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Metal Planet

Zum Schluss noch ein Schwank aus dem Weltraum. Ein 78-köpfiges Forschungsteam unter der Ägide des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt hat rund 31 Lichtjahre von der Erde entfernt einen Exoplaneten entdeckt, der im wahrsten Sinne des Wortes "Metal" ist. Ausgehend von Messungen zur ungewöhnlich hohen Dichte des GJ 367 b getauften Exoplaneten vermuten die Wissenschaftler*innen, dass sein Kern vornehmlich aus Eisen besteht. Gewisse Eigenschaften ähnelten "denen des Merkur, der sich mit seinem überproportional großen Kern aus Eisen und Nickel von den anderen terrestrischen Körpern im Sonnensystem unterscheidet", so Dr. Szilárd Csizmadia vom Institut für Planetenforschung, der neben Dr. Kristine W. F. Lam das Forschungsprojekt leitet. Durch die extreme Nähe zu seinem Stern sei GJ 367 b außerdem höllisch heiß. 1.500 Grad Celsius herrschen auf der Oberfläche.

Der Durchmesser des Metal-Planeten beträgt rund 9.000 Kilometer, womit er etwas größer als der Mars ist. Ein Jahr dauert dort nur 8 Stunden, so lange braucht GJ 367 b für die Umkreisung seines Sterns. Mal sehen, wie lang es dauert, bis die erste Metalband dem Himmelskörper ein Konzeptalbum widmet. Go, Arjen Lucassen, go!

Aber Spaß beiseite: Die Entdeckung von GJ 367 b bringt die Forschung laut Lam einen großen Schritt auf der Suche nach einer "zweiten Erde" voran – auch wenn er selbst aufgrund oben genannter Merkmale und hoher Strahlenbelastung ganz sicher keine ist. "Er erinnert in Größe und Zusammensetzung an den Merkur und gehört damit zu den terrestrischen Planeten", erklärt Lam. "Aus der genauen Bestimmung von Radius und Masse lässt sich GJ 367 b mit Sicherheit als Gesteinsplanet einstufen." Durch die verhältnismäßig geringe Entfernung von unserem Sonnensystem sei der 'Metal-Planet' außerdem hervorragend für eingehendere Untersuchungen geeignet, auch bezüglich der Entstehung des dortigen Sternsystems.

Disclaimer: Die oben abgebildete Grafik ist natürlich kein Foto von GJ 367 b, sondern eine künstlerische Darstellung des 31 Lichtjahre entfernten Exoplaneten; Credit: SPP1992 (Patricia Klein)

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt / dlr.de (via FutureZone.de); das zitierte Forschungsteam veröffentlichte seine Ergebnisse erstmalig am 2. Dezember 2021 in der Fachzeitschrift 'Science'.

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