Eine Geschworenen-Jury im Bundesstaat Minnesota hat gestern entschieden, dass die Angeklagte Jammie Thomas eine Geldstrafe von 220.000 Dollar (156.000 Euro) wegen Verbreitung illegaler Downloads zahlen muss. Die sechs klagenden Plattenfirmen haben damit einen ersten Prozess im Kampf um ihre Urheberrechte …

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  • Vor 16 Jahren

    Na, die Ausrede von AT&T ist ja mal genial. Witzig, immer wenn es um Überwachung geht, tut man das unter dem Deckmantel der Sicherheit, auch wenn die Motiv ganz offensichtlich damit rein gar nichts zu tun haben.

  • Vor 16 Jahren

    AT&T sind doch eh voll übel, es wundert mich so GAR NICHT das die da direkt auf den zug aufspringen...
    Regierungsdevotes pack!

  • Vor 16 Jahren

    Juhu, der 11.September lässt wieder mal grüßen.
    Seit dem wird jeder Scheiss mit dem Sicherheits-Argument begründet, ich könnt kotzen.

  • Vor 16 Jahren

    Freiheit stirbt mit Sicherheit... ;)

  • Vor 16 Jahren

    Interessant ist auch, daß die RIAA nicht einmal den Nachweis erbringen musste, daß Frau Thomas tatsächlich selbst die Dateien hochgeladen hat. Daß ein Computerbesitzer die alleinige Verantwortung dafür trägt, was über seinen Rechner geschieht, ist mir neu. Hier gibt es schließlich keine Accounts, bei denen mit einer gewissen Sicherheit gesagt werden kann, daß der Besitzer auch selbst gehandelt hat.

    Alles in allem ist dies mal wieder ein typisch-amerikanisches Urteil, welches in keinerlei Hinsicht nachzuvollziehen ist. "Im Zweifel für den Angeklagten" gilt nicht immer, nicht in Deutschland und erst recht nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Zusätzlich ist in Anbetracht des geringen Einkommens von Jamie Thomas ist die Strafe einfach überdimensional.

    Wenn ich mit dem Kauf einer CD finanziere, daß völlig unverhältnismäßige Prozesse gegen einfache Benutzer geführt werden, dann muss ich mich ernsthaft fragen, ob ich noch mit gutem Gewissen für eine CD bezahlen soll.

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« die masse ist leider zu träge und die labelbosse blicken überhaupt nix. »):

    Was soll die Masse auch blicken?

    Zitat (« ich kaufe mir seit jahren keine cds mehr. ich unterstütze bands bei konzerten und das auch nur so lange sie noch unter 25 euro (was auch schon 50,- dm sind) pro ticket auftreten. »):

    Ansonsten hörst Du keine Musik?

    Zitat (« von den cd-verkäufen kriegt die band vielleicht 1,25 euro. das lohnt sich erst wenn man 1 mio. scheiben verkauft. »):

    Eigentlich falsch. In mehrerlei Hinsicht.
    Erstens ist der Geldanteil an einer CD Verhandlungssache; die Band bekommt im Regelfall vor allem dann deutlich mehr, wenn sie noch Produzentenaufgaben übernimmt oder wenn sie an der Entstehung der Songs beteiligt ist etc.
    Zweitens mußt Du Dir mal überlegen, daß diese 1,25 Euro - von einigen Steuern mal abgesehen - direkt ins Geldsäckchen der Band fließen. Fast alle finanziellen Risiken liegen - wenn sich die Band nicht allzu sehr über den Tisch ziehen läßt - bei Deinem Beispiel an anderen Stellen. Die Band muß das Album nicht herstellen lassen, sie muß sich nicht um das Cover kümmern, sie muß nicht dafür sorgen, daß die Dinger in den Ladenregalen stehen, die muß nicht dafür sorgen, daß Werbeplakate gedruckt werden, sie muß praktisch gar nichts, sondern verdient mit jedem einzelnen Album, das über den Ladentisch geht, in Deinem Fall 1,25 Euro - aktuell für's Nichtstun. Wenn man's genau nimmt, lohnt sich der Spaß also eigentlich schon ab dem ersten Album, das im Laden verkauft wird. Wie gesagt - wenn die Band nicht am Songwriting oder an der Produktion beteiligt ist ... und man Papa Staat außen vor läßt.
    Verkauft eine Band auf ihren Konzerten selbstgebrannte CDs, hat sie zwar im Endeffekt mehr Gewinn an einer einzelnen CD, aber wenn das Label und der dazugehörige Vertrieb etwas taugt, ist die Wahrscheinlichkeit, daß man bei einem solchen Vorgehen mehr Geld verdient als über ein Major-Label vergleichsweise gering.

