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Platz 18: Ghostface Killah - "Fishscale"

Um einmal zu illustrieren, welches Ausmaß an Schrecken Kollege Johannesberg, obwohl seinerzeit längst abgeschwirrt in einen "richtigen Job", in der laut.de-Redaktion hinterlassen hat, teile ich hier und heute folgende Anekdote mit euch: Ich, Yo Mama Fromm, sitze mit Alex Engelen (die Älteren werden sich erinnern) beim Mittagessen, und wir teilen das Fell des Bären - aka die zu besprechenden Rap-Platten. Eins er, eins ich, eins er ... und am Ende liegt da noch "Fishscale". Ich hätte mich im Leben nicht getraut, Anspruch darauf zu erheben, ich war ja "die Neue", die es für ihr Faible für Ferris MC zu verspotten galt, kriege das Ding aber zugeschoben. "Dein Ernst?" "Ja, mach' du das. Ich trau' mich nicht. Ich hab' Angst vor Stevie."

Ja, Pech. Herr Engelen verpasste so das Hip Hop-, wenn nicht überhaupt das Album des Jahres 2006. Jeder Anlass, der einen das wieder aus dem Schrank ziehen lässt, ist ein guter. Man vergisst diese Platte zwischen den offensichtlicheren Klassikern nämlich gerne. Dabei birgt sie alles, das Ghostface Killahs Größe ausmacht: verschachtelte Reime, geschliffen formuliert und mit ungestilltem Heißhunger serviert, abgedrehtes Storytelling und Witz. Obendrein liefert insbesondere, was MF DOOMs metallene Finger für "Fishscale" zusammenschrauben, einen Beweis dafür, dass der RZA gnadenlos falsch lag mit seiner Behauptung, Ghost klinge nur auf seinen Beats wirklich gut.

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Ghostface Killah - "Fishscale"*

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