Der Veranstalter der Loveparade veröffentlicht Filmmaterial aus Überwachungskameras, das zweifelhafte Polizeiaktionen zeigt.

Berlin (hns) - Der Veranstalter der Loveparade hat mehrere Stunden Filmmaterial aus Überwachungskameras veröffentlicht. Auf dem Internetauftritt des Organisators, der Lopavent GmbH um Rainer Schaller, befindet sich außerdem ein erklärendes Video, das per Zeitraffer, Audiokommentar und verschiedenen Animationen zeigen soll, wie es zu der Katastrophe mit 21 Toten kommen konnte.

Die kritische Phase beginnt, wie im Video zu sehen, ab 15.50 Uhr als die Polizei eine erste Kette am westlichen Eingang des Geländes errichtet. Der Besucherstrom wird hier gestoppt. Später folgen zwei weitere Ketten am östlichen Eingang und dem zentralen Punkt, an dem sich beide Zugänge treffen und auf das Hauptgelände führen.

Als schließlich die ersten beiden Ketten gelöst werden, strömen unzählige Besucher in den zentralen Eingangsbereich, wo es ab 16.20 Uhr zur unkontrollierbaren Massenkollision kommt.

Imagerettung des Rainer Schaller?

Das Video bricht zum Zeitpunkt der ersten Todesfälle, um etwa 16.40 Uhr, aus Respekt vor den Opfern ab. Es wirft kein gutes Licht auf die Arbeit der Polizei während der Katastrophe. Damit setzt es allerdings auch die Reihe der gegenseitigen Schuldzuweisungen fort, der man eigentlich überdrüssig ist.

So objektiv sich das Video gibt, ist es doch nur eine einseitige Beleuchtung der Dinge. Beispielsweise setzt es erst bei der Zuspitzung der Katastrophe ein. Dass die Polizei aufgrund des versagenden Sicherheitskonzepts explizit um Hilfe gebeten wurde, wie David Schraven von der WAZ berichtet, verschweigt der Zusammenschnitt.

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5 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Ich hoffe, der Schaller braucht irgendwann mal dringend die Hilfe der Polizei. Und die sagen sich dann in der Funkleitstelle: "Wer hat angerufen? Schaller? Laßt euch Zeit, Kollegen. Wenn ihr in einer halben Stunde hinfahrt, reicht das auch noch."

  • Vor 13 Jahren

    Das ist in der Tat ein armer Schachzug von Schaller.
    Erst den "Megaevent" inszenieren und dann die Polizei anscheißen, wenns schief geht.

  • Vor 13 Jahren

    Nun, ist doch irgendwo verständlich, dass man es auf die Polizei schiebt. Die sind ja auch mitschuld so wie andere auch. Und genau darum geht es - alle weisen sich die Schuld zu und niemand war letztendlich schuld. So verläuft sich das ganze.
    Die Kommunkation ist defenitiv schlecht und das wundert auch nicht bei der Ausstattung der Polizei. Aber letztendlich ist derjenige schuld, der das ganze erstmal so genehmigt hat. Die Behörden und der Schaller haben letztendlich die Leute durch einen Tunnel geschleust. Und mir hat es einmal auf einem Festival gereicht durch einen 50m Tunnel zu müssen. Da war nur der Unterschied, dass man danach in alle Richtungen raus konnte und wusste, wo es hingeht.

  • Vor 13 Jahren

    Genau deshalb( und wegen diverser anderer Gründe) hasse ich Politiker.

  • Vor 13 Jahren

    @Der Horror (« Genau deshalb( und wegen diverser anderer Gründe) hasse ich Politiker. »):

    der typ der das hier verbockt hat (Schaller) is gar kein politiker. die sind aber genauso schlimm.