    Zitat (« warum gehen die leute zu konzerten wie the police und zahlen fast 100 euro für 90 minuten? um sich dann auch noch eine live cd für einen guten zweck zu kaufen und das gewissen zu beruhigen? »):

    Hab' ich zwar auch nie so richtig begriffen, aber ich glaube, das gehört irgendwie zum "Fan-Sein" dazu.

    Zitat (« aber ich habe lieber ein schlechtes gewissen und bleibe wie ich bin - stay torrent! »):

    Du solltest Dir trotzdem noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen, daß die Frau nicht unbedingt wegen ihrer Downloads verknackt wurde, sondern in erster Linie, weil sie diese Stücke auch anderen Leuten angeboten hat. Normalerweise wird der Junkie schon ein wenig anders bestraft als der Dealer - und so auch in diesem Fall :D

    Gruß
    Skywise

  • Vor 16 Jahren

    wozu denn CDs verkaufen?
    lieber ein paar arme schweine ins messer laufen lassen. sowas wie anstiftung zu einer straftat gibt es im amerikanischen rechtssystem nicht.
    bei 6500€ pro lied macht das pro cd durchschnittlich 65000€ (wenn 10 lieder LP durchschnitt ist). ein hübsches sümmchen! die müssten ziemlich viele CDs verkaufen bis sie dass mit normalen CD verkäufen erreichen würden :D
    also wozu überhaupt noch CDs pressen? lieber alles auf illegalen tauschbörsen zum download anbieten, und dann heiter die downloader klagen!
    (nach diesem prinzip arbeitet ja auch hierzulande eine gewisse firma)

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« woher kommt ein verkaufspreis von 14,- Euro für eine CD? »):

    http://www.heise.de/ct/04/12/096/bild1.gif
    Wobei Heise (http://www.heise.de/ct/04/12/096/) bei diesem Bericht a) von einem Preis von 15 Euro pro CD ausging und b) mit dem damals noch gültigen Mehrwertsteuersatz von 16 % gerechnet hat.

    Zitat (« es gab da mal diskussionen über preise bei itunes und musicload. alles bullshit. wenn cds 6-8 euro kosten würden, könnte man wie früher sammeln und spaß dran haben - gibt es heute überhaupt noch leute die einen blindkauf tätigen?
    vor 20 jahren habe ich mir immer wieder gern eine LP für 15,90 DM mitgenommen, ohne zu wissen ob die scheibe hält was sie verspricht - und dabei hab ich juwelen kennen und lieben gelernt. »):

    Es gibt noch Leute, die einen Blindkauf tätigen, keine Sorge ... nur warten die meistens, bis die Sachen aus dem "Neuigkeiten"-Regal verschwunden sind. Die Halbwertzeit von CD-Preisen hat sich doch deutlich verändert.

    Zitat (« opa erzählt vom krieg, weil darin das problem liegt! die labels wollen zu viel verdienen!!! wer soll das bezahlen??? »):

    Ich weiß nicht, ob die Labels zu viel verdienen wollen. Daß sie Geld machen wollen, kann ich nachvollziehen - sind ja kein Wohlfahrtsverein. Un daß sie mit Album A Geld machen wollen, um ein eventuell floppendes Album B und C mitfinanzieren zu können, ist auch klar. Aber tatsächlich tragen sie auch das größte Risiko an der ganzen Geschichte.

    Gruß
    Skywise

  • Vor 16 Jahren

    Und genau das ist das Problem an der Sache!
    Ich bezahle die CD was dann? Ich klaue weiss Gott keine CD`s, aber ich bin es unendlich leid von der Industrie als latenter Dieb bezeichnet zu werden.
    Auf meinem Rechner befindet sich Azureus? Bin ich jetzt ein Verbrecher? Ich habe noch nie illegal Musik besorgt!
    Ich möchte für die Band bezahlen die mir das gibt was ich hören will, aber nein ich bezahle diesen CD Irrsinn, um mir anhören zu müssen, dass ich für unsägliches Geld (doppelter Preis des Orginals) meinem Sohn eine Sicherheitskopie seiner Tokio Hotel CD erwerben darf. Er frisst das Ding mit seinem Kiddies und ich soll dann noch eine Neue kaufen?
    Wer verarscht hier eigentlich wen????

    Ach ja wenn sie auch nur eine Idee hätten was für einen erbärmlichen Dreck... nein ich höre ja schon auf!
    Ich kann mich da wirklich reinsteigern!

