Bertelsmann will seinen gesamten Musik-Besitz als MP3 zum kostenpflichtigen Download freigeben.

Hamburg (mah) - Ab Herbst diesen Jahres will sein Unternehmen das gesamte Musikarchiv (u.a. Santana, Puff Daddy, Whitney Houston) zum kostenpflichtigen Downloaden freigeben, verkündete Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff in einem Interview mit dem Stern. Der Clou an der Sache: Es werde dem User erlaubt, vier Kopien zu erstellen und diese auch weiterzugeben. Wie es technisch verhindert werden kann, dass nicht mehr Kopien gemacht werden, als erlaubt, dazu äußerte sich Thomas Middelhoff nicht.

Auch der Preis, der pro Song verlangt werden soll, scheint noch nicht fest zu stehen. Doch selbst Middelhoff ist sich nicht sicher, ob Bertelsmann hiermit den richtigen Weg einschlägt, nach eigenem Bekunden sieht er die Musikbranche in eine ungewisse Zukunft schreiten. Für die "Bertelsmann Offensive" ist auch die Übernahme eines Internet-Musikportals angestrebt. Doch hierzu wollte Middelhoff ebenfalls keine genaueren Angaben machen.

Unterdessen geht der Streit um MP3 und Napster in die nächste Runde. Lars Ulrich von Metallica erläuterte gestern seine Vorbehalte gegenüber Napster dem amerikanischen Senat, Hank Barry, der Chef der Softwarefirma, versuchte dagegen zu halten. Entschieden wird der Konflikt, in dem es darum geht, ob Napster mit seiner Software zum Austausch von Musikdateien die Copyrights von Musikern und Labels verletzt, vermutlich am 26. Juli, wenn beide Parteien wieder vor das Bundesgericht geladen sind.

Ebenfalls gestern schaltete eine Reihe bekannter Musiker ganzseitige Anzeigen in großen amerikanischen Tageszeitungen, in denen Napster-User aufgefordert wurden, die Urheberrechte von Musik zu beachten. Unterschrieben ist der Aufruf u.a. von Christina Aguilera und Blink 182.

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