Mit "Montero (Call Me By Your Name)" begibt sich der Rapper auf eine homoerotische Reise zwischen Himmel und Hölle.

Georgia (dol) - Lil Nas X weiß, wie sich die maximale Aufmerksamkeit generieren lässt. Über Monate hat er seinen neuen Song "Montero (Call Me By Your Name)" angekündigt, dessen Titel sowohl auf den bürgerlichen Vornamen des Rappers als auch auf das romantische Drama "Call Me By Your Name" verweist. Der nun veröffentlichte Clip setzt auf explizite Homoerotik wie wohl noch kein Rap-Video zuvor.

Als einsamer Adam erliegt er der Verführung durch die Schlange. Nach der Verbannung aus dem Paradies muss er sich gleich einem Gerichtsverfahren stellen, das mit seiner Steinigung durch den wütenden Mob endet. Im Jenseits stürzt er als gefallener Engel ab Richtung Hölle, wo er gleich den Teufel mit einem Lapdance verführt, um sich schließlich seiner Macht anzunehmen. Das hemmungslos verkitschte Video entstand unter der Regie von Tanu Muino und dem Rapper selbst.

Über 30 Millionen YouTube-Aufrufe in knapp drei Tagen sprechen eine deutliche Sprache. Doch auch Kritik regt sich an Lil Nas X' neuestem Werk. So sieht er sich mit Vorwürfen konfrontiert, sich visuell am Video "Cellophane" von FKA Twigs bedient zu haben. Dessen Regisseur Andrew Thomas Huang lobt auf Twitter zwar das "ikonische" "Old Town Road", doch übt auch deutliche Kritik an Video und Industrie. Jahrelange Arbeit sei in die Entwicklung des FKA Twigs' Video geflossen, um "Bilder zu erzeugen, die ihre Geschichte von Trauma und Genesung erzählen".

Kritik erfahren auch die "exklusiven" "Satan Shoes", die Nike zeitgleich als Merchandise-Produkt veröffentlichte. Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, sieht darin eine Gefährdung des kindlichen Wohlergehens. "Wisst ihr, was noch exklusiver ist? Eure gottgegebene unsterbliche Seele", schrieb die Republikanerin auf Twitter, "Wir kämpfen um die Seele unserer Nation." Lil Nas X hat darauf eine schlagfertige Antwort parat.

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