  • Vor 16 Jahren

    Die Leute vergessen bei ihren Kalkulationen augenscheinlich, dass nicht nur für das tatsächliche Produkt (sprich die CD), sondern auch für die Arbeit dahinter bezahlt werden muss.
    Das fängt schonmal im Studio mit dem ganzen Equipment & dazugehöriger Software an (schonmal geschaut, was Pro-Tools, Cubase, Logic etc. kostet?), GUTE Plugins, dann die zugehörige Hardware, Mikrofonierung, Raumdämmung, usw.
    Ich wage zu behaupten, dass das keine auch noch so "ambitionierte" Band im Alleingang durchziehen könnte und dabei eine wettbewerbsfähige Audioqualität hinbekommen könnte. Bleibt also nur Aufnahme im Studio, und das kostet dann wiederum ein kleines Vermögen.
    Dann das ganze beteiligte Personal, Sound Engineer, Mixing, Mastering, Album-Artwork, etc.

    Ich würde mal behaupten, dass 14.- für eine CD lächerlich wenig sind, wenn beispielsweise auch ein Buch so viel kostet.

  • Vor 16 Jahren

    haha schonmal angeschaut was die ganzen schlagzeugmikrophone und cubase kosten? (ah cubase kann man ja auch tauschen)

    und wo man 1000 cds für 600 pressen lassen kann, würd ich gerne mal wissen.

  • Vor 16 Jahren

    Wer lesen kann ist mal wieder klar im Vorteil:

    Verknackt wurde sie wegen hochladen. Nicht wegen runterladen.

  • Vor 16 Jahren

    lesen kann er/sie:
    @oeeep (« Wir reden hier davon auch ausserdem das einem Menschen das komplette leben versaut wird weil er 24 songs hochlied, was in meinen augen kein verbrechen ist, was hoch geahndet werden sollte. »):

  • Vor 16 Jahren

    schwieriges Thema, weils immer schnell zu grundsatzdiskussionen führt...
    Aber das Problem ist nicht, dass Album von Major Laberls wirklich floppen, weil ein flop heißt doch in dem Fall, dass sie zwar in der Top100irgendwo rumschwirrren, es aber nicht schaffen die Top10 zu entern, und das Bewußtsein der Massen vollständig einzunehmen.
    Was aber nicht heißt, dass die Kosten irgendwie wieder reinkommen.
    Anderseits ist ja der Preis nicht mehr abhängig, vom Umfang oder der Qualität einer Cd, sondern das Produkt aus ganz vielen Faktoren, die son Major zu bewältigen hat.
    Ich denk der gewaltigste Punkt ist wahrscheinlich das ganze Marketinggedöns, um den Scheiß der regelmäßig rausgehauen wird, auch unter die Leute kommt.
    Mhhh...und da wärs ja eigentlich sogar recht günstig die Verbreitung übers Netz zu nutzen, weils zum einen günstig und zum anderen sehr effektiv ist. Ich denke, dass sich viel rund um die Produktion und Vermarktung von Musik viel getan hat, dass ich nicht mehr schön find, weils mit Musik eigentlich nicht mehr viel zu tun hat.

    Musik wird mitlerweile als reins Produkt betrachtet, dass nur qualitativ nicht ganz so leicht in den Rahmen zu pressen ist, weils verdammt geschmäcklerisches ding ist.
    Was ich mein ist einfach, wir werden zugeschissen mit jeder Menge Musik, die von allen Seiten kommt, und werden fast schon gezwungen den Stücken was abzugewinnen, weil wenn wir das Radio anmachen, innen Club gehen oder sonstwas überall begegnet und der Kram, zu dem wir auch noch tanzen müssen, wenn wir den tanzen möchten...
    Mitlerweile gibt es riesige Plakatwände, auf denen für kommende Alben geworben wird...Instant-Künstler aus Reality-Produktionen (Popstars...) tummeln sich bar jeglichen Talents oder musikalischen VErständnisses in den Charts, und keiner meckert...

    also ich denke, dass Produktionen für weit weniger GEld drin sind, sodass man sich die Cd's auch wieder leisten kann. Ich als Schüler z.B. hab ohne JOb nicht genug Kohle, um mir mehr als eine Cd im Monat zu kaufen. Kauf ich mir doch zwei, muss ich Abstriche machen...mitlerweile bin ich dazu übergegangen, mir alle paar Monate eine zu kaufen, die ich wirklich haben will (booklet, artwork...).
    Was aber sehr geil ist, ist CD's tauschen find ich. Wenn man nen halbwegs vernünftigen Freundeskreis hat, der Cd's wieder in Hüllen zurückpackt....oder fremden LEuten gute Musik brennen...ich weiß nicht, solange es solche Preise und so lächerliche Maßnahmen gegen "Piraten" gibt, sollten wir versuchen alternativen dagegen zu finden und zu nutzen, weil es nur eine Frage der Zeit ist bis MajorLabers einlenken, weil sie Kunden brauchen.
    Und es ist wirklich einfacher Widerstand, einfach nicht zu kaufen, sondern bequem zu hause zu "shoppen" ;-)

