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5 Fragen an Big Big Train

Die britischen Progressive Rocker Big Big Train haben erst vor ein paar Wochen ihr neues Album "Common Ground" veröffentlicht. Trotzdem legten sie schon jetzt mit dem neuen Song "The Connection Plan" nach und kündigten an, im Rahmen der sogenannten "Stay Tuned"-Serie in Kürze weitere folgen zu lassen. Eine gute Gelegenheit also, mal bei Sänger und Multiinstrumentalist David London anzuklopfen.

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?

Ich könnte wahrscheinlich jede Stunde ein anderes wählen. Aber das erste Album, das mir gerade in den Sinn kommt, ist "Who's Next" von The Who. Ich mag es, weil es eine starke Kollekton von Pete Townshend-Songs ist. Es fängt den Spirit und die Energie einer außergewöhnlichen Band am Zenit ihrer Kraft ein. Pete Townshend zuzuhören inspirierte mich früher, eigene Songs zu schreiben.

2. Was sollte sich in der Rock/Metal-Community zum Besseren verändern?

Die letzten Jahre waren hart für alle, die im kreativen Kunstbereich arbeiten. Wenn die Öffentlichkeit langfristig eine vielfältige Kunstszene haben möchte, empfehle ich, die Künstler und alle, die in diesen Feldern arbeiten, zu unterstützen. Unterstützt die Musiker, die ihr mögt, indem ihr ihre Musik kauft. Geht raus und schaut euch Bands an, wenn sie live spielen. Haltet die Kunst am Leben, die unser aller Leben bereichert. Wir können nicht von dünner Luft überleben.

3. Was macht euer neues Album "Common Ground" besonders für dich, verglichen mit früheren Projekten?

An "Common Ground" arbeiteten wir während einer Zeit des Umbruchs. Die Covid-19-Pandemie grassierte und hatte die Welt in die Knie gezwungen. Und offenbar sind wir nach wie vor nicht über den Berg. Big Big Train hatten acht Jahre lang dieselbe Besetzung, aber während dieser Zeit entschieden sich drei Bandmitglieder uns zu verlassen. Wir fanden uns an einem Scheideweg. Diese Freiheit gab den verbleibenden vier von uns (Greg Spawton, Nick D'Virgilio, Rikard Sjöblom und ich) die Möglichkeit, zu überdenken, was Big Big Train sein kann. Wir hatten mehr Raum und brachten neue Musiker ein, die fortan bei Liveshows helfen werden. Dave Foster an der Gitarre, Carly Bryant an Keyboard, Gitarre und Vocals. Beide trugen auch zum Album bei.

4. Was ist dir in deiner Musik am wichtigsten?

Danke für diese Frage! Seit ich mich Big Big Train angeschlossen habe, war ich in der glücklichen Lage, kontinuierlich Musik veröffentlichen zu können. Es ist wichtig, als Songwriter und Recording Artist, ehrlich zu dir selbst zu sein. Ich denke, es wäre unklug, Musik zu schreiben, die versucht, an die launische Natur des Publikums zu appellieren. Ich versuche, für jedes Projekt die beste Musik zu schreiben, die in mir steckt. Ich weiß, warum ich schreibe, was ich schreibe und sobald es veröffentlicht ist, stehe ich auch dazu. Es geht um Integrität als Schreiber und Künstler.

Im Progressive Rock-Genre wird erwartet, dass Bands lange Stücke präsentieren. Ich finde, ein Stück sollte genau so lange dauern, wie es muss. Etwas unnötig auszudehnen, einfach um seiner selbst willen, ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Wenn ein Stück davon profitiert, 15 Minuten lang zu sein, okay! Aber wenn nicht, dann ist das genauso in Ordnung. Beim Aufnehmen ist es essentiell für Sänger, das Material zu "bewohnen" und vor allem: es ernst zu meinen.

5. Bitte empfiehl ein Buch, das deiner Meinung nach jede*r gelesen haben sollte.

Da könnte ich schon wieder jeden Tag was anderes nennen. Jetzt gerade fällt mir "Little, Big" von John Crowley ein. Ein Fantasy-Roman aus dem Jahr 1981. Ein Freund kaufte mir die "Gormenghast"-Trilogie zu meinem 21. Geburtstag. Die Bücher wurden von Methuen Publishing veröffentlicht und "Little, Big" wurde auf der Rückseite als etwas empfohlen, das Lesern davon vielleicht auch gefallen könnte. Ich kaufte es und genoss es sehr.

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