Ab heute steht Ulrich Schulz aka Oliver Shanti in München vor Gericht. Der im vergangenen Jahr festgenommene Weltmusik-Guru soll sich hundertfach an Kindern vergangen haben.

München (ebi) - Sechs Jahre lang wurde er von Interpol gesucht, galt als einer der meistgesuchten Männer Deutschlands, wurde in Portugal gefasst und im Juli 2008 in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim überführt: Der selbsternannte Weltmusik-Guru Oliver Shanti steht ab heute wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs vor dem Landgericht München. Der Prozess ist auf zehn Tage angesetzt.

Zwischen 1985 bis 1998 soll er sich in insgesamt 314 Fällen an vier Jungen und zwei Mädchen vergangen haben, meldet die Süddeutsche Zeitung. Die Zahlen sind strittig, manche Quellen berichten von mindestens 115, andere von über 1.000 Fällen.

Hinter Glas

Schulz sieht sich als Opfer eines Komplotts ehemaliger Anhänger und beteuert seine Unschuld: "Ich habe keine Kinder missbraucht, das versichere ich Ihnen. Ich habe Kinder sehr lieb", ließ er durch seine Verteidigung verlauten. Den Prozess muss der krebskranke Shanti aufgrund einer Keimerkrankung namens MRSA in einem Glaskasten mitverfolgen - Ganzkörperanzug und Handschuhe inklusive.

Sein luxuriöses Leben finanzierte der 61-Jährige mit Esoterik/Meditations-Musik, die er über ein eigenes Label vertreibt: Die CDs verkaufen sich trotz der Vorwürfe noch immer, berichtet der Stern.

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Weltmusik-Guru Oliver Shanti in Portugal gefasst

Seit 2002 wurde er von der Polizei gesucht und tauchte nur auf einem Spiegel-Sampler auf. Doch plötzlich ging alles ganz schnell - Oliver Shanti wurde in Portugal gefasst und wird demnächst ausgeliefert.

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