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Lacuna Coil streiken

In Italien organisierten rund 130 Künstler zeitgleich im Rahmen der Aktion L'Ultimo Concerto? Livestream-Events, um auf die aktuell brenzlige Lage für Kulturschaffende aufmerksam zu machen. Lacuna Coil beteiligten sich daran. Anders als viele Fans erwartet hatten, spielte die Band dann jedoch kein Konzert, sondern blieb stumm. "Wir haben versprochen, auf die Bühne des Alcatraz-Milano zu gehen, und so ist es auch geschehen", erklärte die Band im Nachhinein. "Leider gab es kein Konzert, nur unsere Stille. Das war kein Witz. Wir wollten unseren Support für Liveclubs, die nun seit einem Jahr still sein mussten, ausdrücken. Das sind die Kulturstätten, die uns so viel gegeben und uns erlaubt haben, über all die Jahre für euch zu spielen und Unbeschreibliches zu erleben. Stätten, die momentan in totaler Unsicherheit leben. Deswegen muss Aufmerksamkeit geschaffen und sie als Kulturstätten unterstützt, beworben und genannt werden. Wir wollten euch zusammen mit ihnen eine Botschaft senden, damit ihr ihre aktuelle Lage verstehen könnt."

Viele Anhänger reagierten allerdings verständnislos auf die Aktion und fühlten sich um eine Show betrogen. "Schlechtester Protest ever", schreibt zum Beispiel jemand auf Facebook. "Eure Fans wären schweigend neben euch gestanen, wenn ihr sie gefragt hättet. Stattdessen habt ihr ihnen Hoffnung in schwierigen Zeiten gegeben und sie dann erzürnt und verwirrt hängen gelassen."

Explizit ein Konzert für den Livestream angekündigt hatten Lacuna Coil im Vorfeld allerdings nicht und zudem immer betont, dass der Stream kostenlos sein werde. Falsche Werbung kann ihnen also niemand vorwerfen. Allerdings gibt Sängerin Cristina Scabbia in einem persönlichen Statement zu, dass durchaus bewusst mit Unklarheit gespielt wurde, um mehr Menschen zu erreichen und "mehr Lärm zu machen". Auch die negativen Reaktionen würden in diesem Fall helfen, um die das Anliegen der Band zu verbreiten. "Die Leute werden das sehen und auch, dass der Musik ohne Liveclubs ein wichtiger Teil fehlt. Deshalb möchte ich euch danken. Wir waren sehr verletzt von einigen eurer Kommentare, aber wissen, dass es das wert sein wird."

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