Bei Matthew Herberts Vertonung eines Schweinslebens bleibt nun wohl ausgerechnet der Tod stumm.

London (joga) - Der britische Musiker Matthew Herbert kann sein "The Herbert Pig"-Projekt, in dem er den Lebenslauf eines gemeinen Hausschweins akustisch dokumentieren und zu einem Album verarbeiten wollte, nicht wie geplant abschließen. Auf der Webseite des Projekts teilt Herbert mit, es sei ihm nicht gelungen, einen willigen Schlachter zu finden.

Trotz vieler Anfragen habe kein einziger Schlachter der Aufnahme von Schlachtgeräuschen und Todesschreien zustimmen wollen. Schließlich habe sich ein Landwirt bereit erklärt, das Schwein vor laufendem Mikrofon zu schlachten, doch auch dies habe der zuständige Veterinär verboten.

Aus dem Tod heraus das Leben verstehen

Im vergangenen Sommer hatte Herbert für 2010 ein Album angekündigt, das "komplett aus Geräuschen aus dem Lebenslauf eines Schweins besteht. Ich werde bei seiner Geburt da sein, während seines Lebens, zugegen bei seinem Tod. (...) All das wird aufgenommen und in Musik verwandelt werden".

Dass er nun ausgerechnet den Tod nicht aufnehmen durfte, ist für Herbert ein herber Rückschlag. Der Tod des Schweins, meint Herbert, trage am meisten dazu bei, sein Leben zu verstehen. Über die Beziehung zwischen Leben und Tod (des Schweins) will der Musiker sich demnächst noch ausführlich äußern.

Wider die Würde des Schweins?

Ob rechtliche oder Tierschutz-Bedenken aus Sicht der zuständigen Veterinäre gegen die Aufnahme des Schweins-Todes sprachen, ist nicht bekannt. Immerhin erweist Herbert dem Schwein mit seinem Projekt deutlich mehr Ehre als der gewöhnliche Schweinsfresser.

Wirklich geholfen hat dem Tier der amtliche Widerstand allerdings nichts. "The pig is now dead", lautet der letzte Eintrag auf der Projekt-Webseite.

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laut.de-Porträt Herbert

Wenn es jemand gibt, der, ganz englisch, indeed very sophisticated ist, dann ist das ohne Zweifel Matthew Herbert. In vielerlei Hinsicht. Nicht nur was …

23 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    habt ihr jetzt genug gemeine schweinewitze gerissen? :mad:

    was soll das eigentlich, dass schwein zu vertonen, während es abgemurkst wird? wo bleibt die schweinewürde? hätte er das schwein nicht einfach adoptieren können. das ist doch ein fall von unterlassener schweinerettung.

    und fadenschweinig ist das allemal: genau wie die filme, in denen die schweinerei gezeigt wird. weil, am nächsten tag rollen genauso viele koteletts weiter vom band. :mad:

    kein film (ein schweinchen namens babe), keine schweinemusik hat irgendwas auch nur überhaupt geändert.

  • Vor 14 Jahren

    hätte man doch einfach das leben eises marzipanferkels vertont...

    aber es gibt halt noch kein medium, das soviel aufnehmen kann

  • Vor 14 Jahren

    vor allem gehen hier alle davon aus, dass es sich um ein nettes, harmloses schwein handelte.
    was, wenn dem nicht so war?
    es ein blödes, dummes schwein war bzw. nun ja noch ist? das andere drangsaliert, ihr forum vollspammt oder - äh

    bin raus