Der russische Regime-Kritiker Andrej Borowikow war seit seiner Kindheit Rammstein-Fan. Nun fühlt er sich von seiner Lieblings-Band im Stich gelassen.

Moskau (laut) - Der russische Regime-Kritiker Andrej Borowikow wurde Ende April von einem russischen Gericht zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er 2014 in einem russischen Social Media-Portal Rammsteins Porno-Musikvideo "Pussy" geteilt hatte. Kurz vor der vermutlich Anfang Juni anstehenden Berufungsverhandlung hat seine Ehefrau in einem Interview noch einmal den Prozessverlauf geschildert und sich bitter über die deutsche Band beklagt.

Ihr Mann habe bereits unmittelbar nach der Anklage im September 2020 versucht, Rammsteins "Manager und die Bandmitglieder selbst zu erreichen. Er dachte, es könnte helfen, wenn sie seinem Fall Aufmerksamkeit schenken würden", sagte Daria Borowikowa zum Metal- und Rock-Magazin musikreviews.de. "Aber es kam überhaupt keine Reaktion. Menschlich gesehen haben sie ihn schwer enttäuscht", so Darja Borowikowa weiter.

Über 200 andere Rammstein-Fans, die das "Pussy"-Video ebenfalls in dem Netzwerk gepostet hatten, seien überhaupt nicht belangt worden, berichtet Borowikowa. Es sei also offensichtlich, dass das Rammstein-Video als Vorwand diente, um den Regierungskritiker zum Schweigen zu bringen.

Nach dem Urteil zeigte sich lediglich Rammstein-Gitarrist Richard Kruspe auf Instagram solidarisch mit Borowikow. Er sei "geschockt von der Härte dieses Urteils", schrieb Kruspe. Rammstein habe sich immer für die Freiheit der Kunst eingesetzt. Die Band selbst blieb stumm, einem Bericht des Spiegel zufolge sagte Sänger Till Lindemann auf eine entsprechende Anfrage nur: "Dieses Thema möchte ich nicht besprechen".

Andrej Borowikow vermutet nun, dass Rammstein künftige Konzerte und Einnahme-Möglichkeiten in Russland nicht gefährden wolle.

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