallen, und genau deshalb hat's auch eine Daseins- und Anhörberechtigung. Ich finde es immer schwer, ein endgültiges Urteil über etwas zu fällen, das so subjektiv wahrgenommen wird wie Musik. Ich habe einige Hypes der letzten Jahre absolut nicht verstanden, weil ich sie persönlich nicht nachvollziehen konnte. Heißt aber nicht, dass das alles zu Unrecht passiert ist. Deswegen könnte ich nicht entscheiden, welche Platte "überbewertet" ist, sondern immer nur sagen, welche mir persönlich nicht gefällt. Und da gibt's hunderte.

Deine verrückteste Fan-Erfahrung?

Kann man so oder so beantworten! Mit den Leuten, die meine Musik hören und auf meine Shows kommen, hatte ich bisher ausschließlich schöne Erfahrungen. Das verrückteste daran ist, wie oft ich gezeichnet werde - und wie schön. Da ich aber selbst Fan bin, hatte ich auch auf dieser Ebene schon einige Erlebnisse. Rob Zombie hat mir mal ins Gesicht gerotzt. Das war wunderschön.

Mia Morgan veröffentlichte im Juli ihre Debüt-EP "Gruftpop", randvoll mit 80s-Synthpop, produziert von Die Nerven-Sänger Max Rieger.

Mia on tour:

30./31.08. Homberg (Efze) - Musikschutzgebiet Festival
07.09. Berlin - Lollapalooza
28.09. Darmstadt, Oetinger Villa
11./12.10. Nürnberg - Nürnberg.Pop

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