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Adam Angst protestieren

Noch eine Meldung von der AfD-Front: Adam Angst haben ihr Konzert im Kölner Bürgerhaus Stollwerck (20. November) abgesagt bzw. verlegt, weil die Betreiber ihre Räume am 8. September der AfD für eine Party zur Verfügung gestellt, das aber nicht öffentlich kommuniziert hatten. Es seien "krasse Fehlentscheidungen getroffen" worden "und die Betreiber/Innen haben versäumt, klar Position zu beziehen. Mit diesen Entscheidungen können wir uns nicht identifizieren. Deshalb müssen und werden wir umziehen", heißt es vonseiten der Band. Sie möchte nicht in einem "Partyraum für Anhänger/Innen menschenverachtender Hetze" auftreten. Erst kürzlich hatten Adam Angst ihre Single "Alle Sprechen Deutsch" vor dem Hintergrund der Vorfälle in Chemnitz mit folgenden Worten angekündigt: "Jedes Wort gegen rechtes Gedankengut wird uns niemals peinlich sein, sondern immer wichtig bleiben."

Ein Statement der Betreiber steht bislang aus. Auch der Band liegt keines vor, weshalb sie den Verantwortlichen noch keine politische Nähe zum rechtspopulistischen Gedankengut der AfD unterstellen möchte. "Wir gehen sogar davon aus, dass es Widerstand seitens der Betreiber/Innen gegen die AfD-Veranstaltung gab. Etwas Anderes möchten wir uns nicht vorstellen." Sie halten zum Beispiel eine Klage vonseiten der Partei für möglich, die verhinderte, dass ihr Zutritt zum Stollwerck verboten werden konnte. Allerdings hätten die Betreiber nach Meinung Adam Angsts öffentlich darauf aufmerksam machen sollen. Ob es der Band nicht möglich gewesen wäre, vor der Absage ihrer Show über ihren Booker die Betreiber zu erreichen und eine Klarstellung einzufordern – zumal bis zum Konzert noch über zwei Monate Zeit sind - sei einmal dahingestellt ...

Wie der Kölner Express schreibt, sei der Raum von den feiernden AfD-Abgeordneten Jacobi und Haug privat gemietet worden. Außerdem ist das Bürgerhaus Stollwerck eine städtisches Gebäude, der Chef ein Angestellter der Stadt Köln. Auch wenn sich niemand vom Stollwerck direkt meldete, so doch die Stadtsprecherin Inge Schürmann. Und deren Statement fällt leider, aber durchaus nachvollziehbar zugunsten der AfD aus: "Jeder Einwohner hat nach der Gemeindeordnung NRW das Recht, die öffentlichen Einrichtungen zu benutzen. Wenn er Vertreter einer demokratisch legitimierten und nicht verbotenen Partei ist, gibt es keinen sachlichen Grund, ihm die Vermietung zu verwehren. Als Einwohner hat er einen Rechtsanspruch, der auch eingeklagt werden kann."

Eine Ersatzlocation haben Adam Angst für ihre Show bereits gefunden. Statt im Bürgerhaus Stollwerck spielen sie am 20. November im nahegelegenen Die Kantine/Yard Club.

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