Seite 18 von 18

5 Fragen an The Inspector Cluzo

Noch so ein Ding, das nicht unbedingt mit Rock und Metal assoziiert wird, sind Bauernhöfe. Jedenfalls solange bis man zum ersten Mal von The Inspector Cluzo gehört hat. Wenn die beiden Franzosen nicht gerade durch die Welt touren oder Musik über ihr Label Fuck The Bass Player Records (sie spielen nur Gitarre und Schlagzeug) betreiben sie einen Biobauernhof in der Gascogne. Ihr Lebensmitto: "Running a family farm is more rock than playing Rock'n'Roll." Dem wagt man nicht zu widersprechen und akzeptiert sogar, dass Laurent Lacrouts und Mathieu Jourdain sich weigerten zu verraten, wer von ihnen jeweils für die folgenden Antworten verantwortlich zeichnet (man kann es aber erahnen).

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?

Da gibt es so viele, dass ich nicht nur eines nennen kann. Musik ist so divers, dass das nicht in einem Album zusammengefasst werden kann. Eines, das mich sehr inspiriert hat, ist Jimi Hendrix' "Are You Experienced?", neben vielen anderen, etwa "Giant Steps" von John Coltrane. Alles von Debussy ist fantastisch – er agierte so avantgardistisch in seinen Werken, besonders wie er Moll- und Dur-Melodien im selben Stück verarbeitete.

2. Auf welche(s) deiner Riffs/Melodien/Lyrics/Patterns bist du am meisten stolz?

Riff: "Rockfarmers". Melodie: "Brothers In Ideals". Da muss ich aber auch unsere Kollaboration mit dem Pau Symphonic Orchestra vergangenen Sommer in Mont de Marsan nennen. Unsere Musik für klassische Musiker umzuarrangieren, war harte Arbeit. Lyrics: "Horizon".

3. Was sollte sich in der Rock/Metal-Community zum Besseren verändern?

Sie sollte nicht glauben, sie sei eine Community – wie alle Communities. 'Enret-soi' ist nie gut für Menschen. Diversität, andere Dinge bereichern uns. Das gilt nicht nur für Musik.

4. Was sollte man definitiv über euch wissen?

Dass Musik unsere Leidenschaft ist, aber Agrarökologie und Landwirtschaft genauso. Unser Hauptberuf ist die Landwirtschaft. Das ist momentan wichtiger als Musik, gerade wegen des Klimawandels. Man fängt an, mit wirklich nachhaltigen Farmtechniken zu experimentieren. Wir binden mit grünem Dünger und dem Verzicht aufs Pflügen und auf Chemikalien zum Beispiel viele Tonnen CO2 auf unseren Feldern. Aber wir brauchen zur Hilfe dafür Tiere. Zucht und Agronomie im Zusammenspiel sind die Zukunft. Darauf arbeiten wir hin. Wir wollen zeigen, dass es einen Mittelweg zwischen radikalen grünen Dogmen und radikalen agrarwirtschaftlichen Dogmen gibt. Er existiert, aber wir müssen ihn durch Fakten nachweisen, statt nur darüber zu reden. Es nervt echt, wenn wir Slogans wie 'Wir müssen den Planeten retten' hören. Ja, und was tust du dafür? Wir machen genau das mit unserer Farm. Lest ein bisschen was drüber auf theinspectorcluzo.com. Viele Schulen kommen zu uns, um zu experimentieren. Das ist unsere Hauptaktivität. Junge Bauern, die raus auf die Felder gehen – das brauchen wir für die Zukunft. Deswegen haben wir auch den Song "Running A Family Farm Is More Rock Than Playing Rock'n'Roll" geschrieben, hahaha.

5. Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

"Persische Briefe" von Charles de Secondat, Baron de Montesquieu und alle philosophischen Schriften der Aufklärung. Wir brauchen das heute mehr denn je!

The Inspector Cluzos aktuelles Album "Horizon" erschien Ende Januar 2023.

Seite 18 von 18

Weiterlesen

Noch keine Kommentare