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5 Fragen an SHRVL

Ende Mai haben die Berliner Post Metal-Spezialisten The Ocean ihr neues Album "Holocene" veröffentlicht. Im Vergleich zu den direkten Vorgängern, dem Albumpaar "Phanerozoic I" und "Phanerozoic II", fallen die Songs insgesamt ruhiger, kürzer und elektronischer aus.

Tatsächlich änderten The Ocean für das Werk grundlegend ihren Kompositionsansatz. Statt wie sonst auf Basis von Ideen von Gitarrist und Bandleader Robin Staps aufzubauen, standen diesmal zu Beginn mehrere elektronische Tracks von Synth-Mensch Peter Voigtmann. Während Staps Teile dieser im The Ocean-Gewand ausbaute, feilte auch Voigtmann parallel weiter, um seine ursprüngliche Vision zu erhalten. Im Ergebnis liegen nun zwei Alben vor, denn Voigtmann veröffentlichte die "Originalversionen" auf dem Debütalbum seines Soloprojekts SHRVL, "Limbus". Wir stellten dem Herrn ein paar Fragen:

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?

Puh, schwer sich da auf nur ein Album zu beschränken, aber "Mezzanine" von Massive Attack wurde mir schon in jungen Jahren in die Hand gedrückt und ist für mich nach wie vor äußerst relevant.

2. Auf welche(s) deiner Melodien/Riffs/Lyrics/Patterns bist du am meisten stolz?

Der Beat von "Response" knallt nach wie vor ganz gut. Auch mit dem Arrangement vom 24-minütigen "Recurrence" bin ich immer noch sehr zufrieden.

3. Was sollte sich in der Rock/Metal-Community zum Besseren verändern?

Breitbeiniges Den-dicken-Larry-Gemache und Knallbonbon-Lichtshows sorgen schon seit einer ganzen Weile dafür, dass ich relativ wenig gitarrenlastige Musik höre.

4. Was zeichnete die Arbeit an "Limbus" im Vergleich zu früheren Projekten besonders aus?

Dieses Album ist in Lockdown-Zeiten in kompletter Isolation entstanden und ist im Prinzip eine einzige Jam-Session mit mir selbst. Der Großteil basiert aus improvisierten First Takes, die ich am Ende so lange hingeschnibbelt, automatisiert und gemixt habe, bis sich alles für mich schlüssig und rund angefühlt hat. Dabei nicht komplett den Verstand zu verlieren, war definitiv eine Herausforderung.

5. Was ist dir in deiner Musik am Wichtigsten?

Eine ehrliche, nachvollziehbare, kohärente und immersive Momentaufnahme zu erzeugen.

Ein Buch hat uns Voigtmann ebenfalls empfohlen: "Du darfst nicht alles glauben was du denkst" von Kurt Krömer.

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