  • Vor 16 Jahren

    @New_Jerky («
    Aber das Problem ist nicht, dass Album von Major Laberls wirklich floppen, weil ein flop heißt doch in dem Fall, dass sie zwar in der Top100irgendwo rumschwirrren, es aber nicht schaffen die Top10 zu entern, und das Bewußtsein der Massen vollständig einzunehmen. »):

    Glaubst Du, einem Major-Label wäre noch niemals eine völlige Nullnummer passiert? :-D So ein Album, das sich wirklich überhaupt nicht verkauft hat, so 500 Exemplare weltweit, vielleicht? Gibt's mehr als Du vielleicht denkst. Auch von Major Labels.

    Zitat (« Mhhh...und da wärs ja eigentlich sogar recht günstig die Verbreitung übers Netz zu nutzen, weils zum einen günstig und zum anderen sehr effektiv ist. »):

    Hm ... inwiefern "effektiv"?

    Zitat (« Mitlerweile gibt es riesige Plakatwände, auf denen für kommende Alben geworben wird...Instant-Künstler aus Reality-Produktionen (Popstars...) tummeln sich bar jeglichen Talents oder musikalischen VErständnisses in den Charts, und keiner meckert... »):

    Warum auch? Mit dem Geld, das diese Popstars einspielen, kann man ja im Gegenzug ein schönes anderes Projekt in Angriff nehmen, das sich vielleicht aufgrund der kleineren Zielgruppe schlechter verkauft, aber trotzdem qualitativ besser ist. Wenn man mit Scheiße Geld machen kann, dann macht man das halt, damit man sich auch ein paar Spielereien mit Gold leisten kann, um die Kritiker und Musikkenner zufrieden zu stellen :-D

    Zitat (« also ich denke, dass Produktionen für weit weniger GEld drin sind, sodass man sich die Cd's auch wieder leisten kann. »):

    Bestimmt, nur - nimmt die jemand dann zur Kenntnis?

    Gruß
    Skywise

  • Vor 16 Jahren

    @barely_alive («
    letztens habe ich für das neue album einer band die ich sehr mag sogar 18.99€ bezahlt.....für 10 lieder! »):

    Naja, die bloße ANZAHL ist ja auch irrelevant. Von qualitativen und genrespezifischen Unterschieden abgesehen, kann man am besten Porcupine Trees Fear of A Blank Planet mit 6 Liedern und Beatsteaks Smack Smash mit 12 Liedern nehmen. Preislich bei Neuerscheinung wohl kein großer Unterschied, also würde man - nach Liedern zu urteilen - Beatsteaks wählen. Allerdings ist die Spieldauer des Albums die andere Seite - die gewichtigere. Wo Smack Smash mit läppischen 32 auskommt, überzeugt FOABP mehr oder weniger mit 51 Minuten. Aber diese Vergleiche sind schon wieder ein ganz anderes Thema, über das ich noch länger debattieren könnte.

    Und dass bei iTunes 30 Sekunden Interludes auch 99cents kosten, ist sowieso eine Frechheit für sich.

  • Vor 16 Jahren

    wenn die Nebenkosten bei einer cd (Herstellung, händleranteil, aufnahme etc) wirklich so hoch sind, warum kosten dann DVDs, wenn sie neu erscheinen 20€ und später nur noch 10€? Die Kosten bei einem Hollywoodstreifen sind doch denke ich wesentlich höher...

  • Vor 16 Jahren

    die gesamte diskussion dreht sich nur um sachen, die man sich heute im internet illegal besorgen kann, also hauptsächlich musik und filme ... aber darauf gibt es eben auch das recht auf geistiges eigentum ...

    wem ein film auf dvd/eine cd zu teuer ist ... der soll sie eben nicht kaufen ... und kann sie leider auch nicht sehen/hören ...

    wenn ihr eure markenklamotten kauft, müsst ihr im laden ja auch den teilweise vollkommen überzogenen preis löhnen ... denn sowas kann man ja im internet nicht hochladen ...

    die konsequenz: für teure markenklamotten zahle ich den preis, die musik und die filme lade ich mir kostenlos ... finde ich höchst inkonsquent :nerved:

    und wer 100 euronen für police ausgibt, wird schon wissen warum er das tut ...
    er hat ja die wahl ;)